Vom Laufsteg in den Kleiderschrank (III): come Armani, sorta di

Tadaaa, ein Armani-inspiriertes Outfit vom Scheitel bis zum Knöchel:

Eigentlich sollte es ja nur die Hose werden, aber dann ergab sich auch der Rest noch. Aber eins nach dem anderen.

Beim letzten Mal hatte ich ja schon berichtet, dass ich den Schnitt für die Hose schon probegenäht und für gut befunden hatte. Beim Zuschneiden stellte ich mich eine Weile an, weil der Stoff ein Streifenmuster hat, bei dem die Streifen immer breiter werden: 2cm-3cm-4cm-5cm-2cm-3cm… Das kommt davon, wenn man Vorhangstoff für Bekleidung verwendet. Ich wollte symmetrische Beine (wenigstens bei der Hose), aber irgendwann sah ich ein, dass das nicht geht, weil Vorder-und Rückseite leicht unterschiedlich sind und wie man am Ergebnis sieht, fällt es auch gar nicht auf.

Die Hose entstand (wie auch das Kleid vom letzten Mittwoch) schon Anfang Juni, an einem wunderbaren Nähwochenende bei Gabi Ilius, die, auch wenn drei Leute gleichzeitig „nur mal kurz“ ne Frage haben, immer gelassen und fröhlich bleibt. Ihre professionelle Hilfe beim Anprobieren und die vielen hilfreichen Tipps beim Nähen sind unschlagbar und das gemeinsame Nähen macht sowieso immer viel Freude.

Der Schnitt ist burda 11/2016, Nr. 119 in Gr. 42. Allerdings schmäler – links und rechts jeweils 2 cm bei den Hosenbeinen weggenommen und eine Bundfalte zugelegt. Und der Bund ist schmäler geworden.

Die Hose trägt sich sehr angenehm, luftig leicht. Weil sie leicht durchsichtig ist, habe ich eine abgeschnittene Strumpfhose drunter an. Ich werde mir wohl noch eine Art Radlerhose nähen, die etwas länger ist als die jetzige Lösung.

Tja, und dann hatte ich noch Zeit für das Oberteil. Bei der Suche nach einem Schnitt, bei dem die Streifen durch Drapierung etwas in Bewegung sind, bin ich bei So! Pattern fündig geworden. Das Shirt Mono besteht nur aus  einem Schnittteil, so dass man nur eine Seitennaht hat und sich auf der anderen Seite Drapierung ergibt. Mein Baumwoll-Jersey ist aber etwas zu dick dafür, Viskosejersey wäre für den Schnitt sicher die bessere Wahl.

Den Hut wollte ich nicht kopieren, der ist einfach zu genial. Aber dann entdeckte ich beim Blättern durch eine alte burda (5/2009) einen Schnitt für einen Sommerhut, es war noch Zeit vor dem Urlaub und Stoff da.

Hier also im Vergleich Original und Kopie:

Quelle: www.vogue.com

 

Ich will mir gerade bei Hut und Shirt nicht anmaßen zu sagen, das wäre eine Armani-Kopie. Aber für den Spaß, als Gesamtkunstwerk herumzulaufen, waren es die paar Stunden Mehraufwand wert.

Und hier noch ein paar Bilder mit der Lissabonner Standseilbahn als Hintergrund:

Mein Sohn hatte auch seinen Spaß an meiner Verkleidung. Damit ist klar, wo der Hut landen wird.

Ob die anderen Damen der „Vom Laufsteg in den Kleiderschrank“-Runde soviel Spaß mit ihren Werken hatten, findet ihr hier. Vielen Dank, Yvonne und Monika, für die Organisation!

MMM: Sommerkleid

Heute gibt es mal ein bisschen Abwechslung. Keine Fotos vor der neutral-weißen und unauffälligen Wand, sondern aus unserem Urlaub in Portugal!

Der Schnitt ist aus der Fashion Style 07/2016, ausnahmsweise habe ich mal brav den Schnitt ohne jede Änderung kopiert, allerdings ergaben sich durch die Stoffwahl dann doch ein paar Anpassungen. Der Stoff ist vermutlich vom Stoffmarkt, aus Kunstfaser und leicht durchsichtig, aber genau in meiner Lieblingsfarbe. Ein großes Vergnügen war das einlagige Zuschneiden auf den Knien auf dem Fußboden rutschend.

Weil der Schnitt für dehnbare Stoffe ist, gab es zusätzlich einen Reißverschluss in die Seitennaht. Außerdem wollte ich nicht nur das Oberteil doppeln, wie im Schnitt vorgesehen, sondern auch das Rockteil. Wegen blickdicht und so. Damit fielen die seitlichen Schlitze weg, weil Futter an Schlitze annähen macht keinen Spaß.

Bei der Anprobe stellte sich raus, dass das Kleid an den Seiten ziemlich „zipfelt“. Ob es nun an der Stoffwahl liegt, an den fehlenden Schlitzen, oder dass das bei langen Röcken in A-Form halt so ist, besonders schön ist das ja nun nicht. Deshalb habe ich zum Saum hin an jeder Seite gut und gerne jeweils 10 cm weggenommen. Weit ausholende Schritte lassen sich damit jetzt nicht mehr machen, aber ist ja auch unelegant.

Der Ausschnitt ist ziemlich tief, funktioniert aber prima, auch beim Vorbeugen klafft nichts auf. Nur beim Sitzen muss ich manchmal zurechtzuppeln.

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch, wo Claudia von buntekleider heute ein tolles Urlaubskleid zeigt, bei dem sie definitiv ein besseres Händchen bei der Stoffwahl hatte. Von wegen Schwitzen und so.

 

Noch mehr Shibori

Seit den Stoffspielereien im März ist hier einiges mehr mit Shibori entstanden und hat teilweise schon das Haus verlassen.

Topflappen und Topfhandschuh in itajime shibori:

Eigentlich brauche ich sowas selber sehr dringend, aber als Geschenk für eine Freundin passten sie auch sehr gut.

Ein Tischläufer in sekka shibori:

Ein Stoff für ein Kleid in ori-nui shibori:

Und ein paar Rundschals, in komasu (Quadrate), hachinosu (Bienenwaben) und mokume shibori (Vorstiche in Wellenlinien).

Zum Färben habe ich jeweils Procion MX-Farben verwendet. Der Stoff für die Schals ist Baumwollvoilé von Stoff & Stil. Ich mag diese Qualität sehr gerne, aber finde selten gemusterte Stoffe daraus. Nun denn, werde ich das Mustern eben selbst in die Hand nehmen.

Verlinkt bei Creadienstag.