Teil 5 und 6 des Sugaridoo-Bernina-Quilt-Alongs

Ich habe den Quilt-Along etwas hintenangestellt, brennt ja nix an. Aber jetzt sind zwei weitere Reihen fertig, Reihe 4 und Reihe 7, und damit ist die Hälfte der Oberseite geschafft.

Bei Reihe 4 („This Way“, hier die Anleitung) durfte man ein kleines bisschen improvisieren. Man konnte selbst entscheiden, in welcher Reihe man die unterschiedlich dicken Streifen zu dem Fischgratmuster zusammennäht. Ich habe mich gegen einen Rhythmus entschieden und einfach genommen, was mir beim Nähen in den Sinn  und in die Finger kam.

Für Reihe 7 („Down and Up“) kam wieder Foundation Paper Piecing zum Einsatz, wie schon bei Reihe 1 und Reihe 9. Wieder habe ich mit Freezer Paper gearbeitet, und jetzt funktioniert es schon wie gekonnt, sogar bei den kleinen Fitzelchen.

Ja, und damit ist die Hälfte der Quiltreihen genäht:

 

Es geht weiter mit den blauen Blumen

Bei den Stoffspielereien letzte Woche habe ich viele blaue Blumen gezeigt. Also eher weiße Blumen auf blauem Hintergrund. Aber das ist so kompliziert, daher denke ich immer an blaue Blumen. Wie angekündigt, habe ich noch ein bisschen weitergefärbt, und die Stoffe sind inzwischen auch schon zusammengenäht.

Beim Färben wollte ich vor allem noch weiter meine Indigoküpe testen. Wie ich letzte Woche schon schrieb, ist das mein erster Versuch mit Indigo und entsprechend unsicher bin ich. Die Indigoküpe sah von Anfang an sehr metallisch und undurchsichtig aus, hat aber wunderbar gefärbt. Meine Vermutung war, dass sie einfach viel zu überkonzentriert ist. Ich habe daher einen zweiten Eimer mit Sodawasser angesetzt und dann Kelle für Kelle aus meinem ersten Indigoküpe zugegeben. Das gab die gewünschte helle Lösung.

Die Färbungen sind damit dann auch viel heller geworden, obwohl ich viel öfter getaucht habe. Logisch. Wenn ich nächstes Mal weiterfärbe, werde ich mich weiter herantasten und Stück für Stück die erste Küpe mit der zweiten Küpe vermischen.

Weil meine Indigofärberei letzte Woche ein paar Leute interessiert hat: ich verwende vorreduzierte Kristalle und der Küpenansatz damit ist wirklich einfach. Die „Rezepte“, die man im Internet dafür findet, sind allerdings ziemlich unterschiedlich. Schaut mal, ich habe eine kleine Vergleichstabelle gemacht (jeweils auf 10 l umgerechnet):

Patchwork Pro Pro Chemicals Jacquard
Wasser 10 l 10 l 10 l
Indigo 33 g 13 g 13 g
Na-Dithionit 107 g 21  g 33 g
Waschsoda 160 g 66 g 66 g

Ich habe mein Indigo von Patchwork Pro bezogen und nach deren Anleitung gearbeitet, die wunderbar übersichtlich und ausführlich ist, aber im Vergleich zu anderen Rezepturen wird einfach viel mehr von allem verwendet. Die anderen Rezepturen sind insgesamt dünner, zudem wird noch weniger Dithionit verwendet. Jude Kingshott, in deren Kurs ich zum ersten Mal mit Indigo färben durfte, verwendet sogar noch weniger davon. (Ich finde keinen Beitrag zum Kurs aus 2018! Leider scheine ich nicht davon berichtet zu haben. Schade! Bei Jeromin, sehr zu empfehlen)

So sieht mein Arbeitsplatz aus:

Eine Plastiktischdecke, die schon viel durchgemacht hat, ein „Homann feinste Mayonnaise“-Eimer mit Deckel, noch ein paar Plastikeimer für alles Mögliche, große Handschuhe, in die man einfach rein- und rausschlüpfen kann, und eine Plastikwanne mit Hasendraht, das ist super, um den Stoff von allen Seiten oxidieren zu lassen.

Die Indigo-Färbungen mit und ohne Blumen habe ich jetzt mit ein paar der Cyanotypie-Blumen zu einem Wandbehang zusammengepatcht. Ich mag, wie die unterschiedlichen Blau-Töne bei beiden Verfahren zusammenkommen.

Einen Platz für den Quilt habe ich auch schon gefunden. Aber wie soll es jetzt weitergehen? Ich habe noch nie einen Quilt gemacht und entsprechend unsicher bin ich. Jetzt brauche ich also erstmal Material für Zwischenschicht und Rückseite. Und dann die große Frage, wie ich quilte, mit der Hand oder der Maschine? Und welches Muster? Tipps und Ideen sind sehr willkommen!

MMM: Kleidung mit inneren Werten

Manchmal ist das langsame Nähen einfach nervig, weil ich nicht auch nur ansatzweise das schaffe, was ich gerne alles machen würde. Manchmal macht es aber auch Spaß, dann, wenn sich eines zum anderen fügt und das Ergebnis einfach nur schön wird. So geschehen bei meiner neuen Hose.

Dass der Schnitt (Walnoot von Waffle Patterns) gut sitzt, wusste ich schon von dieser Hose, und damit wusste ich auch, dass sich die ganze Sorgfalt beim Nähen auszahlen würde. Die Hose bekam Paspeltaschen, französische Nähte an den Taschen und ein Hongkong Finish bei den Seitennähten.

Die Paspeltaschen und auch das Verstürzen der Vordertaschen ist wie gewohnt gut erklärt in der Anleitung von Waffle Patterns. Die Kantenversäuberung mit Schrägband kam dazu, weil ich die Hose mit einem Aufschlag haben wollte.

Der Stoff war noch ein Rest von dieser Hose (die ich übrigens nach wie vor sehr gerne trage), zweilagig, daher die Idee, die linke Seite über die Aufschläge sichtbar zu machen.

Ich denke, mit der Hose könnte ich den Sommer verbringen, außer bei 35°C, da wird sie vermutlich zu warm.

Und dann ist auch noch das Oberteil neu. Nach einem aktuellen Schnitt, und weil das ja nun Seltenheitswert bei mir hat, habe ich mich extra bemüht, die Bluse für heute fertig zu haben. Der Schnitt ist aus der Juni-Burda, der Ausschnitt gefiel mir, sehr viel mehr Besonderheiten hat die Bluse auch nicht. Ich habe sie etwas gekürzt und dafür die Ärmel verlängert.

Der Stoff ist ein leichter Batist, gekauft letztes Jahr im „Blauen Tuch“ in München, und dafür, dass er ein Hauch von Nichts ist, war er ganz schön teuer. Das Faltenmuster hat es mir halt angetan. Der Stoff ist so durchsichtig, dass ich Vorder- und Rückenteil mit einem ungemusterten Batist gedoppelt habe. Nur die Ärmel sind einlagig.

Auch hier habe ich die auffälligen Stellen mit französischen Nähten genäht, ist ja eigentlich auch keine schwierige Sache, sogar bei der Ärmelrundung ging das gut.

Nun bin ich aber doch hin- und hergerissen, ob ich ein neues Basic-Teil im Schrank habe, oder eine doch etwas langweilig geratene Bluse. Die nächsten Monate werden es zeigen.

 

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch

In Kürze:
Hose: Walnoot Pants von Waffle Patterns, Gr. 44, Taille 42, gekürzt
Stoff von Hannes Röther Vintage, München

Bluse: burda style 06/2020, Nr. 111, Gr. 40, Hüfte Gr. 42, gekürzt um 5 cm, Ärmel 7 cm verlängert , Stoff von Das Blaue Tuch, München