Was zum Lümmeln

Heute zeige ich verspätet noch ein Weihnachtsgeschenk, das ich genäht habe.

Mein Neffe wünschte sich einen Sitzsack, das Original natürlich, aber meine Schwester zeigte ihm nur den Vogel, nachdem sie angesichts des Preises Schnappatmung bekommen hatte. Während ich mir dachte, kann man doch auch selber machen.

Im Netz findet man haufenweise Anleitungen zum Nähen eines Sitzsackes, ich entschied mich letztlich für die einfachste Variante der Kissenform, einfach weil man ihn dann auch flach auf den Boden legen und darauf liegen kann.

Das Füllmaterial – 430 l Styroporkügelchen – kann man im Internet bestellen. Das Außenmaterial ist rotes Kunstleder, die Kügelchen sind in einem separaten Innensack eingenäht. Kurz vorher hatte ich alte Bettüberzüge geschenkt bekommen, die dafür perfekt waren. Noch mit dem Original Hersteller-Etikett: VEB Cottana Mühlhausen.

Die Maße sind 180 cm x 140 cm, so groß war das bereits fertige Inlet. Ansonsten war das Ganze wirklich einfach zu machen – erst den Reißverschluss, dann die Seitennähte, einmal rundherum abgesteppt, fertig war die Außenhülle.

Die Styroporkügelchen sind sehr leicht und kleben elektrostatisch. Teufelszeug. Zum Befüllen bin ich deshalb in den kleinsten Raum bei uns zu Hause – dem Gäste-WC. Gute Idee, alle Kügelchen, die nicht in den Sack wollten, waren dann schnell mit dem Staubsauger eingefangen.

 

Tja, von den Materialkosten könnte man auch einen fertigen Sitzsack kaufen. Zwar nicht das Original, aber einen von anderen Hersteller. Immerhin, aus rotem Kunstleder ist er vermutlich ein Unikat.

Verlinkt bei Creadienstag.

Papier-Upcycling

Papier-Upcycling, gibt es so etwas? Brigitte Baumann nennt ihr Buch „Neues aus alten Zeitungen“, aus dem die Ideen für meine beiden Projekte entstammen. Das Buch aus dem Haupt-Verlag ist sehr ansprechend: anregende Projekte, schöne Bilder, übersichtliches Layout und unterhaltsame Texte.

Das erste Werk ist ohne große Abwandlung aus dem Buch übernommen. Ein Kranz aus quadratischen Zeitungsschnipseln, zusammengeknüllt und wieder glatt gestrichen und dann auf Draht aufgezogen.

Ich habe versucht, die Quadrate so auszuschneiden, dass die Vorderseite farbig ist, die Rückseite Text hat. Ganz durchgängig ist es mir nicht geglückt. Zeitungen heutzutage sind sehr farbig geworden, das ist mir beim Schneiden bewusst geworden. Seit wann sind Zeitungen eigentlich durchgängig von vorne bis hinten mit Farbfotos ausgestattet, war das in den 90ern auch schon so?

Jetzt ziert der Kranz unsere Tür. Da sieht er zwar etwas mickrig aus mit seinem 24 cm Durchmesser, aber irgendwann war meine Schnipselgeduld erschöpft.

 

Für das zweite Werk habe ich die Grundidee des Papierwebens aus dem Buch übernommen und eine Schachtel entstehen lassen.

Für die Streifen wurde eine alte britische „ELLE“ zerfleddert, Hochglanzpapier und auch sehr bunt. Die Streifen liegen 4-fach, um Stabilität zu erzeugen, und der Randstreifen ist innen mit einem Kartonstreifen verstärkt.

Die erste Schachtel ist um einen Streifen breiter in Länge und Breite und passt dadurch gut als Deckel über die zweite Schachtel.

Verlinkt bei Creadienstag.

Kulturbeutel mit Dahlie

Nach dem Flow beim Taschen-Nähkurs habe ich mich gleich nochmal getraut. Diesmal ist eine Kulturtasche nach dem Schnittmuster der Carpet Bag von Frau Machwerk entstanden.

Für dieses Projekt habe ich sozusagen meine Aktivitäten der letzten Wochen zusammengelegt: Taschen nähen und Cyanotypie.

Der Außenstoff wurde cyanotypisiert. Für die Taschen-Vorderseite kam wieder meine Dahlie aus der Sommerpost zum Einsatz, die Rückseite bekam ein Muster mit Locher-Konfetti, und die Taschenecken und Laschen aus „Veganes Leder“-Zeugs wurden mit Überbleibseln aus Gaze aus der Werkbund-Werkstatt abgedeckt.

Der Stoff war diesmal noch nicht ganz trocken, das Wasser ist dann unter der Scheibe in der Mittagssonne gleich kondensiert und hat sein ganz eigenes Muster entworfen. Dadurch ist das Blau nicht gleichmässig, für die Tasche ok. Würde glatt mal interessant, herauszufinden, wie das bei einem ganz nassen Stoff aussieht – also einstreichen und dann gleich an die Sonne.

Das Belichten des Veganen Leder-Paps hat problemlos funktioniert, auch das anschließende Waschen in der Waschmaschine. Ich wollte eigentlich nur das gitterartige Muster der Gaze haben, aber tatsächlich hat sich auch das Muster mit „abgepaust“. Ist aber beides nur ganz leicht zu sehen.

Für innen kamen Stoffe aus dem Fundus zum Einsatz: Ein von links laminierter, wasserdichter Stoff (dämliches Material, verträgt keine Stecknadeln und kein Bügeleisen, aber nicht mal von rechts abwischbar. Wird bestimmt nie wieder gekauft.) und ein Rest Musterstoff.

Das Nähen nach Anleitung ging wunderbar, einzig die Wendeöffnung würde ich nächstes Mal an einer weniger auffälligen Stelle verstecken.

Die Tasche ist ein Geschenk für meine liebste Freundin. Ich hoffe, sie bewährt sich.

Verlinkt bei CreadienstagTT-Taschen und Täschchen, Dienstagsdinge.

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