MMM: Wollkleid

Dieses Kleid ist ein weiteres Resultat der Annäherung Süd. Das Wochenende hatte nicht nur viele Nähstunden, sondern auch einen Beutezug im René Lezard Lagerverkauf und diverse Will-ich-auch-haben-Momente. Sabine aka Langsame Schildkröte hatte nämlich schon die Oktober Knipmode dabei, und sich daraus ihr schönes Spinatkleid genäht. Eine Woche später gab es dann die deutsche Ausgabe („Fashion Style“, wer bitte hat sich diesen Namen ausgedacht? Mit Google und Instagram findet man damit jedenfalls viele aufgebrezelte Mode-Schönheiten, keine Schnittmuster).

Das Kleid, das ich heute zeige, ist also das Kleid Nr. 8 aus der Oktober Fashion Style (Link) und ist Teil eines Baukastensystems. In der Ausgabe sind eine ganze Reihe schöner Kleider. Ich habe mich für die Variante DFN entschieden. Der Rock ergibt zusammengenäht etwa einen halben Teller. Im Zuschneideplan der Zeitschrift sind die Rockteile deutlich schmäler, bei mir haben die Rockteile unten eine Breite von ca. 80 cm, das passt nicht auf die halbe Stoffbreite.

Die Ärmel sind etwas enger als vorgesehen genäht. Den Ausschnitt habe ich bewusst nicht abgesteppt und gebügelt, mir gefällt, wie er aufspringt.

Ist das nicht eine tolle Farbe? Der Stoff ist ein Wolle-Viskose-Gemisch von René Lezard, verfilzte Strickware. Dehnbar, daher konnte ich auf den Reißverschluss verzichten. Aber knitteranfällig, wie ich auf den Bildern feststellen konnte.

Mit oder ohne Gürtel?

Zugegeben: die Silhouette ist etwas gewöhnungsbedürftig für mich. Irgendwie hab ich das Gefühl, mit klobigen Schuhen und Schaffellweste könnte ich auch als Marktfrau auf dem nächsten Mittelaltermarkt stehen. Maroni, heiße Maroni!

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch.

MMM: Alltagskleidung in den 80ern und heute

Meine Teenagerzeit fiel in die 80er. Nun ist dieses Jahrzehnt ja nicht unbedingt für tolle Mode bekannt. Pullis aus Polyester im Patentstrick, in die knallengen, stone-washed Jeans gestopft, Blazer mit großen Schulterpolstern, Leggings in Neon-Farben, Netz-T-Shirts, und Karottenhosen. Nun begeht man als Teenie ja manchen Modesünde, die man nur mit dem Versprechen sühnen kann, nie nie nie wieder so etwas anzuziehen. Aber wenn man älter wird, lernt man auch, dass man möglichst nie „nie wieder“ sagt. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe mir eine Karottenhose genäht.

Der Schnitt ist aus einer älteren burda, 8/2009. Langgröße, ich habe Gr. 84 gewählt. Und – passt perfekt! Da konnte ich sogar die Gürtelschlaufen weglassen. Dafür gab es Taschen dazu. Hosen ohne Taschen sind doof.

Der Stoff ist ein Schätzchen von Hannes Röther Vintage in München. Dort gibt es nicht nur reduzierte Klamotten, sondern eben auch Stoffe zu guten Preisen, und ein bißchen Wolle. Weil der Stoff zwei unterschiedliche Seiten hat, die ich zur Geltung bringen wollte, bekam die Hose noch einen Aufschlag zum Krempeln.

Inzwischen hatte ich sie schon einige Male an, und sie erfüllt alles, was ich mir von Alltagskleidung wünsche. Bequem und schick. Seit ich nicht mehr im Büro arbeite, liegt der Fokus eindeutig auf bequem. Bei jeder Klamotte, die ich nähe, versuche ich aber, diese beiden Punkte gleichzeitig zu erfüllen. Klappt leider nicht immer. Zu oft versuche ich, etwas Ungewöhnliches zu nähen, das dann aber nicht in meinen Alltag passt. (Aber das Schwierigste ist, Schuhe zu finden, die bequem und schick sind und dann auch noch passen. Oder?)

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch, wo heute die Frage nach der perfekten Alltagskleidung gestellt wird.

 

MMM: Wickelbluse

Heute gibt es zur Bikerhose von letzter Woche das passende Blüschen. Entstanden am Wochenende auf der Annäherung Süd. Es war ein wunderbarer Nährausch, und ich habe mich sehr, sehr gefreut, einige Bloggerinnen in echt kennen zu lernen.

Die Bluse ist nach dem Schnitt Monaca von Waffle Patterns. genäht aus einem rot-weiß gewebten Baumwollbatist von Hüco Stoffe Berlin.

Die Beispiele von Yuki sehen ziemlich oversize aus, deshalb habe ich gleich mal Vorder- und Rückteil 2cm schmäler zugeschnitten und bin damit auch recht zufrieden. Sonst alles in Gr. 40.

Das Vorderteil besteht aus einem Stück, das von einer Schulter in der Taille gedreht zurück zur anderen Schulter führt. Die Anleitung gewohnt anschaulich und gut illustriert.

Die Ärmel können mit einem Riegel hochgebunden werden, das gefällt mir besser als sie einfach zu schließen, sie enden nämlich kurz unter dem Ellbogen, und da ist die Manschette fast zu eng.

Gestern habe ich das allerallerschönste Herbstwetter genutzt und mich von einer Freundin vor buntem Herbstlaub ablichten lassen.

Und damit ab zum Me-Made-Mittwoch, wo sich wie immer mittwochs die Nähgemeinde versammelt.