Die Frühlingspost des Post-Kunst-Werk-Blogs beschäftigt sich dieses Jahr mit Kleisterpapier. In Pastellfarben, was sich bald als besondere Herausforderung darstellte. Ich habe ein paar Anläufe gebraucht, bis die Farben nicht mehr sommersatt leuchteten.
Aus den Papieren sollten Karten und Umschläge gestaltet und dann wie immer an die anderen acht Damen der Gruppe verschickt werden. Ich bin in Gruppe 2 und meine fertigen Werke gingen letzte Woche auf die Reise.
Das Kleistern hat mal wieder viel Spaß gemacht, auch wenn ich so meine Schwierigkeiten mit dem Kleister hatte. Mal wurde er nicht fest, mal war er klumpig, mal zu fest. Kartoffel- und Reisstärke hatte ich da, zum Schluss arbeitete ich mit Tapetenkleister, der ist wenigstens kinderleicht anzurühren, auch wenn die Muster nicht so fein wurden, wie ich finde. Jedenfalls habe ich kaum Bilder von den Papieren gemacht, deshalb hier und heute nur Bilder von den fertigen Karten und Umschlägen.
Am Anfang hatte ich mir lange den Kopf darüber zerbrochen, wie man die Umschläge wetter- und gebrauchssicher machen kann. Schlussendlich entstand daraus die Idee, das Kleisterpapier zum Füttern der Umschläge zu verwenden.
Das Papier ist naturfarbenes, 70g leichtes Skizzenpapier, das erstaunlich robust war. Nur beim Verbinden von Futter und Außenhülle machte ich anfänglich den Fehler, die beiden Papiere vollflächig zu verkleben. Das wellte sich teilweise ganz fürchterlich und ich musste ein paar Kuverts extra machen. Im zweiten Anlauf verwendete ich dann einen Kleberoller, der ist ideal, weil er nicht nass ist.
Die Karten dazu (aus dickerem Aquarellpapier) bekamen ein Streifenmuster aus den Papieren, die in dieser ersten Runde entstanden waren. Hellblau oder hellrot oder eine schöne violette Mischung aus den beiden Farben, teilweise mit weiß überstrichen.
Und aus den Resten entstand es eine große Ladung Pappeier für den Osterstrauch:
Meine Gruppe 2 hatte wirklich Glück, dass ich nicht als Erste an der Reihe war, mehr hätten sie dann nicht bekommen. Als nämlich die Post von Susanne eintrudelte, ein dicker Packen an Karten und Umschlägen und noch viel mehr, las ich mal die komplette Aufgabenstellung durch und stellte fest, dass es ja nicht eine, sondern drei Karten samt Umschlägen werden sollten…
In der zweiten Runde wurde es dann grün in verschiedenen Schattierungen, die Umschläge wieder gefüttert. Für die Karten hatte ich diesmal direkt auf das feste Aquarellpapier gekleistert und der Kleister mit den runden Stupfpinseln verwischt:
Weil aber das Füttern der Umschläge ziemlich zeitraubend war, gab es dann in der dritten Runde einfache Umschläge mit dem Kleistermuster außen. Dürfen halt nicht in den Regen kommen. Und ich habe mich an Rosa gewagt, auf meiner Farbskala in der Beliebtheit ziemlich weit unten.
Umschläge und Karten haben alle das gleiche Format, ca. 11cm x 18cm.
Und für die Umschläge der Umschläge habe ich am Schluss noch mit der Abklatschtechnik gearbeitet. Rot auf Blau, und dann mit verschiedenen Gläsern Kreise gedruckt:
Geschafft! Viel Freude, aber auch reichlich Arbeit. Dafür habe ich jetzt schöne Karten, eine Vorlage für einen gefütterten Umschlag und noch einen großen Stapel an Kleisterpapiermusterversuchen zum Weiterverarbeiten.
Der halbe Frühling ist schon vorbei, und das sind die Karten, die es bislang in Gruppe 2 schon gab:
Susanne von nahtlust.de hat uns nicht nur mit feinen blauen Karten und Umschlägen, sondern sogar noch mit einem selbst gebundenen Notizbuch und einem Lesezeichen versorgt! Als ich die Umschläge in die Hand nahm, war ich sehr über die glatte Haptik verblüfft. Die Auflösung kam dann in Susannes Blog: sie hatte den Kleister mit der Gelli-Plate verarbeitet. Klasse Idee!
Von Ute gab es mit Blumen bedruckte Papiere, jede Menge Schmetterlinge und eine selbst geschöpfte Karte:
Bei Martina konnte man schon auf dem Umschlag eine kleine Vorfreude auf ihre Karten bekommen, sehr spannende und unterschiedliche Muster, und in einem netten kleinen Brief hat sie uns noch einen Einblick in die Herstellung gegeben.
Und von Anette gab es Karten mit wunderbar haptischen 3D-Mustern. Sie hat ihre Kleisterpapiere nicht gepresst und gebügelt, und dadurch sehen die Karten nicht nur schön aus, sondern fühlen sich auch so an. Man will die ganze Zeit darüber streichen.
Vier Päckchen bekommen wir noch, das Auspacken ist eine Freude für sich. Ich zeige sie dann zusammen in ein paar Wochen.
Wer mag, kann in der Frühlingspost-Liste durch eine Fülle von Kleisterpapierideen stöbern, oder auf Instagram unter #frühlingspost2019.
Liebe Michaela, liebe Tabea, vielen Dank für die Idee und fürs Organisieren!