Stoffspielereien: Stoffschichten

Die Stoffspielereien sind heute zu Gast bei Stoffnotizen, sie hat das Thema „Stoffschichten“ vorgegeben. Nachdem ich im letzten Monat beim Smocken ungeplant sehr viel Zeit auf meinen Probeteil (hier ist das Ergebnis zu sehen) verwendet hatte, war diesmal der erklärte Plan, etwas Nützliches zu machen. Die Wahl fiel relativ schnell auf Stoffapplikationen auf einem T-Shirt.

Ich zeichnete zunächst ein Muster aus organischen Formen.

Da ich mir die Stoffapplikationen von meinem Plotter ausschneiden lassen wollte, digitalisierte ich dann das Muster, erstellte eine Vektorgrafik daraus, und importierte diese dann in das Plotterprogramm. Für meinen Cricut Plotter braucht das ein paar Extraschritte, wen das interessiert, kann mir gerne einen Kommentar oder eine Nachricht schicken.

Der Plotter schnitt dann anstandslos die Formen aus, eine Freude.

Der helle Stoff war mit Vliesofix verstärkt, so dass ich die Teile anschließend erst mal festbügeln konnte. Auf die hellen Formen kamen dann die dunkleren Formen, die alle etwas schmäler ausgeschnitten sind, und diese nähte ich dann mit der Nähmaschine fest.

Wie man auf den Bildern vom fertigen T-Shirt sehen kann, lösen sich die aufgebügelten Stoffteile nach der ersten Wäsche an den Rändern teilweise schon wieder ab. Ob ich das Vliesofix mit meinem Bügeleisen nicht fest genug aufgebügelt habe, oder ob das einfach so ist, würde mich mal interessieren. Stören tut mich das keinesfalls.

 

Dann bin ich mal gespannt, wie viele Stoffschichten bei den Mitspielerinnen  zu sehen sind. Habt einen schönen Sonntag!

 

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die nächsten Termine:
28.03.2021: „Pop Art“ bei bimbambuki
25.04.2021: „Fransen“ bei made with Blümchen
30.05.2021: „Exotisch“ bei Petersilie & Co
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen,  findest Du bei Siebensachen zum Selbermachen.

Ein Schlafanzug am ersten MMM des Jahres

Das neue Jahr des MeMadeMittwochs startet traditionell mit dem Nähliebling des vergangenen Jahres.

Das meiste meiner genähten Klamotten habe jeweils am ersten Mittwoch im Monat hier gezeigt. Es ist also nicht allzu viel an Kleidung, was letztes Jahr entstanden ist.

Das Februar-Kleid war wirklich ein schlimmer Reinfall, der Stoff völlig verzogen, so dass ich es inzwischen sogar in der Mülltonne entsorgt habe. Ansonsten freue ich mich und bin richtiggehend stolz darauf, dass der Rest gelungen ist und getragen wird. Einen Liebling zu küren, fällt mir nicht leicht, ich entscheide mich jetzt einfach mal für die Kombination aus weißer Bluse und Bermuda vom Juni.

Im Dezember hatte ich mir noch einen Schlafanzug genäht. Im Januar war ein Krankenhausaufenthalt geplant, nix Schlimmes, er ist nun auch (wie halb erwartet) verschoben worden. Zu Hause trage ich zum Schlafen nur etwas längere T-Shirts, das war mir für das Krankenhaus etwas zu freizügig.

Mein neuer, etwas repräsentablerer Schlafanzug besteht aus einer einfachen Hose nach dem Schnitt 103 aus der Oktober-Burda und einem weiten T-Shirt nach M.Müller und Sohn.

Den Stoff für die Hose habe ich im lokalen Stoffhandel gefunden und mich sehr darüber gefreut. Leider war nur noch 1 Meter davon da. Gut, dass er nicht noch eingelaufen ist, sonst hätte ich jetzt Hochwasserhosen. Der Saum ist nur versäubert und knapp festgenäht, damit ist die Hose tatsächlich lang genug. Auch meine Bundlösung ging voll auf: Statt dem Tunnel, für den ich eh nicht genug Stoff gehabt hätte, habe ich einfach ein Schlauchbündchen angenäht. Passt perfekt! Und Taschen hat die Hose auch noch bekommen.

Der T-Shirt-Schnitt ist wie schon die Shirts von letztem Juni aus der Fachzeitschrift M.Müller & Sohn. Viel falsch machen kann man bei so einem weiten Schnitt ja nicht. Verziert wird das Ganze mit dem ersten Bügelbild aus dem Hause Schnitt für Schnitt, das mir mein neuer Schneidplotter ausgeschnitten hat.

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch

In Kürze:
Hose: burda style 10/2020, Nr. 103, Gr. 40 Hüfte 42
Stoff aus dem lokalen Stoffladen, Bio-Flanell von C.Pauli, 1 m + Bündchenware

T-Shirt: Modell 4 aus der M.Müller und Sohn 06.2020, Gr. 40
Stoff: Viskosejersey aus dem Bestand
Plotterdatei: Mandala von VectorArt by Silvia

MMM: Shirts, Shirts, Shirts

Manchmal kommt es mir vor, als ob sich Hobbynäherinnen in zwei Kategorien einteilen lassen: die, die gerne Schnittmuster in Serie nähen, und die, die immer Neues brauchen. Ich gehöre eindeutig zur zweiten Kategorie. Basisteile nähen ist etwas, das ich gerne vor mir her schiebe. Daher ist mein T-Shirt-Stapel im Laufe der Zeit immer kleiner geworden. Aber langsam stand ich vor der Wahl: einkaufen gehen oder T-Shirts nähen.

Da kam mir die Rundschau von Müller & Sohn vom Juni gerade rechtzeitig ins Haus (die Zeitschrift heißt übrigens seit kurzem nur noch M. Müller & Sohn, aber der Name Rundschau wird sicher nicht so schnell verschwinden). Ich habe das Zeitschriften-Abo letztes Jahr als Weihnachtsgeschenk bekommen, und wenn ich sie auch wenig „nutze“, lese ich sie doch sehr gerne. Die Zeitschrift heißt im Untertitel „Fachmagazin für Mode & Schnitt-Technik“, wendet sich also eher an ein Fachpublikum, aber ich mag die Mischung. Es geht um Trends in der Laufstegmode, Entwicklungen und Portraits aus der Designer- und Schneiderbranche, und Schnitterstellung (auch etwas Ausgefalleneres wie Sport- oder Berufsbekleidung). Jede Ausgabe hat einen Schnittmusterbogen ohne jede weitere Anleitung und Musterbilder, und der im Juni bestand eben aus Schnitten für T-Shirts.

Die vier Schnitte sind unterschiedlich weit, mit verschiedenen Ausschnitten, Ärmeln und Saumabschlüssen, also sehr praktisch als Grundlagenschnitt mit Baukasten, und damit ideal, um meine T-Shirt-Flaute zu bekämpfen.

Meine T-Shirt Nr. 1 ist das enge T-Shirt mit V-Ausschnitt. Das passt soweit sehr gut, nur der Ausschnitt war sehr halsnah, den habe ich um einiges tiefer ausgeschnitten. An den Schultern ist es mir etwas eng, da werde ich nächstes Mal etwas zugeben müssen, aber sonst erfüllt es meinen Bedarf an enge Basis-Shirts hervorragend.

In Kürze:
Schnitt: Modell 2 aus der M.Müller und Sohn 06.2020, Gr. 38, Hüfte 42, Ausschnitt vergrößert
Stoff: Baumwolljersey aus dem Bestand

Nr. 2 ist das Shirt mit Raglanärmeln. Auch hier habe ich den Ausschnitt deutlich größer gemacht. Und auch hier bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Ich mag Raglanärmel. Der Aufdruck ist übrigens für die Stoffspielereien zum Thema Monogramme entstanden, er zeigt die Anfangsbuchstaben meines Namens in der Kombinationsschrift nach Josef Albers.

In Kürze:
Schnitt: Modell 3 aus der M.Müller und Sohn 06.2020, Gr. 40, Hüfte 44, Rundhalsausschnitt vergrößert
Stoff: Baumwoll- und Viskosejersey aus dem Bestand

Übrigens: viele der Artikel zur  Schnitterstellung und zu Nähtechniken findet man (verkürzt) auch auf der Internetseite von Müller & Sohn.

Auf der Suche nach einfachen T-Shirt-Schnitten kommt man kaum an dem Kirsten Kimono Tee von Maria Denmark vorbei, und das ist mein T-Shirt No. 3.

Weil ich erst nach dem Zuschneiden gemerkt hatte, dass ich beim Papierschnitt vergessen hatte, an der hinteren Mitte den Rand wegzuschneiden, ziert den Rücken nun eine Naht. Das Muster vorne ist abgebunden und mit Indigo gefärbt.

Das Shirt mag ich sehr gern, auch wenn der Stoff für den Sommer und für locker fallende Kleidung etwas zu dick ist. Auch etwas, was ich bei meiner T-Shirt Näherei für mich abgespeichert habe: Standard-Baumwolljersey ist für Sommershirts tendenziell zu dick, ideal ist eher so 160 g/m2.

In Kürze:
Schnitt: Kirsten Kimono Tee von Maria Denmark, Gr. M, Hüfte L, deutlich verkürzt (hintere Länge 56 cm)
Stoff: Baumwoll-Stretch-Jersey von Stoff&Stil

Weil ich das Konzept, Schnittmuster mit einem Nähmagazin zu kombinieren spannend finde, habe ich mir noch dazu die dritte Ausgabe des Maria Denmark Sewing Life Magazine mit dem Schwerpunkt T-Shirts gekauft.

T-Shirt Nr. 4 ist das Modell mit überlappenden Ausschnitt aus dem Sewing Life Magazine. Damit die Überlappung aus zu sehen ist, habe ich die Rückseite aus einem einfarbigen Stoff genommen. Ich mag den Ausschnitt sehr und er ist megaschnell genäht. Wegen der Dreiviertel-Ärmel ist das Shirt eher etwas für den Herbst, aber der kommt bestimmt schneller als mir lieb ist.

Im Magazin gibt es für die aufwändigeren Nähschritte wie die Ausschnitte ausführliche Beschreibungen mit Bildern. Ergänzt wird das dann um Artikel, wie man einen Bischofsärmel konstruiert, den Schnitt für gerundete Schultern anpasst, eine Stickerei hinzufügt und ein paar Sachen mehr. Aktuell konnte ich nichts davon nutzen. Ich denke, ich würde ein anderes der Sewing Life Magazine nur kaufen, wenn mich die Schnitte ansprechen.

In Kürze:
Schnitt: Sewing Life Magazine 3 von Maria Denmark
Stoff: bedruckter Jersey von Stoff&Stil (Rest von diesem Kleid), blauer Jersey aus dem örtlichen Stoffladen

Ein paar mehr T-Shirts kann ich noch brauchen, aber zumindest bin ich jetzt schon mal wieder versorgt, und habe einen guten Vorrat an unterschiedlichen Schnitten.

Damit verlinke ich mich zum hochsommerlichen Me Made Mittwoch im August. Habt einen schönen Tag!