Stoffspielereien: Textiler Schmuck

Für die heutigen Stoffspielereien habe ich mich im freien Maschinensticken versucht. Das ging erstaunlich gut, ich hatte mir das sehr viel schwieriger vorgestellt. Aber schon die ersten Versuche konnte man als Blatt erkennen. Ich war und bin sehr angetan!

Woher die Idee, ein gesticktes Blatt als Brosche zu gestalten, in meinem Kopf stammt, kann ich nicht sagen, aber auf der Suche nach dem „Wie“ bin ich auf tolle Beispiele bei Lincsinstitches und Meredith Woolnough gestoßen. Meine Blätter sehen natürlich anders aus, was nicht nur am fehlenden Können, sondern auch am vorhandenen Material liegt.

Mein Ausgangsmaterial war ein graublauer, dünner Viskosefilz, den ich erst mit grüner Farbe bemalte, die dünnflüssige Seidenmalfarbe wurde dabei richtig schön eingesaugt, und dann mit Siebdruckfarbe ein paar gelbe und schwarze Akzente setzte. Das Ergebnis war steif genug, dass ich dann auch gut ohne Stickrahmen sticken konnte.

Freies Maschinensticken heißt, dass der Transporteur der Maschine versenkt ist, und man den Stoff per Hand bewegt. Das erfordert etwas Übung, um gleichmäßige Stiche zu bekommen, aber allzu gleichmäßig muss es nicht sein, das macht den Charme der Stickerei aus. Auf der Rückseite habe ich eine Broschennadel angenäht und somit kann ich  das Blatt jetzt als Brosche tragen.

 

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die Themen 2020:
26.01.2020: „Textiler Schmuck“ bei Siebensachen
23.02.2020: „XXL“ bei bimbambuki
29.03.2020: „Draht und Stoff“ bei Nahtlust
26.04.2020: „Visible Mending“ bei 123-Nadelei
31.05.2020: „Blumen“ bei Petersilie & Co
28.06.2020: „Monogramme“ bei made with Blümchen
Sommerpause
27.09.2020: „Texturen aus der Natur“ bei Schnitt für Schnitt
25.10.2020: „Textile Behältnisse“ bei Feuerwerk by kaze
29.11.2020: (Thema noch offen) bei Nähzimmerplaudereien
Dezember: Weihnachtspause

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen,  findest Du bei Siebensachen zum Selbermachen.

 

Die ersten Stickstiche

Mein erstes Stickprojekt ist geschafft (hier der Link zu meinen Plänen). Der Anfang war etwas holprig, die Kettstiche der orangefarbenen Blüte habe ich bestimmt dreimal wieder aufgetrennt. Aber dank Fortbildung via YouTube verstand ich irgendwann, wie man diesen Stich in schnell und in gleichmäßig hinbekommt und dann lief es besser. Auch bei dem bullion knot der Rose (der auf deutsch, glaube ich, Raupenstich heißt) half der Blick auf Internetvideos, damit die Stiche zunehmend gleichmäßiger wurden.

Die kostenlose Vorlage stammt von sewmamasew.com

Nein, meine Wohnung werde ich mit diesem Stickbild nicht verschönern, aber als Einstieg, um verschiedene Sticharten kennen zu lernen, fand ich dieses kleine Projekt ganz nett. Und ich habe damit viele schöne Anfängerfragen gesammelt: wie bekommt man Sticktwist ohne Verknäulen auseinander?, was mache ich mit den ganzen Sticktwist-Resten?, wie legen sich die Margeritenstiche schön hin, ohne sich zu verdrehen?, wie vernähe ich Anfang und Ende?, wo ist die blöde Nadel (Schere, Anleitung) schon wieder?…

Aber trotzdem: ja, es macht Spaß! Vor allem an einem lauen Sommerabend mit einem Glas Wein auf dem Balkon. Das nächste Stickprojekt kann kommen.

Inzwischen habe ich auch die beiden Bücher von Yumiko Higuchi in Händen.

Ihre modernen Blumendesigns gefallen mir. Aus dem „Einfach Sticken mit Applikationen“ haben es mir mehrere Muster angetan, und am liebsten würde ich eines davon auf ein T-Shirt oder Oberteil sticken. Einen leichten Leinenstoff habe ich mir dafür inzwischen besorgt.

Allerdings musste ich  feststellen, dass ich weder in der Restekiste noch im Stoffstapel sonderlich viele bzw. passende einfarbige Baumwollstoffe für die Applikationen habe, und weil man davon ja nur kleinste Reste braucht, ist es unsinnig, neue Stoffe kaufen zu gehen. Ich denke, es wird also eher etwas unifarbiges werden, wie bei dem linken „Fliedergarten“.

Gleich mal die Fragen an die Expertinnen: wie bestickt man denn Bekleidung, damit sie Tragen und Waschen aushält? Legt man Verstärkung unter? Wie sticke und vernähe ich auf der Rückseite, damit lose Fäden und Knoten nicht stören?

Nächste Woche geht es in den Urlaub. Ich hoffe, ich habe mein Material bis dahin sortiert, so dass ich die Stickerei für unterwegs mitnehmen kann.

Verlinkt beim Summer Stitch Along von PeterSilie & Co.

Jetzt stickt sie auch noch…

Mir geht es ja, wenn ich unterwegs bin, des öfteren so, dass ich gerne etwas händisches machen möchte. Ich bin also auf der Suche nach etwas, dass man jederzeit in die Tasche stecken und mitnehmen kann. Die Nähmaschine zählt bekanntlich nicht dazu. Stricken habe ich nach zwei neuen Anläufen auch ad acta gelegt. Jetzt probiere ich es mal mit dem Sticken.

Da kommt mir die Einladung zum Summer Stitch Along von Petersilie & Co. gerade recht, Motivation genug, es mal nur mit Nadel und Faden zu probieren. Die Petersilien laden ein zum gemeinsamen Sticken, jeweils Anfang Juli, Anfang August und Anfang September gibt es eine Möglichkeit, die Projekte zu verlinken. 

Ernsthaft gestickt habe ich tatsächlich meines Wissens nach noch nie. Möglicherweise hatte ich als Kind mal das obligatorische Kreuzstichbildchen gestickt, allerdings ist mir das weder traumatisch noch zukunftsweisend in Erinnerung geblieben. Tatsächlich habe ich leichte Hemmungen anzufangen, weil ich nicht weiß, wie und was und warum.

Außerdem sind mir auf der Suche nach einem Anfangsprojekt in Büchern und im Internet allerlei Scheußlichkeiten begegnet. Wenn mich nicht das Buch von Francoise Tellier-Loumagne so begeistert hätte, wäre ich auf die Idee mit dem Sticken vermutlich gar nicht gekommen.

Genug geredet, Zeit für Handfestes. Mein Plan ist folgendermaßen: Erst mal ein paar Grundstiche üben. Dann habe ich eine einfache Vorlage gefunden, die mir einigermaßen gefällt und die ich einfach nachsticken will:

Source: sewmamasew.com

Und dann warte ich auf die Bücher von Yumiko Higuchi, weil mir ihre Sachen auch sehr gut gefallen. Davon berichte ich dann beim nächsten Mal.

Verlinkt beim Summer Stitch Along