Adventspost als Buch

Die Karten, die ich zur Adventspost bekommen habe, sind zum Buch geworden.

Ursprünglich wollte ich eine Waisenbindung machen, wie von Tabea vorgeschlagen. Aber eigentlich will ich zum Backen gerne die einzelnen Karten vor mich legen und daher sind die Karten jetzt einfach gelocht und mit Buchringen verbunden worden. So kann ich mir einfach einzelne Karten herausnehmen oder das Buch komplett umklappen.

Als Buchdeckel verwendete ich dicke Wellpappe, passend zu den Vorgaben der 2019er Adventspost. Die bekam ein Muster mit weißen Linien – mit einem Gruß an den Januar-MittwochsMix.  Von einer Walze, die noch  von der Frühlingspost 2018 stammt. Schön, wie sich da die Post-Kunst-Werk- Projekte verzahnen, oder?

Und am Schluss kam auch noch ein bisschen Schrift zum Einsatz.

Verlinkt bei der Adventspost-Liste und beim Januar-MittwochsMix.

Das war die Frühlingspost 2018 der Gruppe 3

Der Sommer ist schon halb vorbei, aber ich habe es bislang versäumt, hier alle Blätter zu zeigen, die mich im Rahmen der Frühlingspost erreicht haben, und mich nochmals bei allen Teilnehmerinnen für ihre Werke zu bedanken. Es war wieder wunderbar, jede Woche eine Überraschung aus dem Briefkasten zu ziehen, die vielen Ideen und Arbeiten zu beobachten und die schönen Ergebnisse an der Tür meines Arbeitszimmers zu genießen!

Die Teilnehmerinnen der Sommerpost sitzen derweil schon längst zwischen Papierschnipseln, Schere und Kleber beim Collagen gestalten (nichts für mich, ich mache Postpause) und ich springe gerade zwischen Siebdrucken,  Nähmaschine und Buchbinderleim hin und her. Ach ja, und Cyanotypie steht auch noch auf dem Plan, solange es so schön sonnig und windstill ist.

Aber hier nochmal der Rückblick auf die Wochen von März bis Mai.

Woche 1 bis 4 (hier schon gezeigt): links unten die Geschichte vom ‚maa mit de hohle zah‘ von Simone (@probiere_bringts), links oben ein grüner Urwald mit vielen Vögeln von Lisa, rechts oben Riesenblätter von Karen (@floragruen), rechts unten Magnolien auf Maulbeerbaumrindenpapier von Astrid.

Woche 5 bis 7: rechts fedrige Blätter von Jennifer, unten die Post von mir, links oben mein absoluter Favorit, der Bambuswald von Ulrike.

Woche 8 bis 10: links unten Ranken mit goldenen Tupfen von Bärbel, links oben gleich zwei Papiere mit Blätterbordüren von Silke, und rechts das Kreuzstichmuster von Gabi.

Teilweise haben mich die Blätter schon wieder verlassen, weil ich sie für Geschenkverpackungen nutze. Aber ich versuche, von jedem Papier einen kleinen Streifen als Erinnerung zu behalten.

Hier der Link zur Sammlung aller Werke. Vielen Dank an Michaela und Tabea für die Post-Kunst-Werk-Aktionen und an alle Teilnehmerinnen fürs Mitmachen und Zeigen, es war ein Vergnügen!

Meine Frühlingspost

Meine Frühlingspost ist angekommen, hoffentlich auch in der Schweiz und in Österreich. Dann gibt es heute die etwas längere Entstehungsgeschichte.

Den Anfang machte ein Papierschöpfkurs bei der Papieroffizin, den ich im Februar kurz nach der Einladung zu Frühlingspost besuchte.  Da reifte nämlich der Plan, Papier in „Sanfter Morgentau“-Farbe herzustellen. Ich hatte noch ein paar Eierpappen in grün-grau, die unter den weißen Zellulose-Faserbrei kamen, zusammen mit etwas schwarzem Pigment. Es war schwierig, abzuschätzen, welchen Farbe letztlich das getrocknete Papier hat, aber so einigermaßen habe ich die Farbe getroffen.

Matthias hat in seiner Werkstatt ganz tolle, professionelle Siebe bis zu einer Größe von A3, mit denen man auch ganz dünne Papiere herstellen kann. Hat nichts mit diesen bretterharten Kartons zu tun, die man als Kind mit Bilderrahmen und Fliegengitter aus Altpapier geschöpft hat! Meine Papiere haben eine Grammatur von 90 bis 120 g/m2, da bin ich schon recht stolz darauf. Wir verwendeten übrigens nicht nur frische Zellulose, sondern auch alte Jeans und diverse Einstreusel. Schaut mal, was an dem Tag noch so alles entstanden ist:

Die Grundlage war geschaffen und dann war viel Zeit, das Walzen zu üben. Das hatte ich mir doch deutlich einfacher vorgestellt. Schwierig war 1. die Ansatzkanten beim Muster zu umgehen, 2. das Muster so anzuordnen, dass die Walze nicht hängenbleibt, und 3. den Farbauftrag einigermaßen gleichmäßig hinzubekommen. Nach meinen diversen Versuchen blieb die Erkenntnis, möglichst Material zu nehmen, dass auch etwas Farbe aufnehmen kann, also Wollfäden und Moosgummi.

Übrigens, in meinem Elternhaus waren einige Wände noch mit einem Muster gemalert, und ich kann mich noch gut an den in meinen Augen uralten Maler (ich glaube, er war wirklich schon alt damals) erinnern, der manchmal kam und mit seinen Rollen die Wände verzierte. Erst die eine, dann eine zweite, und erst heute kann ich erahnen, welch handwerkliches Geschick darin lag, diese Muster nahtlos mit gleichmäßigem Farbauftrag  und im Rapport auf langen Wänden zu platzieren. Faszinierend fand ich es damals schon.

Zurück also zu meiner eigenen dilettantischen Walzerei. Die Wollfäden-Rolle als Hintergrund funktionierte prima. Ohne zwischendurch Farbe aufnehmen zu müssen, konnte ich damit jeweils ein ganzes Blatt abrollern. Bei den Moosgummis nahm ich teilweise eine Schwammrolle zu Hilfe, die ich mit leichtem Druck über der Moosgummirolle mitführte. Und schwupps vergaß ich natürlich wieder, ständig Fotos zu machen, daher hier sozusagen nur die Vorher-Nachher-Bilder.

Für die Umschläge gab es ein Muster mit Kreisen und Ringen auf einem stabilen Karton, den ich noch in genügender Zahl in meinem Vorrat hatte, und für die Grußkarten nochmal das Fadenmuster in kräftigem Orange.

Alles in allem also viel Arbeit, aber der Erfahrungsgewinn und die Freude beim Werkeln sind unschätzbar. Und auch dieses Mal habe ich wieder viel ausprobiert und Neues getestet: Walzen, Farbe mischen, Papier schöpfen, Umschläge falten, und am Schluss noch ein bißchen handgelettert. Es hat Spaß gemacht! Vielen Dank, Tabea und Michaela, für die Aktion!

Ganz viel Erfahrungen und Ergebnisse im Walzen findet sich in der Linkliste  auf dem Post Kunst Werk-Blog.