Hexagons im Gelliprint-Muster

Heute am letzten Tag im Januar gibt es nochmal Hexagons zu sehen, diesmal als Mustersammlung.

Wir nutzten unser Montagstreffen für eine Runde Monoprint mit der Gelatineplatte, aber ich kann gleich sagen, glücklich war ich mit den Ergebnissen nicht. Vermutlich liegt es an der mangelnden Erfahrung, aber bislang bin ich mit dem Gelliprinting nicht warm geworden. Deshalb stand ich zunächst ratlos vor dem Haufen Blättern und fragte mich, ob ich die überhaupt zeigen will.

Aber das Schöne am Muster-Mittwoch ist, dass man wunderbar aus den Ideen der anderen schöpfen kann, und deshalb ist aus den Blättern nun eine Muster-Collage geworden. Mit einer Schablone die schönsten Ausschnitte gesucht, ausgeschnitten und angeordnet.

Noch ein paar Versuche mit verschiedenen Hintergründen, aber letztlich bin ich bei dem weißen Hintergrund geblieben.

Frau Müllerin zeigt heute nochmals ihre schönste Hexagonmuster als Schablonendruck aus dem Plotter, und befeuert damit meinen Haben-Wollen-Trieb.

Verlinkt beim Muster-Mittwoch im Januar.

Stoffspielereien: Biesen

Es gibt von Max Mara eine Tasche, die ich schon oft in Zeitschriften bewundert habe, die aber mein Budget um das Zehnfache überschreitet. Sie hat abgesteppte Biesen, und daher diente sie mir als Inspiration für das Thema der Stoffspielereien diesen Monat.

Die Grundidee war, eine Naht mittig in den Biesen verlaufen und die Biesen auch deutlich hervortreten zu lassen. So sieht mein fertiges Werk aus, umgesetzt in einen Grete-Geldbeutel von Machwerk, und es ist im Großen und Ganzen auch so geworden, wie ich es haben wollte.

 

Aber zunächst gab es erst mal ein paar Versuche an einem Reststück Kunstleder. Die zeigten schnell: eine Naht links und eine Naht rechts ergeben einfach eine abgesteppte Naht, nichts biesenähnliches (links und 2. von links). Bei der Verwendung der Zwillingsnadel war die Biese dann schon nicht mehr ganz so flach (3. von links), aber das beste Ergebnis gab es beim nächsten Versuch (4. von links). Erst die Naht, dann eine zweite Naht 1 mm neben der ersten Naht und dann die Nahtzugaben auseinanderbiegen und absteppen. Leider wollte mir so ein gleichmäßiges Ergebnis kein zweites Mal gelingen, daher war auch das nicht praktikabel. Letztlich sieht meine Lösung so aus, dass ich beim Absteppen der Nähte links und rechts jeweils eine Schnur eingenäht habe, um den Volumeneffekt zu erzeugen.

Die Außenhülle des Geldbeutels ist ein kupferfarbenes Kunstleder, die Produktion sah dann so aus wie auf dem nächsten Bild zu sehen. Der Reißverschluss-Fuß leistete mir gute Dienste. Die Biesen treten leider auf der Rückseite schöner hervor als auf der Vorderseite.

Ein zusätzlicher Effekt ist noch dadurch eingebaut, dass die Nähte am Schluss wieder aufgetrennt wurden und so der darunter liegende Stoff hervorblitzt. Zum Stabilisieren sind die Nähte in der Mitte und an den Rändern aber fest verbunden. Den roten Baumwollstoff habe ich dahinter geklebt. Mit den Biesen mitnähen wäre vermutlich am Besten gewesen, aber sehr diffizil in der Umsetzung, und das Kunstleder verzeiht ja leider keine Heftnähte.

 

Innen hat der Geldbeutel einen schönen japanischen Stoff (von kiseki), und in der inneren Reißverschlußtasche darf ebenfalls der rote Baumwollstoff hervorblitzen.

Das Grete Schnittmuster wurde übrigens auch erst vorab getestet, da entstand ein Geldbeutel passend zu meiner Ewa-Tasche, und ich benutze ihn seither begeistert.

Mehr Stoffspielereien zum Thema Biesen sammelt heute Griselda von Machwerk.

Die monatliche Stoffspielerei ist eine Aktion für textile Experimente. Sie ist offen für alle, die mit Stoff und Fäden etwas Neues probieren möchten. Der Termin soll Ansporn sein, das monatlich vorgegebene Thema soll inspirieren. Jeden letzten Sonntag im Monat sammeln wir die Links mit den neuen Werken – auch misslungene Versuche sind gern gesehen, zwecks Erfahrungsaustausch.
25.2.2018: Gesichter  (Nahtlust)
25.3.2018: Falten (Schnitt für Schnitt)
29.4.2018: Schlipse  (FeuerwerkbyKaze)
27.5.2018: Japan  (madewithBlümchen)
24.6.2018: Thema noch offen  (Nahtzugabe)

Ein Arbeitskalender-Tagebuch und ein Fotoalbum

Die letzten Wochen war ich etliche Male buchbinderisch tätig. Ich mache das sehr gerne: es ist viel Handarbeit, ich kann reichlich tüfteln, weil ich ohne Vorlage arbeite und am Schluss hat man etwas Schönes in der Hand. Meine Stücke sind weit von handwerklicher Perfektion entfernt, ich denke mir, ich bin auf die Stücke ähnlich stolz wie andere Frauen auf ihren ersten selbstgenähten Rock.

Letztes Jahr habe ich mir angewöhnt, einen Taschenkalender zu nutzen, um meine Pläne für die Woche aufzuschreiben und dann die erledigten Arbeiten zu notieren. Ich bekomme damit einen Überblick über meine Ideen, kann priorisieren und habe gleichzeitig ein Tagebuch zum Nachschauen, weil ich oft schon zwei Wochen später grübeln muss, was ich gemacht habe. Mein Vorhaben ist, jeden Tage etwas Kreatives zu machen, das kann ich damit auch im Blick behalten.

Dieses Jahr konnte ich in dem Angebot an Taschenkalender einfach keinen für mich passenden finden. Entweder die Aufteilung gefiel mir nicht, oder es war zu viel Schnickschnack oder das Design sagte mir nicht zu. Also selber machen.

Die Innengestaltung ist relativ einfach gehalten, meine Ansprüche dafür sind nicht hoch- links ist eine freie Seite, in der ich alle Aufgaben notiere, in möglichst kleinen Häppchen – abstreichen macht Spaß. Rechts die Aufteilung Montag bis Sonntag, in denen ich die durchgeführten Arbeiten notiere.

 

Das Buch ist in DIN A6. Die Seiten sind per Computer erstellt, doppelseitig ausgedruckt und geschnitten. Dann vier Hefte gebunden und diese am Rücken zum Buchblock verklebt.

Für den Umschlag habe ich einen der Bögen aus dem Kleisterpapierkurs verwendet – in grünbraun, meiner Farbe. Der Stiftehalter ist ein Fertigteil, das einfach hinten eingeklebt wird.

 

Und hier sieht man mein Konzept eines „bullet journal“ an einem Beispiel. Ich finde, je einfacher so etwas gehalten ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass es dauerhaft genutzt wird.

Und wie nenne ich das jetzt? Tagebuch-Kalender? Projekt-Arbeitsbuch?

 

Und dann habe ich diese Woche noch ein Fotoalbum für meinen Sohn gemacht. In seiner Klasse wird der Geburtstag wie in Montessori-Schulen gefeiert, mit einem Jahreskreis und einem Lebensbuch. Die Idee gefällt mir, daher habe ich meinem Sohn zum Geburtstag ein solches Buch gebaut. Jedes Jahr seines Lebens bekommt eine Seite mit Fotos und Stichpunkten, so dass man sieht, was in diesem Jahr passiert ist.

Die Seiten sind aus dickem Fotokarton, außen mit zwei Buchdeckeln versehen.  Der vordere ist zweiteilig und hat links einen Falz, damit man ihn besser umklappen kann. Alles zusammen ist mit Buchschrauben verbunden, so dass man jedes Jahr einfach eine neue Seite hinzufügen kann.

 

 

Das Bezugspapier durfte sich mein Sohn aus meinem Papierbestand selbst aussuchen, es ist ebenfalls im Kleisterpapierkurs entstanden.

Hier ein Blick auf die erste Seite, der Text ist wegretuschiert.

Und weil ich sehr stolz auf meine Werke bin, und mein Sohn sich über das Album gefreut hat, verlinke ich mich heute zum Freutag am Freitag. Habt ein schönes Wochenende!