Eintauchen in Farbe

Ich habe ja schon verschiedentlich zu Hause mit Procion MX gefärbt (z.B. hier), und diese Aktionen brachten neben den erwarteten und einigen überraschenden Ergebnissen eine sehr lange Fragenliste. Die nahm ich vorletztes Wochenende mit zu dem Grundlagenkurs „Procion kompakt“ bei Sabine Jeromin-Gerdts.

Am ersten Tag ging es erstmal sehr grundlegend zur Sache, wir färbten verschiedene Hell-Dunkel- und Zwei-Farben-Reihen und besprachen auch sonst alles, was man bei Procion beachten muss. Da konnte ich schon gleich mal meine gesamte Fragenliste abarbeiten.

Am zweiten Tag wurde es dann kreativer, die Stoffe wurde nicht mehr nur in die Farbe getaucht, sondern geknetet, gestopft, bemalt und beträufelt. Die Ergebnisse manchmal unvorhersehbar und entsprechend spannend war das Auspacken und Auswaschen nach der eintägigen Einwirkzeit.

Zum Beispiel beim Behälterfärben, bei dem die Stoffstücke nacheinander in einen kleinen Behälter gesteckt werden, immer wieder mit Farbe übergossen und durchgeknetet werden. Zum Schluss sieht das dann so aus:

Und das Ergebnis dann so:

Ja, diese 12 Stoffstücke waren alle in der kleinen Dose, insgesamt 2,40 m². Ich habe alle Stücke schräg zusammengerafft, dadurch ergibt sich das Muster. Relativ gelblastig, sah von außen gar nicht so aus und war nicht so beabsichtigt, eigentlich sollte sich das gelb noch mehr mit blau zu grün mischen.

Das Tray Dyeing brachte auch ein sehr schönes Ergebnis. Dabei wird der Stoff auf einem Tablett drapiert, in meinem Fall in Falten und dann mit Farbe übergossen und einmassiert.

Sieht alles sehr dunkel aus, durch die Falten werden aber wie beim Shibori einzelne Stellen reserviert, wo dann wenig oder gar keine Farbe hinkommt:

Ein Ergebnis, das mir auch sehr gut gefällt, ist die Verlaufsfärbung, bei dem die Enden des Stoffes in jeweils eine andere Farbe getaucht werden und die Farbe dann mit Kneten und Streichen aufeinander zubewegt wird.

Und hier noch ein Bild von einem Stoff, der einfach mit Farbe übergossen wurde:

Am Sonntag schließlich testeten wir das Arbeiten mit verdickter Farbe, die zum Malen, Stempeln und Siebdrucken verwendet werden kann. Hier ein Ergebnis der Abklatschtechnik:

Und hier ein paar Stücke mit Siebdruck:

Nun habe ich also einen ordentlichen Stapel an gefärbten Stoffen vor mir liegen, ohne rechte Idee, was daraus werden soll. Ich nehme es gelassen, schließlich stand das Lernen und Ausprobieren im Vordergrund. Mit der Zeit wird das eine oder andere Stückchen Stoff schon mal gebraucht werden können.

Verlinkt bei Creadienstag.

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MMM: Was lange währt…

Dieser Stoff hat schon zwei Sommer als Kleid verbracht, allerdings nur halb fertig genäht in der UFO-Kiste. Nun kann er endlich getragen werden.

Der ursprünglich Schnitt war aus einer burda von 2015, weit und schnell genäht, weswegen ich gleich die Seitennähte des Ober- wie des Futterstoffes brav als französische Naht nähte. Und dann hing das Ganze wie ein riesengroßer Sack an mir. Was falsch war, kann ich nicht sagen, entweder der Schnitt oder ich habe mich beim Zuschneiden vertan. Das Ding landete halbfertig im Schrank. Sommer 2016 ging.

2017 holte ich mir Hilfe beim Abstecken, 8 cm sollten unter den Armen an jeder Seite weg, lustlos schob ich das Auftrennen der französischen Nähte vor mir her, so lange, bis der Sommer vorbei war.

2018. Ich beschließe, meine UFO-Kiste zu räumen, der Seidenstoff gefällt mir immer noch ausgesprochen gut, deshalb mache ich die Änderungen wie abgesteckt. Ergebnis: alles völlig verzogen.

Da ich den Stoff immer noch nicht aufgeben mochte, landete auf der Suche nach Schnittalternativen bei der ottobre 2/2014. Und damit habe ich endlich ein tragbares Sommerkleid produziert. Es ist sehr, sehr angenehm zu tragen. Da die Seide sehr dünn ist, ist das Kleid mit einem Viskosefutter vollständig gefüttert.

Ein ganz unspektakulärer Schnitt. Ganz ohne Rüschen! Voll unmodern sozusagen. Ich schätze, wir werden es ein paar Jahre zusammen aushalten, das Kleid und ich.

Die Bilder sind übrigens vom Urlaub auf Sizilien.

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch. Mal sehen, wie viele Blogs nach dem DSGVO-Frust noch übrig geblieben sind.

Schnitt: ottobre 2/2014, „The New Chic“, Gr. 40
Stoff: Dünne Seide aus dem örtlichen Stoffladen, Futter Neva’visconMerkenMerken

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MMM: Frühlingskleid

Es war schwer, bei dem warmen Wetter in den letzten Wochen nicht nur noch Ärmelloses zu nähen, aber ich habe tapfer der Versuchung widerstanden. Statt dessen ist ein Kleid entstanden, das für heute perfekt passt: 3/4-Ärmel, hochgeschlossen, mitteldicker Stoff. Sehr vernünftig.

 

Der Schnitt ist Nr. 6413 aus der aktuellen F/S-Kollektion von burdastyle, der Stoff Baumwoll-Jersey mit Elasthan von Stoff&Stil.

Das Kleid war schnell genäht. Allerdings habe ich mal wieder mit den Belegen gekämpft. Trotz „schmalkantig absteppen“ blieben sie so gar nicht da, wo sie sein sollten. Ich habe mir jetzt damit beholfen, dass die Belege teilweise von außen abgesteppt sind, im Bereich der Kräuselung punktuell per Hand angenäht. Jetzt steht der Kragen zwar noch leicht ab, aber die Belege klappen nicht mehr nach außen.

Übrigens habe ich mich nach der morgendlichen Photosession auf dem Balkon doch noch für eine Strumpfhose entschieden. Geht auch.

Hmmm, ich muss wohl noch kämmen.

Damit reihe ich mich ein in den Reigen gut gekleideter Damen auf dem Me-Made-Mittwoch-Blog.