MMM: Nearly Finished Objects

Leute, beim letzten Me-Made-Mittwoch habe ich mich so darüber gefreut, durch die ganzen Blogbeiträge zu lesen. Ich finde es so toll, dass es immer noch so viele gibt, die sich die Mühe machen, einen Blog zu führen, allmonatlich beschreiben, was sie genäht haben, wie es geklappt hat, Bilder machen und hochladen. Danke dafür!!!

Beinahe hätte ich selber heute nichts zu zeigen gehabt, meine geplante Jacke kämpfte mit Materialbeschaffungsproblemen. Da fiel mir die fast fertige Hose ein, die ich nach der letzten Anprobe erst mal frustriert beiseite gelegt hatte. Gestern war mein Blick gnädiger und mit ein paar kleinen Anpassungen habe ich sie jetzt fertig und bin ganz zufrieden damit.

Der Schnitt ist die Cassie Pants von StyleArc, die ich schon mal genäht habe. Mir gefallen einfach die Biesen am Oberschenkel, auch wenn Bikerhosen gerade alles andere als in Mode sind.

Schon bei meiner ersten Version hatte ich einen Reißverschluss an der Seite eingenäht, als Leggings wären mir die Hosen zu eng. Weil ich eine Hose lieber vorne öffne, bekam die neue Version einen klassischen Hosenschlitz mit Untertritt. Und weil ich gerne Taschen in der Hose habe, bekam sie auch noch seitliche Eingriffstaschen. Und dann fehlte zur klassischen Jeans nur noch Bund, Passe und Potaschen. Somit ist die Cassie bei mir jetzt keine Legging mehr, sondern eine enge Jeans.

Bei der Gelegenheit habe ich nun auch noch ein paar kleine Anpassungen bei meinem Hoodie vorgenommen. Bei dem störte mich vor allem, dass der Ausschnitt zu weit offen war und die Kapuze den Pullover nach hinten zog. Nun habe ich den Ausschnitt mit einem kleinen Stück Stoff hinterlegt und zugenäht. Außerdem wurde der Hoodie dann auch noch  um zwei Zentimeter gekürzt.

Jetzt habe ich also dank MMM zwei NFOs („nearly finished objects“) weniger. Super!

Mehr Selbstgenähtes gibt es beim Me-Made-Mittwoch heute hier zu sehen.

In Kürze:
Schnitt: Cassie Pants von StyleArc, Größe 12 (42/44), zur Jeans umgeändert
Stoff: dehnbarer Köper aus dem örtlichen Stoffladen

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch

MMM: ein Sofa-Kleid

Im Januar denkt man ja noch an seine guten Vorsätze. Meiner ist, einfacher zu nähen und Vorhandenes zu nutzen, daher ist das letzte Winterkleid für diese Saison nach dem Schnitt „optic flowers“ aus der ottobre 2/2015 entstanden, nach dem ich schon das Grafik-Kleid genäht habe.

So schön wie das erste ist mir dieses Kleid allerdings nicht gelungen. Das liegt am Stoff. Der Strickstoff war schon auf dem Ballen total verzogen. Mein Fehler war, den Stoff vor dem Zuschneiden gerade zu ziehen, damit das Muster einigermaßen gerade läuft (was aber bei dem feinen Muster nur aus der Nähe auffällt, wie ich jetzt sehe). Hilft aber nicht, mit dem Ergebnis, dass der Rockteil jetzt ziemlich schief hängt. Fällt immerhin nur von der Seite auf, ärgert mich aber trotzdem.

Nachdem ich die Bilder gesehen hatte, fiel mir auch noch auf, dass das Kleid hinten auch noch ziemlich durchhängt. Das habe ich noch behoben, indem ich am Oberteil nachträglich hinten unten 2cm  rausgenommen habe. Jetzt ist es besser, aber ein Lieblingskleid wird es nicht werden, und der Schnitt wir hiermit ad acta gelegt.

Zufrieden bin ich hingegen damit, ein paar Teile durch Anpassungen vor dem Dasein als Schrankleiche bewahrt zu haben. Zum einen die braune Wollhose, die ich im November vorgestellt habe. Ich bin mit der Länge einfach nicht glücklich geworden, und habe jetzt mit ein paar Stoffresten die Beine um weitere 8 cm verlängert. Die Hose ist jetzt 10 cm länger als im Schnitt (burda 2019-09-103) vorgesehen. Den Bund habe ich auch noch etwas enger gemacht. So fühle ich mich wohl.

Außerdem habe ich meine Matrosenhose geändert. Nachdem die verdeckt eingenähten Druckknöpfe zum dritten Mal abgingen, habe ich sie kurzerhand ganz abgemacht, und Taschen und Bund zugenäht. Statt dessen  kann man die Hose jetzt mit einem seitlichen Reißverschluss öffnen. Das im Schnitt von Waffle Patterns vorgesehene Öffnen der Hose über Taschen ist sehr clever durchdacht, im Alltag allerdings nicht besonders praktikabel. Im Gesamteindruck fällt der Reißverschluss gar nicht auf, aber die Hose ist deutlich angenehmer zu benutzen.

Haha, bin ich nicht clever? Bei der Bildqualität ist der Reißverschluss gar nicht zu sehen!

Also, das mit den guten Bilder werde ich bis zum nächsten Me Made Mittwoch nochmal üben…

In Kürze:
Schnitt: ottobre 2/2015, Nr. 16, „optic flowers“, Größe 40, Ärmel verlängert und mit Bündchen
Stoff: Strick-Sweat Chevron von Swafing aus dem örtlichen Stoffladen

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch

MMM: Der Näh-Liebling des Jahres 2019

Hallihallo! Ich wünsche euch allen ein gesundes, glückliches und kreatives 2020! Wie immer werden im Januar-MeMadeMittwoch die Lieblinge des vergangenen Jahres gekürt. Eine gute Gelegenheit, um nochmal das Nähjahr Revue passieren zu lassen.

Mein absoluter Liebling dieses Jahr war das Cupro-Kleid:

Das trägt sich ausgesprochen angenehm und war im Dauereinsatz im Sommer. Der Stoff lag jahrelang in meinem Schrank, und da die Herstellung von Cupro alles andere als umweltfreundlich ist, bin ich sehr froh, ihn nicht einfach weggeworfen zu haben.

Mein zweiter Kleiderliebling ist zwar schon 2018 entstanden, wurde aber 2019 auch sehr gern getragen. Auch das war ein Stoff aus dem Bestand. Das Kleid vom WKSA2018:

Und als dritten Liebling küre ich meine neue Bluse, die ich zwar noch nicht oft getragen habe, die ich aber sehr liebe. Stoff, Schnitt und Verarbeitung, passt alles.

Ich hatte mir ja für 2019 vorgenommen, eine gut sitzende Hose zu nähen, und leider muss ich mit einigem Frust sagen, das habe ich immer noch nicht geschafft. Ich habe echt Berge von Probehosen genäht und das Beste daran war, dass damit ein paar weitere Stoffleichen aus meinem Schrank verschwunden sind. Ein paar Hosen, die ok sitzen, sind herausgekommen (zum Beispiel hier, hier und hier), aber zufrieden bin ich damit noch nicht.

Sehr zufrieden bin ich dagegen mit meiner Nähpläne-Pinnnwand, die mir hilft, meine Pläne zu strukturieren. Fünf von den neun Projekten habe ich geschafft, der Pullover ist halb fertig, beim Jeanskleid reicht der Stoff nicht, das habe ich erst mal wieder aufgegeben, und bei der Bikerjacke war mir klar, dass das kein Teil für die Wintergarderobe ist, die kommt auf die neue Pinnwand. Der einzige Reinfall ist die Cassie Pants. Die liegt hier fast fertig und passt überhaupt nicht, obwohl ich den Schnitt schon mal genäht hatte. Und obwohl ich viel Zeit und Mühe darauf verwendet habe, sie mit Hosenschlitz und -bund zu nähen, habe ich momentan einfach keine Lust, sie weiterzunähen.

Für 2020 habe ich mir eigentlich nur vorgenommen, weniger Aufwändiges zu nähen, um mehr Zeit für die Stoff- und Papierspielereien zu haben. Ich werde mir daher eine dicke (Daunen-)Jacke kaufen, weil ich inzwischen sicher bin, die richtigen Materialien zum Selbernähen nicht kaufen zu können. Und wahrscheinlich werde ich mir auch eine neue Jeans kaufen, weil ich nicht mit vertretbarem Aufwand eine gut sitzende Jeans nähen können werde.

Das klingt etwas ernüchternd, ist aber im Sinne von Weniger ist Mehr bzw. Einfacher ist Besser gemeint.

Best of 2019 und bestimmt auch einige Pläne der MMM-Community gibt es heute hier.