Stoffspielereien: Cording

Zu den Stoffspielereien heute hat Martina von Machwerke eingeladen, uns mit dem Thema „Cording“ zu beschäftigen. Eine klassische Technik, die in der Stoffspielereien-Bibel von Colette Wolff ausführlich beschrieben wird. Bei meiner Suche nach Inspiration bin ich darauf gestoßen, dass auch die schönen Schnursteppereien an Dirndl-Miedern zu dem Thema passt. Ich bin gespannt, ob jemand aus der Stoffspielereien-Runde schon mal so ein Mieder gemacht hat.

Dieses Portemonnaie würde auch gut zum Thema passen. Ich ließ mich aber von etwas anderem leiten: Stoffnotizen hatte mich in einem Kommentar daran erinnert, dass auch das Ergebnis der Smocking-Stoffspielereien von Januar 2021 einen Rahmen verdient hat. Und so entstand die Idee, einen Bilderzwilling zum Smock zu machen, aus dem gleichen Stoff, mit einem ähnlichen Muster.

Das Muster lehnt sich an das Smocking-Muster an, aber mit Kordelkreuzungen, die wollte ich auch ausprobieren. Ähnlich wie bei den Schnursteppereien habe ich als Rückstoff einen grob gewebten Stoff genommen, einen ungewaschenen Baumwoll-Etamine). So musste ich beim Durchziehen der Kordel den Stoff nicht einschneiden, sondern konnte einfach ein Loch bohren.

Das Stück von hinten, mit den fertigen Nähten, bevor ich gemerkt habe, dass ich die Umschlingungen gerne spiegelbildlich hätte.

Mit der Fangnadel ging das Einziehen ganz gut, aber man muss schon ordentlich ziehen und zerren, um die Kordel um die Kurven und durch die Löcher zu kriegen.

Die Kordel steht an den Kreuzungen jeweils ein gutes Stück über. Das verhindert, dass die Kordel im Tunnel verloren geht und von vorne fällt das nicht auf.

Hier das gerahmte Ergebnis:

Und hier zusammen mit dem Bilder-Zwilling, sind eindeutig zwei-eiig:

Im Vergleich zu der feinen Smocking-Arbeit wirkt das Cording-Bild etwas grob. Es ist eben wie so oft: sobald man etwas ausprobiert, stellt man schnell fest, wie es geht und wie es besser geht. Nächstes Mal würde ich die Tunnel etwas enger nähen, mit einer dünneren Kordel und vielleicht sogar mit Hand.

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die nächsten Themen:

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen,  findest Du auf stoffspielereien.net.

Stoffspielereien: Typografie

Das Werk aus dem letzten Monat hat eine Begleitung bekommen. Für die Stoffspielereien zum Thema „Typografie“ entstand ein zweiter gerahmter Mini-Quilt. Karen ist heute unsere Gastgeberin, sie beschäftigt sich viel mit Schrift in handschriftlicher und gedruckter Form, auf ihrem Blog zu stöbern ist eine Freude.

Diesmal habe ich mir etwas zur eigenen Motivation ausgedacht. Viel zu oft habe ich abends keine Lust mehr, noch ein bißchen kreativ zu sein, und sitze dann nur noch auf dem Sofa, daddel auf dem Tablet, surfe durchs Internet oder mache ähnlich sinnbefreite Sachen, die minimale Aktivität erfordern. Mit der Aufforderung „nur 15 Minuten“ will ich mir selbst in den Hintern treten, jeden Tag zumindest ein kleine Viertelstündchen meinen schönen Hobbys zu widmen.

Die Schrift des „nur“ fand ich  auf dafont.com, in die bin ich richtiggehend verliebt. Die Schrift für „15 Minuten“ gab es bei den vorinstallierten Schriften, sie heißt Superclarendon. Tatsächlich gefiel mir an der, dass die „5“ nicht ganz so verschnörkelt ist, obwohl die Schrift sonst sehr nah an den klassischen Serifen-Schriften ist.

Die Vorlage entstand am Computer. Die Schablone schnitt ich mittels Plotter aus Freezer-Papier, das ich dann auf den Stoff aufbügelte, dann stupfte ich Stofffarbe auf.

Der Stoff ist wie beim letzten Mal aus dieser Serie. Dieses Mal ist das Quilting aber minimal. Eigentlich wollte ich den Stoff ganz dicht benähen, aber das Werk „sprach“ einfach nicht zu mir, so dass es bei der Umrandung der Schrift geblieben ist.

Einzig das „nur“ bekam noch ein paar Echo-Linien.

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Habt einen schönen Sonntag!

Stoffspielereien: Linien

Die Stoffspielereien gehen in ein neues Jahr, und heute sammelt Ute Beiträge zum Thema „Linie“.

Ich habe einen kleinen Versuch im „Matchstick Quilting“ unternommen. Bei dieser Art des Quilting wird in geraden, eng aneinander liegenden Linien abgesteppt. Ich weiß nicht, ob es einen deutschen Namen dafür gibt, aber unter diesem Stichwort findet man im Internet viele Bilder und Tutorials. Matchstick sind Streichhölzer, es sieht also ein bisschen so aus wie parallel liegende Streichhölzer. Heutzutage, wo es kaum noch Streichhölzer gibt, würde man sich wohl einen anderen Namen für das Muster ausdenken.

Es ist ein kleiner Quilt von etwa 35cm x 45 cm daraus geworden. Dieses Jahr will ich die Stoffspielereien dazu nutzen, Wandbilder zu gestalten, um die leeren Wände in meinem Arbeitszimmer mit meinen Werken zu verschönern.

Ausgangspunkt war ein Stück Stoff, das  vor (nun auch schon wieder) vier Jahren beim Procion-Kurs bei Jeromin mit Hilfe von Behälterfärben entstanden ist.

Ist der Stoff nicht toll? Diese Serie aus dem Behälterfärben ist so schön, dass sie seit Jahren ungenutzt im Schrank liegt und immer nur gestreichelt wurde.

Beim Quilten folgte ich dem Muster des Stoffes und teilte zwei Viertelkreise oben und unten ab, in die ich meine geraden Linien setzte.

Ursprünglich wollte ich den Bereich dazwischen dann auch noch quilten (die ersten Linien waren schon gesetzt, wie ihr auf den Bildern sehen könnt), aber dann gefiel mir der haptische Unterschiede zwischen dem festen Viertelkreisen und dem weichen Stück dazwischen so gut, dass der mittlere Teil jetzt ganz ohne Nahtlinien ist.

Auf dem kleinen Stück Stoff ging das Quilten relativ zügig. Man zeichnet erst Linien mit großem Abstand (ca. 1 inch) auf und steppt entlang der Markierungen. Dann setzt man die Linien dazwischen, da kann man sich dann an den bestehenden Nähten orientieren.

Und irgendwann muss man sich dann entscheiden, wann man aufhört.

Um ein bisschen Spannung reinzubringen, habe ich die Stichlänge immer wieder variiert, und auch den Abstand der Linien nicht gleichmäßig gemacht.

Beim Quilten freute ich mich am Meisten darüber, dass ich so schönes und passendes Garn hatte: ein goldenes, glänzendes Stickgarn, das ich von Ines geschenkt bekommen habe. Vielen Dank, Ines! Ich wusste lange nicht, ob ich je für dieses Garn Verwendung haben würde, und jetzt hat sich alles aufs Wunderbarste zusammengefügt.

Ich bin gespannt, was bei den Anderen heute gezeigt wird, bestimmt ganz viel Unterschiedliches bei dem freien Thema.

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Die Themen 2022:

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