Getreu dem Vorsatz, niemals an einem schönen, bezahlbaren Strickstoff vorbeizugehen, habe ich im Winterschlussverkauf im örtlichen Stoffladen Pillowfino einen schönen grauen Merinostrick ergattert. Leider nur einen Rest von 1,6o m, das reichte nicht für den gewünschten Cardigan, trotz langem Herumpuzzlen. Daher wurde es ein weiter Pullover, nach dem Schnitt Nr. 17 aus der Fashion Style 5/2017.
So einen tollen Stoff habe ich noch selten verarbeitet. Das Nähen war verheißungsvoll, ständig musste ich den Stoff streicheln, weil er so dermaßen weich ist. Eigentlich will der Pullover auf nackter Haut getragen werden. Im Sommer vielleicht…
Der Schnitt ist um 15 cm verlängert. Der Ausschnitt ist zum V umkonstruiert und die Ärmel etwas verschmälert, und beides mit Bündchen aus dem gleichen Stoff versehen.
Den Halsausschnitt habe ich nach dem Tutorial von Nähzimmerplaudereien mit einem Jersey-Streifen versäubert, sieht 1a aus. Danke, Ines! Hach, wie hübsch das aussieht, ich bin kurz davor, den Pullover auf links gewendet zu tragen.
Ich muss gestehen, wenn ich mir nicht vorgenommen hätte, bei allen Stoffspielereien dieses Jahr mitzumachen, hätte ich geschwänzt. Mir wollte einfach nichts Rechtes einfallen beim Thema „Gesichter“, dass Susanne von nahtlust.de für heute vorgegeben hat. Schließlich habe ich das Thema zum Anlass genommen und Transferprint auf Stoff zu testen.
Der erste Versuch funktionierte prima. Schwarz-weißer Laserdruck auf normalen Kopierpapier, mit Foto Transfer Potch auf einen gefärbten Baumwollstoff transferiert. Wichtig ist, sowohl Foto als auch Stoff gut einzukleistern, aber nicht über den Rand hinaus, weil der Kleber auf dem Stoff zu sehen ist. Das Ergebnis wird ein Tischset für meinen Sohn, für das Pausenbrot in der Schule. Weil der Print nicht waschbeständig ist, ist der Stoff noch mit Odicoat beschichtet, dadurch ist er abwischbar (aber auch relativ steif).
Mein eigentlicher Versuch für die Stoffspielereien hat aber leider nicht besonders gut funktioniert. Die Idee war, ein aktuelles Bild und ein Bild von vor 10 Jahren von mir durch Weben zu überlappen.
Für den Versuch nahm ich einen dünnen Wolle-Viskose-Filz, um das Ausfransen zu verhindern. Das wäre vermutlich nicht nötig. Der Transferkleber verklebt und versteift den Stoff ausreichend. Dafür hat der Filz den Nachteil, dass das Papier schlecht zu entfernen ist. Merke, für Fototransfer einen möglichst glatten Stoff.
Mir gefällt das Ergebnis auch deswegen nicht, weil man die Fotos im Ergebnis kaum unterscheiden kann. Besser wäre es, Bilder bzw. Stoffe mit unterschiedlichen Farben zu nehmen.
Momentan habe ich keine rechte Verwendung für meine Idee, daher habe ich keinen zweiten Versuch gestartet.
Was den anderen Teilnehmerinnen zum Thema „Gesichter“ eingefallen ist, findet ihr hier. Vielen Dank, liebe Susanne, du hast mich sehr herausgefordert!
Die nächsten Termine und Themen der monatlichen Stoffspielerei (immer am letzten Sonntag im Monat) lauten:
März 2018: „Falten“ bei Schnitt für Schnitt April 2018: „Schlipse“ bei Kaze Mai 2018: „Japan“ bei madewithbluemchen
Juni 2018: (Thema noch offen) bei Nahtzugabe
In vier Wochen bin also ich die Gastgeberin. Ich hoffe, ihr hat euch aus dem Biesenthema im Januar noch viele Ideen aufgehoben und bin schon gespannt auf eure großen und kleinen, schrägen und geraden, wild übereinander oder brav nebeneinander liegenden Falten. Teilnehmen kann jede, die Lust hat, ich freue mich!
Na, da ergänzen sich das Motto des Muster-Mittwochs im Februar „Kleingemustert“ und die Technik der diesjährigen Frühlingspost „Walzendruck“ ja auf das Trefflichste. Heute konnte ich gleich mal ein bisschen das Walzen ausprobieren und das Ergebnis darf noch in die Februar-Linkliste des Muster-Mittwochs.
Als Stempelmaterial ist Moosgummi da, auch stabile Papprollen jeglicher Größe sind im Fundus vorhanden. Aus dem Moosgummi stanze ich Herzen und klebe sie auf wie Michaela auf eine selbstklebende Fusselrolle, die Rolle ist noch klebrig genug, dass die Herzen ohne weitere Hilfsmittel halten. Die Fusselrolle kommt über eine Schaumstoffrolle mit langen Stiel, damit walzt es sich leichter.
Klappt für den Anfang schon mal ganz gut!
Im zweiten Anlauf versuche ich mich an einem regelmässigen Muster. Auf eine kleine Andrückrolle aus Gummi kommt Papier zum Schutz und darauf werden die Moosgummiherzen mit doppelseitigem Klebeband in regelmässigem Abstand befestigt.
Wenn es gleichmässig werden soll, wird das Walzen gleich mal anspruchsvoller. Da muss ich wohl noch üben. (Man beachte aber die – sorgfältig ausgewählte – kleingemusterte Arbeitsunterlage, eine alte Tischdecke…)
Zum Schluss noch der Versuch mit einer vollflächigen Walze, Moosgummi mit eingedrückten Linien, der Moosgummi wieder auf die Andrückrolle geklebt. Das ist noch verbesserungswürdig, was die Übergänge und den Farbauftrag angeht.