Werkbund-Werkstatt: Gestaltung und Abschluss-Ausstellung

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Das Werkstattsemester ist zu Ende. Zu Ende. Melancholie macht sich breit. Wie werde ich es vermissen, Montag und Dienstag morgens in die U-Bahn zu steigen, zum Künstlerhaus zu fahren, hinter einer der vielen Türen dieses labyrinthischen Gebäudes zu verschwinden und in einer Werkstatt dem künstlerischen Schaffen nachzugehen.

Mich mit den einfachen, aber vielleicht gerade deshalb schwierigen Aufgaben auseinander zu setzen, Ideen in Entwürfe bringen und das jeweilige Material kennen zu lernen.

Aber vor allem werde ich den Austausch untereinander vermissen. Den anderen Teilnehmern über die Schultern schauen und ihre Werke entstehen sehen, über Entwürfe reden und sich Inspiration holen. Die eigenen Arbeiten zeigen und erklären. Die Hinweise und Anregungen der Dozenten nutzen, um vom Banalen zum Besonderen zu kommen. Sich gemeinsam über Gelungenes freuen und den Frust über Ideenleere teilen.

Genug Besinnliches. Ich berichte heute noch vom Gestaltungsunterricht, der sich immer wieder zwischen den Werkstätten in den Unterrichtsplan schob. Das Material dort war der weiße Zeichenblock, ergänzt um Papier, Stift und Schere, Pinsel und Farbe. Zu Anfang wurde uns dort ein bisschen Formen- und Farbenlehre beigebracht und auch hier sollten wir mit einfachen Aufgaben ein Gefühl für das Thema entwickeln. Das war mitunter ziemlich zäh, daher hier nur ein paar Beispiele ohne Kommentar.

 

 

 

 

Bei der Hauptaufgabe waren wir dann völlig frei und entsprechend vielfältig sind die Ergebnisse. Ich zeige wie immer nur mein eigenes Werk, die Werke der Anderen sind aber komplett anders. Ich habe das Thema Musterung und Reihung weiterverfolgt. Mein Grundmotiv ist ein Quadrat mit einer asymmetrischen Mitte. Wie sich durch Änderung der Reihung und Einfärbung jeweils andere Muster und Wirkung entstehen fasziniert mich.

Erst drei“farbig“ – weiß, grau, schwarz, dann mit fünf Tonwerten, um die 3D-Effekte zu vertiefen. Dazwischen auch mit Farbe, anderem Rapport usw. Viel habe ich daheim am Computer ausprobiert, ich denke, man sieht es. Das Ergebnis ist als Collage aus Tonpapier umgesetzt.

Wer die Werke aller Teilnehmer sehen möchte und einen Überblick über unser Schaffen in den letzten Monaten, ist sehr herzlich zu unserer Ausstellung eingeladen, die vom 1.2. bis 14.2.2017 jeweils Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet ist. Ort ist der I. Stock des Glaspalastes im Künstlerhaus in Nürnberg.

Zu Ende.

 

P.S. Wer noch auf einen zweiten Bericht aus der Holz-Werkstatt wartet, den muss ich enttäuschen. Das Kind war krank, und deshalb konnte ich die letzten beiden Tage nicht mitmachen. Die Entscheidung wurde mir abgenommen, das Werk bleibt, wie es ist.

Werkbund-Werkstatt: Holzversuche

Kurz vor Weihnachten durften wir vom Werkstattsemester noch in die Holzwerkstatt starten. Ein sinnliches Erlebnis! Der Geruch, wenn man die Treppe runtergeht. Das weiche und glatte Holz in der Hand. Die faszinierenden Maserungen und einzigartigen Astlöcher. Ich werde nächste Woche noch ein paar Fotos vom Holz machen, um zumindest das visuelle Erleben rüberzubringen.

Wie immer ist die Zeit mit 6 Arbeitstagen viel zu kurz, um tief einzutauchen, daher beschränken wir uns auch in der Holzwerkstatt auf einfache Techniken. Die erste war handsägen. Dafür nutzten wir Japansägen, neu für mich, aber gut zu bedienen. Japanische Sägen, wie Fuchsschwanzsägen aufgebaut mit Sägeblatt und Griff, liegen leicht in der Hand und funktionieren nur auf Zug.

Die erste Aufgabe war also, Rechtecke oder Quadrate zu sägen, diese mit einem Schnitt weiter zu zerteilen und dann alle Stücke wieder als Gebilde zusammenzusetzen (und -kleben).

Und dann durften wir letzte Woche schnitzen. Zuerst zum Üben eine kleine Schale:

Und dann einen eigenen Entwurf.

Könnte man schon als abgeschlossen betrachten. Aber eigentlich möchte ich noch ein paar mehr offensichtliche Schnitzspuren hinterlassen. Zwei Tage bleiben noch.

Übrigens: die Holzwerkstatt ist eine der offenen Werkstätten im Künstlerhaus. Offen für jedermann Mittwoch und Donnerstag Abend, und auch mit großen Maschinen gut ausgestattet.

Werkbund-Werkstatt: Glasschale

Das ist das Ergebnis meiner Arbeit in der Glaswerkstatt. Nicht ein Kunstwerk diesmal, sondern ein Produkt, dem man einen Verwendungszweck geben kann. Eine Schale.

Zur Erinnerung: In den ersten Tagen stellten wir diverse verschmolzene Glasfliesen, unter anderem diese hier aus zwei Lagen Farbglas.

Dann wurde es staubig. Mit Hilfe von Hammer, Meißel, Schabern und Schablonen fertigten wir aus Porenbetonsteinen ein Modell, um aus den Fliesen eine Schale zu erzeugen.

Die Fliese wird dann in die Form gelegt und nur noch soweit im Glasofen erwärmt, dass sie sich in die Form senkt, ohne zu fließen. Auch hier gibt es wieder einige Einschränkungen, z.B. bei der Steilheit der Wände, so dass auch hier wieder die Kreativität sehr eingeschränkt war.

Trotzdem war ich am Schluss mit dem Ergebnis zufrieden. Mehr Zeit in der Glaswerkstatt wäre schön gewesen, um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was man alles aus diesem Material und mit den erlernten Techniken anstellen könnte.

Verlinkt bei creadienstag.