Stoffspielereien: Blumig

Für diese Stoffspielereien kamen ein paar Fäden zusammen:

Anfang des Monats war ich bei einem Stick-Workshop zu der Ausstellung Pure Pleasure, Werke von Reinhard Voigt im Neuen Museum Nürnberg (läuft noch bis 17.03.24). Reinhard Voigt macht seit 1968 Rasterkunst, also schon lange, bevor mit den ersten Personal Computern Pixelbilder allgegenwärtig wurden. Heutzutage, da es mit digitalen Bildern und Apps eine Sache von Sekunden ist, Fotos zu rastern, steht man eher unbeeindruckt vor den Werken, aber wenn man sich bewusst macht, wie lange schon Reinhard Voigt unbeirrt seinem Stil und seiner Technik folgt, ruft das Bewunderung hervor. Das Interview mit ihm, das auf der Hompage des Museums zu sehen ist, ist sehenswert und berührend.

Die Kreuzsticharbeiten seiner Mutter waren ein Ausgangspunkt seiner Arbeit, und daher gab es diesen Workshop. Der dauerte auch nur drei Stunden, von denen man eine Stunde in der Ausstellung war, um sich Anregungen zu holen. Auch wenn Kreuzsticken nun wirklich nicht anspruchsvoll ist, in zwei oder drei Stunden kriegt man nicht viel hin, und Feuer gefangen hatte ich danach nun wirklich nicht.

So, das war das Eine. Dann kam aber dazu, dass ich mir eine Beschäftigung für den Winterurlaub suchte, statt Skifahren und mangels Schnee auch statt Langlaufen. Und dann brauchte ich auch noch allerdringendst ein neues Portemonnaie. Und die Stoffspielereien mit dem Thema „Blumig“. Und deshalb habe ich seit heute einen neuen mit Blumen bestickten Geldbeutel.

Das Stickmuster entwarf ich mit Hilfe von Excel. Mir schwebte eine Art Bordüre vor, so 2-3 cm breit. 7-10 Stiche auf dem Stramin, das ich im Fundus hatte. Das ist nicht wirklich viel, und es brauchte einige Anläufe, bis ich ein Muster hatte, das nach Blumen und nicht allzu kitschig aussah.

Das Sticken dauerte dann auch seine Zeit. Man unterschätzt das leicht, weil es so einfach ist, und man das Muster so schön wachsen sieht. Dafür kann man es immer und überall machen, zum Beispiel beim Heimfahren im Auto.

Das Schnittmuster für den Geldbeutel ist die Grete von Machwerk. Hier schon mal genäht, und für mich der perfekte Geldbeutel.

Ute von 123-Nadelei hatte die Idee zum heutigen Thema. Bestimmt wird es sehr vielfältig, hier geht’s zur Sammlung aller Beiträge.

Habt einen schönen Sonntag!

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die Themen 2024:

Stoffspielereien: Sashiko

Bei den Stoffspielereien geht es heute bei Ute von 123-Nadelei um Sashiko, der japanischen Art des Stickens. Eine gute Gelegenheit, das mal auszuprobieren.

Traditionell wird das mit weißem Garn auf blauem Stoff ausgeführt. Ich habe mir aber die Anregungen aus dem Buch „Sashiko in Farbe : Japanisch Sticken“ geholt und zwei Probeläppchen bestickt. Das erste Muster ist wirklich einfach, Linien und Kreuze sozusagen, aber durch die verschiedenen Farben gewinnt es an Reiz.

Das zweite Muster ist vermutlich nicht besonders traditionell. Hier werden zunächst senkrechte Linien gestickt und dann waagrecht das Garn sozusagen eingewebt; die waagrechten Fäden werden dabei nur ganz links und rechts durch den Stoff gestochen. Auch hier entsteht durch die zweifarbigen Garne die besondere Wirkung.

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Die nächsten Themen:

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen,  findest Du auf stoffspielereien.net.

Stoffspielereien: Texturen aus der Natur

Nach einer langen Sommerpause starten heute wieder die Stoffspielereien. Ich hatte das Thema „Texturen aus der Natur“ vorgeschlagen und hoffe, mit dem etwas sperrigen Titel niemanden abgeschreckt zu haben.

Vor ein paar Jahren gab es das Thema so ähnlich auch schon bei den Stoffspielereien: von der Natur inspiriert. Auf einem Pinterest-Board habe ich einige Beispiele und Inspirationen zum Thema zusammengestellt. Und jetzt bin ich sehr gespannt, was für die Stoffspielereien heute erstellt wurde:

  • Tyche hat sich einen Yukata, einen Morgenmantel, genäht und mit Bildern eines Frauenmantels (der Pflanze) im Knötchenstich bestickt. Sehr aufwändig!
  • Ute (Textile Werke) hat sich ein Skizzenbuch angelegt und viele der Strukturen, die sie gefunden hat, mit Mixed Media ausprobiert. Ein Schatz an Inspiration!
  • Stoffnotizen hat aus Fäden in vielen verschiedenen Grüntönen eine herrlich weiche Grasfläche nachgearbeitet.
  • Gabi (Made with Blümchen) hat ihren schönen 3D-Blattdruck mit Blattrippen bestickt.
  • Auch Annabella hat wieder mitgemacht und ihren Beitrag bei Gabi veröffentlicht. Mittels Monoprint hat sie eine Unterwasserwelt geschaffen.
  • Silvia (Petersilie&Co.) widmet ihren Beitrag den Flechten, erzählt viel Wissenswertes über diese Lebensform und spürt ihnen sehr gekonnt mit Stoffen und Fäden nach.
  • Mond (Bimbambuki) hat derzeit nur begrenzte Mittel zur Verfügung und schafft damit eine kleine bezaubernde Stickerei von Zweigen und Blüten.
  • Elvira (Zwischendurch) zeigt einige ihrer Werke, manche fertig, manche im Versuchsstadium, gedruckt, gestickt, gequiltet, appliziert. Sehr ideenreich!
  • Siebensachen zeigt neue Techniken mit viel Potential: Frottage, Sonnendruck und Breakdown-Printing mit Blättern. Da will ich am liebsten gleich mitmachen!
  • Und Ute (123-Nadelei), die Meisterin des Upcyclings, nutzt alte Jeans, um damit Wellen nachzubilden.

 

Ich hatte mir zunächst dieses Bild von einer Wasseroberfläche als Vorlage ausgesucht und mit Stoffmalfarbe einen Hintergrund geschaffen, der die Steine und das Wasser farblich abbildet.

Anschließend versuchte ich, mit Freihandsticken auf der Maschine und farblich passendem Stickgarn, die Wellenstruktur und die Spiegelungen auf der Wasseroberfläche nachzuahmen. Der Stoff ist mit einem dünnen Vlies hinterlegt, um etwas Struktur ins Werk zu bekommen.

Nach den ersten Stichen hatte ich mich innerlich verflucht, weil das Stück ca. 40x40cm groß ist, aber dann stellte ich schnell fest, dass mit der Maschine das Sticken doch nicht sooo lange dauert. Und dass das Freihandsticken Spaß macht.

Trotzdem, ohne Vorlage ist wohl nicht zu erkennen, was das Ganze darstellen soll.

Deshalb startete ich noch einen zweiten Versuch, diesmal mit einem Bild von einer Baumrinde. Diesmal nahm ich normale Acrylfarbe, davon habe ich einfach mehr im Haus, und dass der Stoff davon sehr steif wird, erschien mir kein Nachteil zu sein.

Eigentlich wollte ich den Stoff dann in kunstvolle Falten legen, aber das funktionierte überhaupt nicht. Es entstanden einfach immer nur schön gleichmäßige und gerade Falten, wie man es sonst gerne bei Vorhängen hätte und nie hinbekommt.

In einem zweiten Versuch hinterlegte ich den Stoff dann mit einem wirklich dicken Vlies und nähte die Furchen der Täler.

Das Ergebnis? Naja. (Wenn ich nicht Gastgeberin heute wäre, hätte ich es wohl gar nicht erst gezeigt.) Das fängt schon damit an, dass die Farben überhaupt nicht passen. Nach dem Trocknen war der Stoff recht einheitlich dunkelgrün geworden, dabei ist die Rinde braun und durch die Flechten grau. Man könnte natürlich noch nachmalen, aber jetzt lege ich den Versuch erstmal beiseite.

Durch das Ausprobieren ist mir bewusst geworden, dass es recht einfach und zugleich wirklich schwierig ist, Bilder aus der Natur nachzubilden. Einfach, weil man das Material und die Techniken nutzen kann, die man zu Hause hat und auch für andere Werkeleien einsetzt. Aber es erfordert wirklich viel Ausprobieren und Üben und Können, um ein stimmiges Werk entstehen zu lassen.

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

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Die nächsten Termine:
25.10.2020: „Textile Behältnisse“ bei Feuerwerk by kaze
29.11.2020: „Skandinavien“ bei Nähzimmerplaudereien
Dezember: Weihnachtspause

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen,  findest Du bei Siebensachen zum Selbermachen.