Stoffspielereien: Linien

Die Stoffspielereien gehen in ein neues Jahr, und heute sammelt Ute Beiträge zum Thema „Linie“.

Ich habe einen kleinen Versuch im „Matchstick Quilting“ unternommen. Bei dieser Art des Quilting wird in geraden, eng aneinander liegenden Linien abgesteppt. Ich weiß nicht, ob es einen deutschen Namen dafür gibt, aber unter diesem Stichwort findet man im Internet viele Bilder und Tutorials. Matchstick sind Streichhölzer, es sieht also ein bisschen so aus wie parallel liegende Streichhölzer. Heutzutage, wo es kaum noch Streichhölzer gibt, würde man sich wohl einen anderen Namen für das Muster ausdenken.

Es ist ein kleiner Quilt von etwa 35cm x 45 cm daraus geworden. Dieses Jahr will ich die Stoffspielereien dazu nutzen, Wandbilder zu gestalten, um die leeren Wände in meinem Arbeitszimmer mit meinen Werken zu verschönern.

Ausgangspunkt war ein Stück Stoff, das  vor (nun auch schon wieder) vier Jahren beim Procion-Kurs bei Jeromin mit Hilfe von Behälterfärben entstanden ist.

Ist der Stoff nicht toll? Diese Serie aus dem Behälterfärben ist so schön, dass sie seit Jahren ungenutzt im Schrank liegt und immer nur gestreichelt wurde.

Beim Quilten folgte ich dem Muster des Stoffes und teilte zwei Viertelkreise oben und unten ab, in die ich meine geraden Linien setzte.

Ursprünglich wollte ich den Bereich dazwischen dann auch noch quilten (die ersten Linien waren schon gesetzt, wie ihr auf den Bildern sehen könnt), aber dann gefiel mir der haptische Unterschiede zwischen dem festen Viertelkreisen und dem weichen Stück dazwischen so gut, dass der mittlere Teil jetzt ganz ohne Nahtlinien ist.

Auf dem kleinen Stück Stoff ging das Quilten relativ zügig. Man zeichnet erst Linien mit großem Abstand (ca. 1 inch) auf und steppt entlang der Markierungen. Dann setzt man die Linien dazwischen, da kann man sich dann an den bestehenden Nähten orientieren.

Und irgendwann muss man sich dann entscheiden, wann man aufhört.

Um ein bisschen Spannung reinzubringen, habe ich die Stichlänge immer wieder variiert, und auch den Abstand der Linien nicht gleichmäßig gemacht.

Beim Quilten freute ich mich am Meisten darüber, dass ich so schönes und passendes Garn hatte: ein goldenes, glänzendes Stickgarn, das ich von Ines geschenkt bekommen habe. Vielen Dank, Ines! Ich wusste lange nicht, ob ich je für dieses Garn Verwendung haben würde, und jetzt hat sich alles aufs Wunderbarste zusammengefügt.

Ich bin gespannt, was bei den Anderen heute gezeigt wird, bestimmt ganz viel Unterschiedliches bei dem freien Thema.

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die Themen 2022:

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen,  findest Du auf stoffspielereien.net.

Stoffspielereien: Nähfüße

Was Nähfüße anbetrifft, halte ich mich ja für einigermaßen diszipliniert. Letztes Jahr allerdings kamen doch einige neue hinzu, Ersatz für entgangene andere Freuden, oder so.

Da ist zum Einen ein Schrägbandeinfasser für meine Brother NV1100, der macht allerdings nur 6mm breite Schrägbänder, wofür man das braucht, ist mir schleierhaft. Daher kaufte ich mir danach noch den einstellbaren Schrägbandeinfasser, der die handelsüblichen Schrägbänder von 1 cm Breite verarbeiten kann. Aber auch dieses Füßchen ist ziemlich nutzlos, man kann damit nur dünne Stofflagen umnähen. Die Topflappen vom Dezember, die so zeitaufwändig einzufassen waren, wären wahrscheinlich zu dick.

Für Schrägbänder habe ich aktuell keine Verwendung, daher habe ich die heutigen Stoffspielereien mit dem Thema „Nähfüße“ zum Anlass genommen, meine diversen Quiltfüße mal alle durchzutesten. Gut, denn das  hatte ich nun schon eine ganze Weile vor mir hergeschoben.

Zum Maschinenquilten habe ich für meine Nähmaschine den geschlossenen „Quilt- und Stickfuß“, den offenen Quiltfuß, einen 1/4-Inch-Fuß, einen Obertransportfuß, einen Freihand-Echoquilt-Fuß und einen Fuß zum Rulerquilting.

Zum Testen nahm ich ein paar mit H630 verstärkte Stoffreste, und übte mit dem geschlossenen und offenen Quiltfuß das Freihandquilten. Das ging ganz gut, auch wenn ich mich immer erst an das den hüpfenden Nähfuß gewöhnen muss. (Für alle Nicht-Quilter: beim Freihandquilten wird der Transporteur versenkt und man bewegt den Stoff mit den Händen, hier ist das Produktvideo zu den Füßen, ich empfehle, den Ton auszumachen.)

Beim offenen Quiltfuß ist die Feder und damit der Anpressdruck etwas schwächer, das finde ich angenehmer. Bei meinem dünnen Probestück machte das nicht wirklich einen Unterschied, aber ich kann mir gut vorstellen, dass das bei einem dicken Quilt mit dickem Vlies und Rückseite von Vorteil ist.

Noch gar nicht ausgepackt war bislang der Freihand-Echoquiltfuß, und beim Ausprobieren fand ich dann heraus, dass der für meine Maschine gar nicht geeignet ist. Bei meiner Maschine sitzt der nämlich so tief, dass sich der Stoff darunter nicht bewegen lässt. Als Zubehör ist der Fuß nur für die hochpreisigen Brother-Quiltmaschinen vorgesehen, bei denen man die Höhe des Nähfußes verstellen kann. Schade.

Ich habe eine paar Echolinien mit eingeschaltetem Transporteur genäht, das ging ganz wunderbar, funktioniert aber natürlich nur, wenn das Stoffstück nicht zu groß ist und sich gut drehen lässt. Ich werde jetzt mal versuchen, das Schraubloch des Nähfußes zu einem Oval aufzubohren, so dass ich ihn auch etwas höher befestigen kann, damit er dann auch wirklich ein Fuß zum Freihandquilten für meine Maschine wäre.

Da ich das Echoquilten ganz hübsch finde, habe ich dann noch versucht, mit meinen diversen anderen Quiltfüßen parallele Linien zu nähen. Wie man sieht, mit sehr mäßigen Erfolg.

Dann habe ich auch noch ausprobiert, mit dem Rulerfuß und einer Kurvenschablone ein paar Echolinien zu nähen, aber auch das funktionierte nicht gut, weil die Schablone von hinten nicht unter den Rulerfuß passt. Das Rulerquilten funktioniert bei mir nur, wenn ich die Schablonen seitlich oder vorne anlegen kann (hier und hier erfolgreich ausprobiert). Ich muss mich wohl nach einem anderen Rulerfuß umsehen, aber von Brother selbst gibt es diesbezüglich leider kein Zubehör.

Ich muss schon sagen, ich bin ziemlich genervt davon, passende Nähfüße für meine Maschine zu finden. Die Informationen sind unübersichtlich und sehr verstreut. Sie ist eine mittelpreisige Allroundmaschine, wird aber immerhin auch als Maschine zum Quilten beworben. Zumindest einen Rulerfuß, der auch sicher mit meiner Maschine und den üblichen Schablonen kompatibel ist, wäre schön im Angebot.

Ines ist heute unsere Gastgeberin bei den Stoffspielereien. Vielen Dank dafür, und für den nötigen Anstoß, um mal meine gesammelten Nähfüße unter die Lupe zu nehmen!

 

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die nächsten Termine:
07-08/2021: Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche

Sugaridoo-Bernina-Quilt Along: Das Quilt-Top ist fertig

Geschafft! Alle Reihen fertig und zusammengenäht. Da war mein Ehrgeiz dann doch geweckt, gleich nach Veröffentlichung der Anleitung von Irene am letzten Donnerstag alle Reihen auf eine gleiche Länge zu bringen und zusammenzufügen.

Ich bin echt etwas erschlagen von der Größe des guten Stücks. 70 Zoll x 90 Zoll, das ist ja ungefähr 180 cm x 230 cm. Für eine Quiltdecke wahrscheinlich relativ normal.

Ein großer Teil Arbeit kommt jetzt noch. Erst das Top mit Wattierung und Rückseite zusammenfügen (dafür werde ich wohl mein halbes Wohnzimmer ausräumen).  Und dann Quilten. Ich bin ja sehr froh, dass Irene für die nächsten Wochen noch ein paar Beiträge und Videos dazu angekündigt hat. Momentan wachsen mir die Fragezeichen aus dem Kopf. Welches Vlies, welches Garn, welche Garnfarbe, welches Quiltmuster, kriege ich das gute Stück überhaupt mit meiner Nähmaschine gequiltet, usw. … Wie gut, dass ich das Quilten mit dem Ruler schon mal zusammen mit Ines und Ingrid üben durfte.