Filmtipp für Stoffbegeisterte

Am Wochenende war Fashion Weekend auf ARTE. Dabei wurden unter anderem eine 5-teilige Filmreihe mit dem Titel „Feine Stoffe, ferne Länder“ über die Herstellung ungewöhnlicher Stoffe in Indien, Japan, Tibet, Laos und der Mongolei gezeigt. Die Filme sind noch bis Ende Oktober in der Mediathek von ARTE verfügbar.

Bislang habe ich mir zwei Filme davon angesehen. In der japanischen Folge geht es um eine Handwerkerin, die aus Bananenstauden Stoffe webt, und dabei vom Anbau bis zum Färben alles selbst unternimmt. Der Film ist wie eine Phantasiereise, erzählt über ein Leben in Einklang mit Zeit und Natur.

Der Film aus Indien ist unserer Wirklichkeit deutlich näher, obwohl auch er von einer fremden Welt erzählt. Ihn im wird eine Werkstatt porträtiert, in der Stoffe für die französische Haute Couture bestickt werden. Da entstehen ungemein schöne Stücke, reine Handarbeit.

Vom Laufsteg in den Kleiderschrank (IV): Brit Chic

Mit viel Verspätung laufe ich auch endlich ins Ziel ein, bei „Vom Laufsteg in den Kleiderschrank“. Diverse Sommeraktivitäten und Ferien haben die Nähzeit deutlich eingeschränkt. Aber jetzt ist der Sommer vorbei, und die Schule hat begonnen. Et voilà – oder passender: there you go! -, hier ist das Ergebnis:

Der Nähaufwand war dabei eigentlich überschaubar, das Aufwändigste war die Schnitterstellung bzw. -anpassung, hier beim Beitrag zum Zwischenstand nachzulesen.

Ins Grübeln hat mich die Befestigung der vorderen Blende gebracht, weil ja im unteren Teil auch die Blende der linken Seite noch irgendwie mitgefasst ist. Hier beim Inspirationspost ist das Original aus der F/S-2017-Kollektion von Stella McCartney zu sehen. Ich würde zu gerne mal das Originalteil von innen anschauen. Also, wenn es mal jemand im Designer-Outlet findet, bitte ein paar Fotos für mich machen 🙂

Oben am Halsausschnitt ging das Absteppen schon mal durch 8 Lagen Jeans-Stoff. Hat meine Maschine gut mitgemacht, aber noch ne Blende zusätzlich, wie im Original, hätte sie nicht verkraftet.

Das Absteppen lief diesmal recht gut: Zierfaden oben und unten, 100er Nadel und Oberspannung von 3 auf 7 hochdrehen, das war der Trick.

Den unteren Abschluss habe ich als „falsche“ Blende gearbeitet, d.h. die Blende nicht wie sonst nach innen weggeklappt, sondern nach außen. Warum ich mir das so vor den Sommerferien überlegt hatte, weiß ich nicht mehr – zu lange her. Vermutlich um das Absteppen zu erleichtern. Bewährt hat sich allerdings dabei die Idee, das Schnittteil für den Beleg aus Pappe auszuschneiden und dieses dann als Schablone beim Umbügeln zu verwenden:

Ich bin recht zufrieden mit dem Ergebnis: bequem, aber trotzdem auffällig. Bei der nächsten Laufsteg-Runde bin ich diesmal aber nicht dabei. Für die Herbstgarderobe muss ich etwas an Nähgeschwindigkeit zulegen, das geht mit fertigen Schnitten besser.

Verlinkt bei „Vom Laufsteg in den Kleiderschrank“, erneut ein dickes Dankeschön an Monika und Yvonne für die schöne Aktion! Und beim geliebten „Me-Made-Mittwoch“. Habt einen schönen Tag!

Kulturbeutel mit Dahlie

Nach dem Flow beim Taschen-Nähkurs habe ich mich gleich nochmal getraut. Diesmal ist eine Kulturtasche nach dem Schnittmuster der Carpet Bag von Frau Machwerk entstanden.

Für dieses Projekt habe ich sozusagen meine Aktivitäten der letzten Wochen zusammengelegt: Taschen nähen und Cyanotypie.

Der Außenstoff wurde cyanotypisiert. Für die Taschen-Vorderseite kam wieder meine Dahlie aus der Sommerpost zum Einsatz, die Rückseite bekam ein Muster mit Locher-Konfetti, und die Taschenecken und Laschen aus „Veganes Leder“-Zeugs wurden mit Überbleibseln aus Gaze aus der Werkbund-Werkstatt abgedeckt.

Der Stoff war diesmal noch nicht ganz trocken, das Wasser ist dann unter der Scheibe in der Mittagssonne gleich kondensiert und hat sein ganz eigenes Muster entworfen. Dadurch ist das Blau nicht gleichmässig, für die Tasche ok. Würde glatt mal interessant, herauszufinden, wie das bei einem ganz nassen Stoff aussieht – also einstreichen und dann gleich an die Sonne.

Das Belichten des Veganen Leder-Paps hat problemlos funktioniert, auch das anschließende Waschen in der Waschmaschine. Ich wollte eigentlich nur das gitterartige Muster der Gaze haben, aber tatsächlich hat sich auch das Muster mit „abgepaust“. Ist aber beides nur ganz leicht zu sehen.

Für innen kamen Stoffe aus dem Fundus zum Einsatz: Ein von links laminierter, wasserdichter Stoff (dämliches Material, verträgt keine Stecknadeln und kein Bügeleisen, aber nicht mal von rechts abwischbar. Wird bestimmt nie wieder gekauft.) und ein Rest Musterstoff.

Das Nähen nach Anleitung ging wunderbar, einzig die Wendeöffnung würde ich nächstes Mal an einer weniger auffälligen Stelle verstecken.

Die Tasche ist ein Geschenk für meine liebste Freundin. Ich hoffe, sie bewährt sich.

Verlinkt bei CreadienstagTT-Taschen und Täschchen, Dienstagsdinge.

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