MMM: Zur Erstkommunion

Am kommenden Sonntag feiern wir Erstkommunion. Falls nicht noch der Quarantänefall in der Schule ausbricht. Drückt uns die Daumen!

Für meinen Sohn habe ich eine Hose und eine Weste genäht. Die zeige ich bald. Heute nutze ich die Gelegenheit des MeMadeMittwochs, um euch das Kleid zu zeigen, dass ich am Sonntag tragen will. Ich habe dafür zum ersten Mal Tencel vernäht, und auch ich bin wie viele andere total begeistert von der Stoffqualität. Sehr weich und fließend, aber gleichzeitig dicht und so stabil, dass es sich gut zuschneiden und nähen lässt.

Der Schnitt ist aus der diesjährigen August-Burda. An dem habe ich nur Kleinigkeiten geändert. Die Ärmel sind etwas kürzer, das Oberteil um 1 cm länger (es hätte noch 1 cm mehr sein können), die Länge ist 63 statt 69 cm und die rostrote Blende ist auch eine Abwandlung von mir.

Ich hoffe, mir reicht noch die Zeit, um eine dazu passende Jacke zu nähen, aber die sonstige to-do-Liste wird lang und länger. Andererseits, wenn ich so die Wettervorhersage anschaue, kann ich auch meinen Wintermantel auspacken…

Heute ist der erste Mittwoch im Monat, das heißt, es gibt wieder viele schöne selbstgenähte Kleidung beim MeMadeMittwoch zu sehen.

In Kürze:
Schnitt: burda style 08/2020, Nr. 119, Gr. 40 Hüfte 42. Ärmel 3 cm kürzer, Rocklänge 63 cm, Oberteil um 1 cm in der Taille verlängert
Stoff: Tencel Twill medium, bestellt bei Kattun Stoffe 

Das blaue-Blumen-Kissen

Erinnert sich noch jemand an den ‚blaue‘-Blumen-Quilt? Der Patchwork hängt noch immer so an der Wand, wahrscheinlich werden wir geblendet von der weißen Wand sein, wenn ich ihn mal wieder abmache. Ich war mir damals wegen des Quiltens sehr unsicher, und bekam daraufhin viele hilfreiche Kommentare und auch eine sehr nette Email von einer stillen Leserin. Es ist immer toll, Resonanz zu bekommen, sei es als Kommentar, per E-Mail oder persönlich, vielen Dank!

Jedenfalls bin ich den Tipps gefolgt, und habe mich erstmal an einem kleineren Stück versucht. Die Cyanotypien stapeln sich hier, und der Eimer mit dem Indigo war im Sommer auch schnell griffbereit, um noch ein paar Shibori-Stücke zu ergänzen. Daraus ist dann ein passendes Kissen-Top geworden.

Und mit dem probierte ich dann ganz vorsichtig das Handquilten. Mit verschiedenen Garnen und Nadeldicken und -längen, sehr langsam und ganz sicher nicht gleichmäßig.

Ich fürchte, mir würde die Geduld fehlen, auf einen ganzen Quilt ein volles Quiltmuster mit der Hand zu nähen. Großer Respekt für alle, die das machen. Für das Kissen (und den Wandquilt) gefällt es mir ohnehin besser, nur einige Stellen mit dem Quilten zu betonen. (Wobei da sicher noch mehr geht.)

Effektvoll sind die weißen Vorstiche auf dem blauen Stoff, das Nachsticken einzelner Elemente wie den Stängeln fällt dagegen kaum auf. Auch die Stiche auf den unruhigen Shibori-Flächen gehen eher unter, da bräuchte es eine andere Garnfarbe oder dickeres Garn. Gut gefällt mir meine gestickte Blume, die passt da einfach hin.

Die Rückseite des Kissens ist ebenfalls ein Shibori-Indigo-Stoff.

Diesmal nähte ich den Reißverschluss einfach sichtbar ein, stört auch nicht.

Der Wandquilt wird wohl noch eine Weile unvollendet bleiben, jetzt stehen erstmal die Stoffspielereien am kommenden Sonntag (hier ein paar Ideen, macht mit!) und die Kleidung für die baldige Erstkommunion an, und dann wohl noch das eine oder andere für die Herbstgarderobe.

MMM: geschenkt!

Bevor der Sommer ganz zu Ende geht, muss ich noch schnell die kurze Hose zeigen, die ich meinem Mann zum Geburtstag genäht habe. Der Schnitt ist der gleiche wie vor vier Jahren, abgenommen von einer geliebten Kaufhose. Die erste Hose wurde durchaus auch gerne und oft getragen, allerdings war der Stoff nicht besonders gut und bereits nach ein paar Wäschen sehr ausgebleicht.

Am Schnitt selbst änderte ich daher nicht viel. In der Taille durfte es diesmal etwas enger werden und die Hose bekam einen richtigen Bund, das sieht, finde ich, einfach besser aus.

Ein paar Verarbeitungsrafinessen habe ich eingebaut. Da ist zum einen der Hosenschlitz. In der Rundschau 04.2019 war eine Anleitung enthalten, die zeigt, wie man auch bei dicken Stoffen wie Jeans einen sauberen Hosenschlitz näht. Sie ist übrigens auch auf der Homepage der Zeitschrift zu finden, soweit ich sehen kann, vollständig! Anfangs war ich etwas abgeschreckt, weil die Anleitung so lang ist, aber wie sich beim Nähen zeigte, liegt das nicht daran, dass es kompliziert ist, sondern weil alles superausführlich beschrieben ist. Ich finde vor allem den Untertritt clever konstruiert.

Für die Taschen habe ich die Anleitung für die Walnoot Pants verwendet, wo die Taschenbeutel so verstürzt werden, dass man keine offenen Kanten mehr hat. Einfach und clever, mache ich jetzt immer so.

Und für die seitlichen Blasebalgtaschen kam die Anleitung für eine Hose aus der burda 1/2020 zum Einsatz. Die sind gerade groß im Kommen, oder? Cargohosen scheint der neuste Trend zu sein, und ich glaube, da muss ich auch bald eine haben.

Das Nähen der Taschen war schlussendlich weniger knifflig als gedacht, nur die Form und Größe habe ich etwas angepasst, und die Klappen mit unsichtbaren Druckknöpfen versehen.

Leider scheine ich bei der Stoffwahl auch diesmal kein glückliches Händchen gehabt zu haben. Der Stoff ist ein Coupon von Karstadt, Baumwollköper mit Elasthan. Ich tue mich immer schwer, so was zu finden, daher habe ich ganz glücklich gleich einen ganzen Berg dieser Coupons gekauft, in allen möglichen Farben. Der schwarze hier ist aber etwas angeraut, und zieht deshalb jeden Staub magisch an. Insbesondere bei schwarz sehr unpraktisch.

Nun ja, der Mann ist ja nicht so kritisch wie ich, und zieht die Hose trotzdem gern und oft an. Toll, oder?

Darf das heute zum Me-Made-Mittwoch, auch wenn es nicht „for me“, sondern „for him“ ist? Ich bin einfach mal so frei.

In Kürze:
Schnitt: selbsterstellt, abgenommen von einer Kaufhose
Stoff: Baumwollköper mit Elasthan von Karstadt, 1,20m