WKSA 2019: Rückblick und Pläne

Es ist wieder Zeit für den Weihnachts-Kleid-Sew-Along! Das Schönste daran ist, wenn alle Pläne schmieden und Schnittmuster und Stofflager durchforsten. 

Beim Rückblick auf die vergangenen Jahre war ich total überrascht: Das Kleid von 2016 hatte ich total vergessen und ich weiß auch gerade gar nicht, wo es gelandet ist: entweder im Altkleidersack oder in der Restekiste, weil mir der Stoff immer noch gut gefällt. Aber das Kleid war nichts: für Weihnachten definitiv zu dünn und für den Sommer zu angezogen. 2017 und 2018 waren dafür beides Erfolgsmodelle. Das graue Kleid ist für meinen Alltag zu edel, aber zu besonderen Anlässen trage ich es gern und oft. Und das Kleid vom letzten WKSA ist ein wahres Lieblingsteil und wurde im letzten Jahr zu allen Jahreszeiten (außer bei >25°C) gerne getragen.

So, und was mache ich nun dieses Jahr? Die Voraussetzungen sind: zu Weihnachten darf es ein bisschen schicker, aber nicht übermäßig fein sein. Das Wohnzimmer ist überheizt. Das Outfit muss zu Pantoffeln passen. Und am liebsten sollte das Kleid danach nahtlos in den Alltag überführbar sein.

Einen Plan habe ich, allerdings auch leise Zweifel, ob der zu meinen Voraussetzungen passt. Ein Kleid aus der aktuellen fashion style (das rechte im Bild, bei dem mir der Kragen so gut gefällt) aus einem Strickstoff vom Hannes Röther Outlet in München, der allerdings ziemlich dick und warm ist.

Und weil das Pläne schmieden so Spaß macht, kommen hier noch ein paar Ideen: meine neue Bluse ist auch eher fein, die könnte man für Weihnachten gut mit einem einfachen Rock kombinieren. Stoff (grüner Samt?) dafür ist aber nicht da, Schnittmuster im Zeitschriften-Fundus dafür jede Menge. 

Frau H. aus E. hat mich mit ihren Plänen an das Wickelkleid aus der Burda 09/2019 erinnert, das wir an der Annäherung Süd bei Natallia bewundert haben. Den Schnitt finde ich auch sehr schön. Stoff braucht es 3 m, habe ich auch keinen passenden.

Da werde ich diese Woche mal ein bisschen Stoff stöbern gehen, vielleicht findet sich was Passendes. Wenn nicht, bleibe ich beim ersten Projekt und begebe mich mutig in die Gefahr, den Hitzetod zu sterben.

Und hier geht es lang zu den anderen Plänen für ein stilsicheres Weihnachtsoutfit. 

Stoffspielereien: Nähen auf Papier

Das Thema der heutigen Stoffspielereien heißt „Nähen auf Papier“. Ines, die den Blog Nähzimmerplaudereien schreibt, hat dazu eingeladen. Diesmal hätte ich ein paar Ideen gehabt, aber ich wollte den Termin nutzen, um mich in Foundation Paper Piecing (FPP) zu versuchen, das Ines so meisterhaft beherrscht

FPP ist eine Patchworktechnik, dabei werden auf Papier vorgezeichnete Motive nachgenäht, der Stoff wird dabei mitgefasst. Hier gibt es zum Beispiel eine Anleitung. Wärmstens empfehlen kann ich die YouTube-Videos von Sugaridoo, da gibt es Tipps in Hülle und Fülle.

Die Mustervorlagen zu FPP, die man im Internet findet, haben mir allerdings nicht so zugesagt, so dass ich beschloss, ein eigenes Motiv zu nutzen. Das achtteilige Quadrat mit dem versetzten Mittelpunkt habe ich auch schon verschiedentlich beim Werkstattsemester genutzt, daher war die Vorlage schnell entworfen und gezeichnet.

Mein Plan war, aus mehreren dieser Quadrate ein Kissen zu nähen, allerdings bin ich noch nicht fertig. In den vergangenen Wochen waren andere Dinge zu erledigen, die dringender waren. So sieht der momentane Stand aus:

Etliche der Dreiecke (die alle unterschiedlich sind) sind zugeschnitten, und vier der Quadrate sind fertig.

Als Stoff habe ich verschiedene Grautöne, ich hoffe, der 3D-Effekt wird beim fertigen Kissen sichtbar. Ursprünglich wollte ich 16 Quadrate für eine Kissenvorderseite nähen, aber ich glaube, ich specke ab auf 9 plus Rand 🙂

Wobei das Nähen eigentlich recht schnell geht, die Zuschneiderei braucht viel Zeit. Genäht habe ich übrigens die ersten drei Quadrate mit Freezer Paper, wie bei Sugaridoo gezeigt. Allerdings klebt mein Freezer Paper nicht besonders gut, deshalb werde ich jetzt auf die herkömmliche Methode mit normalem Papier umsteigen.

Ich bin gespannt, was es heute bei den Stoffspielereien  so zu sehen gibt. Das wird bestimmt sehr vielseitig. Vielen Dank, liebe Ines, für das schöne Thema!

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Bist du nächstes Mal auch dabei?

Die nächsten Termine:
Dezember: Weihnachtspause
26.01.2020: „Textiler Schmuck“ bei Siebensachen
23.02.2020: „XXL“ bei bimbambuki
29.03.2020: „Draht und Stoff“ bei Nahtlust
26.04.2020: „Visible Mending“ bei 123-Nadelei
31.05.2020: „Blumen“ bei Petersilie & Co
28.06.2020: „Monogramme“ bei made with Blümchen
Sommerpause
27.09.2020: „Texturen aus der Natur“ bei Schnitt für Schnitt
25.10.2020: „Textile Behältnisse“ bei Feuerwerk by kaze
29.11.2020: (Thema noch offen) bei Nähzimmerplaudereien

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien findest Du bei Siebensachen zum Selbermachen.

MMM: Frisch von der AnNÄHerung Süd

Ich bin frisch zurück von der AnNÄHerung Süd, und so sieht das aus, wenn sich 36 nähbegeisterte Frauen samt ihrer Nähmaschinen in einem Raum versammeln:

Viel Fachsimpeln, Stoffe befühlen, Schnitte begutachten. Lachen, nähen, fluchen und trennen. Ratschen, Wein trinken und Süßigkeiten essen. All die schöne selbstgenähte Kleidung bewundern und die unendliche will-ich-mir-auch-nähen-Liste um viele Schnitte erweitern. Und am Ende glücklich mit den neuen Kleidungsstücken heim fahren.

Ganz fertig bin ich mit meinen beiden Sachen nicht geworden, aber weil heute der Me Made Mittwoch ruft, habe ich gestern und vorgestern noch viel genäht. Jetzt habe ich ein neues Kleid und eine neue Bluse, beides nach Burda-Schnitten.

Bei dem Blusenschnitt hatten es mir natürlich gleich die Falten angetan. Aber dank des gemusterten Stoffes fallen diese bei der fertigen Bluse gar nicht auf, sind also nur zu meinem Privatvergnügen. Aber ich bin mit der fertigen Bluse sehr, sehr glücklich. Sitzt, trägt sich angenehm und sieht gut aus. 

Der Stoff ist ein schwerer Viskose-Crepe, der teuer war, dafür aber nur 130 cm breit. Logisch, dass ich deshalb zu wenig gekauft hatte und die Zuschneiderei ein ziemliches Tetris war. Die Passen sind daher nur einfach, aber das stört nicht.

Ich mag den cleanen Look, deshalb gibt es außen keine sichtbaren Nähte und Absteppungen. Statt dessen sind der vordere Beleg und der Halssteg unsichtbar mit Hand angenäht. Ich bin ja ein eher ungeduldiger Mensch und nähe sonst sogar die Knöpfe mit der Maschine, aber weil ich mich diesmal schon während des Nähens über das Ergebnis gefreut habe, hat es sogar Spaß gemacht. Kennt ihr das?

Der Kleiderschnitt heißt bei Burda Westenkleid, was zwar besser als Überkleid oder Kittelkleid klingt, aber vorstellen kann man sich darunter trotzdem nichts, oder? Der Stoff liegt schon Jahre, um nicht zu sagen Jahrzehnte im Schrank und ist ein ziemlich fester, unelastischer Cordstoff. Passt trotzdem erstaunlich gut als Kleid, Experiment gelungen.

Ein paar Anpassungen habe ich am Schnitt vorgenommen. Oberteil um 1 cm verlängert, Taschen hinter die Klappen gebastelt, und nicht nur das Oberteil, sondern auch das Rockteil gefüttert. 

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch.

In Kürze:

Bluse:
Schnitt: burda style 1/2018, Nr. 117 , Gr. 40, um 8cm gekürzt
Stoff: Viskose-Crepe von Stoff&Stil (nicht (mehr?) online erhältlich)

Kleid:
Schnitt: burda style 8/2018, Nr. 109, Gr. 40 oben, 42 unten, um 1 cm in der Taille verlängert
Stoff: unelastischer Baumwollcord aus den tiefsten Tiefen des Stofflagers