MMM: Biker-Hose

Die Biker-Hose Cassie habe ich schon vor längerer Zeit an den langen Beinen von Elke von ellepuls bewundert. Als sie angefangen hat, den Schnitt im Sommer in Deutschland zu vermarkten, hatte sie mich also schnell am Haken. Und jetzt habe ich also die Beweisfotos: meine Beine sind eindeutig kürzer als die von Elke.

Trotzdem gefällt mir meine Cassie Pants, aber erst die 2. Version. Zunächst gab es eine Probeversion in grau, um die Passform des Schnitts zu testen. Leider gibt StyleArc, die den Schnitt entworfen haben, bei der Masstabelle keine Körpergröße an. Bei den vielen Quernähten ist es aber Pflicht, dass das Knie auch da ist, wo es hin soll.

 

Meine Erfahrung bei 174cm: die Länge der Beine passt, die obere Kante verschiebe ich sowieso immer um 1cm nach oben, das war auch hier kein Fehler. Der Saum ist um 2cm verlängert.

Was ich noch verändert habe: die Schrägnaht am Oberschenkel gespiegelt, und die Teilungsnaht hinten in die Kniebeuge verlegt. Ich finde, da gehören sie hin.

Die Cassie Pants sind eigentlich Leggings, d.h. nur mit Gummizug oben. Die Probehose ist oben grenzwertig schmal, ich bekomme sie schwer über die Hüften. Deshalb hat die rote Hose einen seitlichen Reißverschluss bekommen. Passt, und sorgt für erheblich Bequemlichkeit. Ein Gummi ist im Bund trotzdem eingearbeitet.

Die Einsätze am Oberschenkel haben Biesen bekommen. Bei der Erstellung habe ich mich an die Anleitung von Elke gehalten, eine tolle Hilfe! Die Falten zeigen bei meiner Hose nach oben. Das muss so sein. Ist jetzt modern. Ehrlich. Kein Scheiß.

Noch zwei Worte zu den Stoffen. Die graue Hose ist ein 2-Wege-Stretch, Viskose/Poly von Stoff & Stil, ein Fehlkauf, aber für Leggings ganz passend. Der rote Stoff ist ein Baumwoll-Köper von Hüco, Berlin. Leicht samtige Oberfläche, angeblich nur 2% EL, aber dehnt sich ordentlich, für eine enge Hose perfekt.

Ich mag meine neue Hose.

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch.

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Filmtipp für Stoffbegeisterte

Am Wochenende war Fashion Weekend auf ARTE. Dabei wurden unter anderem eine 5-teilige Filmreihe mit dem Titel „Feine Stoffe, ferne Länder“ über die Herstellung ungewöhnlicher Stoffe in Indien, Japan, Tibet, Laos und der Mongolei gezeigt. Die Filme sind noch bis Ende Oktober in der Mediathek von ARTE verfügbar.

Bislang habe ich mir zwei Filme davon angesehen. In der japanischen Folge geht es um eine Handwerkerin, die aus Bananenstauden Stoffe webt, und dabei vom Anbau bis zum Färben alles selbst unternimmt. Der Film ist wie eine Phantasiereise, erzählt über ein Leben in Einklang mit Zeit und Natur.

Der Film aus Indien ist unserer Wirklichkeit deutlich näher, obwohl auch er von einer fremden Welt erzählt. Ihn im wird eine Werkstatt porträtiert, in der Stoffe für die französische Haute Couture bestickt werden. Da entstehen ungemein schöne Stücke, reine Handarbeit.

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank (IV): Brit Chic

Mit viel Verspätung laufe ich auch endlich ins Ziel ein, bei „Vom Laufsteg in den Kleiderschrank“. Diverse Sommeraktivitäten und Ferien haben die Nähzeit deutlich eingeschränkt. Aber jetzt ist der Sommer vorbei, und die Schule hat begonnen. Et voilà – oder passender: there you go! -, hier ist das Ergebnis:

Der Nähaufwand war dabei eigentlich überschaubar, das Aufwändigste war die Schnitterstellung bzw. -anpassung, hier beim Beitrag zum Zwischenstand nachzulesen.

Ins Grübeln hat mich die Befestigung der vorderen Blende gebracht, weil ja im unteren Teil auch die Blende der linken Seite noch irgendwie mitgefasst ist. Hier beim Inspirationspost ist das Original aus der F/S-2017-Kollektion von Stella McCartney zu sehen. Ich würde zu gerne mal das Originalteil von innen anschauen. Also, wenn es mal jemand im Designer-Outlet findet, bitte ein paar Fotos für mich machen 🙂

Oben am Halsausschnitt ging das Absteppen schon mal durch 8 Lagen Jeans-Stoff. Hat meine Maschine gut mitgemacht, aber noch ne Blende zusätzlich, wie im Original, hätte sie nicht verkraftet.

Das Absteppen lief diesmal recht gut: Zierfaden oben und unten, 100er Nadel und Oberspannung von 3 auf 7 hochdrehen, das war der Trick.

Den unteren Abschluss habe ich als „falsche“ Blende gearbeitet, d.h. die Blende nicht wie sonst nach innen weggeklappt, sondern nach außen. Warum ich mir das so vor den Sommerferien überlegt hatte, weiß ich nicht mehr – zu lange her. Vermutlich um das Absteppen zu erleichtern. Bewährt hat sich allerdings dabei die Idee, das Schnittteil für den Beleg aus Pappe auszuschneiden und dieses dann als Schablone beim Umbügeln zu verwenden:

Ich bin recht zufrieden mit dem Ergebnis: bequem, aber trotzdem auffällig. Bei der nächsten Laufsteg-Runde bin ich diesmal aber nicht dabei. Für die Herbstgarderobe muss ich etwas an Nähgeschwindigkeit zulegen, das geht mit fertigen Schnitten besser.

Verlinkt bei „Vom Laufsteg in den Kleiderschrank“, erneut ein dickes Dankeschön an Monika und Yvonne für die schöne Aktion! Und beim geliebten „Me-Made-Mittwoch“. Habt einen schönen Tag!

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