Das erste Stickwerk

… ist noch rechtzeitig fertig geworden, bevor die Linkparty zum Summer Stitch Along von PeterSilie & Co. ihre Pforten schließt, auch wenn Sabine uns zur Motivation noch ein Finale der Herzen Ende Oktober anbietet. 

Nun war mein Stickprojekt an und für sich zeitlich nicht so anspruchsvoll. Allerdings geht es bei einer Anfängerin wie mir natürlich alles viel langsamer, außerdem ging mein Plan, im Urlaub viel zu sticken, nicht auf. Selbst so eine ungemein öde Fahrt auf einer leeren französischen Autobahn mit gleichbleibender Geschwindigkeit wird auf einmal zu einer ziemlich schaukeligen Angelegenheit, wenn man dabei versucht, gleichmäßige Stiche zu produzieren. Und die Zeit in der Bretagne war dann mit so viel erholenden Aktivitäten gefüllt, dass kaum Zeit zum Sticken blieb.

So wurden die vier beigen Blüten erst diese Woche fertig. Die Vorlage ist aus dem Buch „Einfach Sticken mit Applikationen“ von Yumiko Higuchi, ich mag die Entwürfe in diesem Buch wirklich sehr. Weil ich, wie letztes Mal schon berichtet, nur wenige einfarbige Baumwollstoffe zu Hause habe, wurde es eine monochrome Variante.

Weil ich die Vorlage mit meinem Kopierpapier nicht auf den unebenen, grünen Leinenstoff übertragen konnte, kam ich auf die Idee, Solufix zu verwenden. Allerdings  lässt sich das dichte Solufix nicht ganz einfach durchstechen, so dass ich mir die Arbeit dadurch, glaube ich, schwerer gemacht habe, als nötig. Ist wohl doch eher fürs Maschinensticken gedacht.

Aus dem bestickten Leinenstoff habe ich ein kleines längliches Säckchen gemacht. Wofür braucht man denn so einen schmalen Beutel? Es wird meinen Schlauch und die Wasserflasche für Lax Vox beherbergen. Der Chor, in dem ich mitsinge, nutzt diese Methode des Stimmtrainings beim Einsingen, unser Chorleiter schwört darauf. Damit der Schlauch staubfrei bleibt, aber auch etwas Luft zum Abtrocknen bekommt, wollte ich endlich mal ein kleines Leinensäckchen dafür nähen.

Und jetzt? Einen Kamin habe ich zwar nicht, aber Sticken auf dem Sofa an langen Winterabenden kann ich mir gut vorstellen. Ein Projekt hätte ich auch schon, als zweites Projekt für den Urlaub vorbereitet und unausgepackt wieder mitgebracht.

Das Shirt besteht vorne aus einem leichten Leinenstoff, hinten aus Jersey, das Motiv wieder aus dem Buch von Yumiko Huguchi. Allerdings habe ich auch hier das Motiv mit Solufix aufgebracht und bin jetzt unschlüssig, ob ich es nicht besser abmache und das Muster irgendwie anders übertrage.

Liebe Sabine und Silvia, vielen Dank für euren Stitch Along, der gleich nochmal so viel Spaß gemacht hat, weil ich euch diesen Sommer kennen lernen konnte! Ihr habt es geschafft, dass ich die Anfangshürde zum Sticken überwunden habe, es wird mich sicher weiter begleiten. Und nicht nur mich habt ihr inspiriert, auch ein paar aus meinem Freundes- und Familienkreis haben diesen Sommer ihre Sticknadeln hervorgeholt.

Verlinkt beim Summer Stitch Along und bei der handgestickt!-Linkparty.

MMM: etwas für kühle Abende

Für kühle Sommerabende war mein Hoodie gedacht, als ich ihn vor ein paar Monaten nähte, aber so richtig kam er erst in den letzten beiden Wochen im Urlaub in der Bretagne zum Einsatz.

Ich wollte einen etwas größeren Ausschnitt, und deshalb kam ich auf die Idee, das Vorderteil zu teilen, um in der vorderen Mitte oben einen Schlitz zu machen. Naja, und dann kam so das eine zum anderen. Für einen richtigen Beleg reichte der Stoff nicht mehr, so dass ich den Ausschnitt und die Kapuze offenkantig mit einem Streifen verarbeitete, und dabei noch ein bißchen Covernaht-Schnickischnacki einbaute. Und die Naht am Halsausschnitt ist mit einem dunkelblauen Jerseystreifen eingefasst. Sieht man ja alles bei so einem offenen Ausschnitt.

Die Ärmelbündchen bekamen dann auch noch die offenkantige Verarbeitung verpasst. Bislang franst beziehungsweise kringelt sich noch wenig, aber ich habe den Hoodie auch noch nicht waschen müssen.

Der Stoff ist ein sehr weicher doppellagiger Jersey, von dem ich unbedingt beide Seiten verwenden wollte, deshalb sind die Ärmel grau geworden.

Der Ausschnitt ist mir nun doch etwas tief geraten, ich hatte nicht bedacht, dass die Kapuze mit ihrem Gewicht nach hinten zieht. Vielleicht mache ich noch einen Knopf mit Kordel hin oder so.

Am Schnitt, mix&match Hoodie von kibadoo, habe ich Ärmel und Saum gekürzt, und beides ist immer noch etwas zu lang.

Juhu, heute ist wieder Me Made Mittwoch! Den letzten habe ich ausgelassen, irgendwie mochte ich die Sachen, die ich zuletzt genäht habe, nicht besonders. Und jetzt wird es Zeit, die Herbst-Garderobe zu planen, drückt mir die Daumen, dass da die Ausbeute besser wird. 

 

In Kürze:
Schnitt: Mix&Match Hoodie/Pullover von kibadoo, Gr. 40, Ärmel um 2cm, Saum um 4cm gekürzt
Stoff: doppellagiger Jersey aus dem örtlichen Stoffladen

Die ersten Stickstiche

Mein erstes Stickprojekt ist geschafft (hier der Link zu meinen Plänen). Der Anfang war etwas holprig, die Kettstiche der orangefarbenen Blüte habe ich bestimmt dreimal wieder aufgetrennt. Aber dank Fortbildung via YouTube verstand ich irgendwann, wie man diesen Stich in schnell und in gleichmäßig hinbekommt und dann lief es besser. Auch bei dem bullion knot der Rose (der auf deutsch, glaube ich, Raupenstich heißt) half der Blick auf Internetvideos, damit die Stiche zunehmend gleichmäßiger wurden.

Die kostenlose Vorlage stammt von sewmamasew.com

Nein, meine Wohnung werde ich mit diesem Stickbild nicht verschönern, aber als Einstieg, um verschiedene Sticharten kennen zu lernen, fand ich dieses kleine Projekt ganz nett. Und ich habe damit viele schöne Anfängerfragen gesammelt: wie bekommt man Sticktwist ohne Verknäulen auseinander?, was mache ich mit den ganzen Sticktwist-Resten?, wie legen sich die Margeritenstiche schön hin, ohne sich zu verdrehen?, wie vernähe ich Anfang und Ende?, wo ist die blöde Nadel (Schere, Anleitung) schon wieder?…

Aber trotzdem: ja, es macht Spaß! Vor allem an einem lauen Sommerabend mit einem Glas Wein auf dem Balkon. Das nächste Stickprojekt kann kommen.

Inzwischen habe ich auch die beiden Bücher von Yumiko Higuchi in Händen.

Ihre modernen Blumendesigns gefallen mir. Aus dem „Einfach Sticken mit Applikationen“ haben es mir mehrere Muster angetan, und am liebsten würde ich eines davon auf ein T-Shirt oder Oberteil sticken. Einen leichten Leinenstoff habe ich mir dafür inzwischen besorgt.

Allerdings musste ich  feststellen, dass ich weder in der Restekiste noch im Stoffstapel sonderlich viele bzw. passende einfarbige Baumwollstoffe für die Applikationen habe, und weil man davon ja nur kleinste Reste braucht, ist es unsinnig, neue Stoffe kaufen zu gehen. Ich denke, es wird also eher etwas unifarbiges werden, wie bei dem linken „Fliedergarten“.

Gleich mal die Fragen an die Expertinnen: wie bestickt man denn Bekleidung, damit sie Tragen und Waschen aushält? Legt man Verstärkung unter? Wie sticke und vernähe ich auf der Rückseite, damit lose Fäden und Knoten nicht stören?

Nächste Woche geht es in den Urlaub. Ich hoffe, ich habe mein Material bis dahin sortiert, so dass ich die Stickerei für unterwegs mitnehmen kann.

Verlinkt beim Summer Stitch Along von PeterSilie & Co.