Stoffspielereien: Afrika

Heute ist das Thema der Stoffspielereien „Afrika“, und Gastgeberin ist Gabi vom Blog made with Blümchen. Ich habe mich mit dem Thema unerwartet schwer getan, und ich habe selbst nicht so ganz begriffen, warum. Ist es die Fremde? Aber Asien wäre mir auch sehr fremd und doch habe ich das Gefühl, damit hätte ich weniger Berührungsängste.

Aber: Außer einem lange zurückliegenden Urlaub in Südafrika kenne ich nichts von dem Kontinent. In meinen Büchereien gibt es keine Bücher über afrikanische Textilkunst, und auch über andere afrikanische Kunst ist der Vorrat dünn gesät. Und auch sonst, so ist meine Wahrnehmung, ist über afrikanische Kultur hier in Europa weniger bekannt als über der aus anderen Kontinenten. Afrikanische Restaurants? Muss man suchen. Afrikanische Hochkulturen? Von Mayas und Inkas hat schon jede 10-jährige gehört. Und auf der Suche nach afrikanischen Mustern im Internet hatte ich das Gefühl, im Folklore-Mischmasch zu landen.

Nun denn, letztendlich habe ich mich islamischen Fliesenmustern aus Marokko gewidmet. Die kenne ich so ähnlich aus Andalusien und Portugal. Also mogle ich ein bisschen, was das Thema angeht.

Die Idee kam mir aber gelegen, um mich im Schablonendruck zu üben. Ich suchte mir eins der typischen Fliesenmuster und zeichnete das auf dem Computer nach. Damit das Ausschneiden nicht zu kompliziert wird, nahm ich ein ganz geradliniges, schnörkelloses Muster.

Damit es mehrfarbig wird, schnitt ich insgesamt drei Schablonen zu (die Zacken helfen beim Anlegen der Schablone an das Muster):

Soweit, so gut. Das Drucken war dann nicht mehr ganz so problemlos. Die Textilfarbe, die ich zunächst verwendete, war zu flüssig, und lief allzu leicht unter die Ränder. Die türkisfarbene Farbe, mit der ich das erste Muster setzte, hat die perfekte Konsistenz. Sie ist in einem kleinen Fläschchen und von Stoff&Stil und gibt es so nicht mehr zu kaufen.

Beim nächsten Farbauftrag mischte ich dann eine der zu dünnen Textilfarbe mit der festeren Türkisfarbe, das ging dann auch einigermaßen. Leider hatte ich nicht genug von dem Grün, so dass ich nach der Hälfte mit einfacher Acrylfarbe weitermachen musste.

Und weil es dann auch schon egal war, verwendete ich für den dritten Druckdurchgang auch wieder normale Acrylfarbe, andere Textilfarbe hatte ich nicht im Haus. Bei 35° im Schatten trocknete die Farbe schneller als mir lieb war, ich hätte sie mit meinem Schweiß verdünnen können.

Und das ist das gute Stück dann fertig (übrigens, ca. 40 cm x60 cm). Im Arbeitseifer bin ich bei grün einmal etwas zu weit gerutscht.

Weiter verarbeitet habe ich den Stoff noch nicht, mal sehen was daraus wird. Aber die Übung des Schablonendrucks hat mir gut gefallen.

Hier geht es zu den gesammelten Werken zum Thema Afrika. Ich sehe gerade, Gabi hat etwas Ähnliches gemacht wie ich, mal sehen, wie ihre Erfahrungen sind.

 

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Bist du nächstes Mal auch dabei?

Die nächsten Termine:
29.09.2019: „Miniatur“ bei Feuerwerk by KaZe
27.10.2019: „Handweben“ bei Schnitt für Schnitt
24.11.2019: (Thema noch nicht fix) bei Nähzimmerplaudereien

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien findest Du bei Siebensachen zum Selbermachen.

Neue Kissen für das Kinderzimmer

Mein Patenkind feierte dieses Jahr Kommunion, und die Eltern schlugen vor, statt des obligatorischen größeren Geldbetrags lieber etwas Persönliches zu schenken. Daraus entstand die Idee, gemeinsam Kissen für ihr neu gestaltetes Zimmer zu färben.

Letzte Woche in den Pfingstferien war dann Zeit genug. Wir einigten uns auf Shibori und auf die Muster und Farben und dann ging das fröhliche Binden und Falten los.  Im ganzen Eifer habe ich leider vergessen, ein paar Fotos von der Aktion zu machen.

Dafür gibt es Fotos von den Stoffen, als sie am nächsten Tag aus dem Procion-Farbbad kamen, und nach dem Trocknen und Aufbinden.

Mit zwei Stoffen machten wir noch Cyanotypie, das ist mit Kindern sowieso ein großer Spaß, weil die Farbänderung wie Magie ist und man innerhalb von ein paar Minuten ein Ergebnis hat.

Das Nähen der Kissen übernahm ich dann. 

Die Cyanotypie-Kissen bekamen farblich passende Rückseiten…

…und eine Paspel.

Vor dem Kissennähen gehe ich gerne nochmal zu Ines auf Nähzimmerplaudereien, sie hat perfekte Anleitungen und Tipps dafür. Schau mal, Ines, ich habe es geschafft, den Reißverschluss hinter die Paspel zu nähen, und es ist sogar einigermaßen sauber geworden.

Heute Nachmittag werde ich die Kissen überreichen, ich freue mich schon.

Verlinkt bei Creadienstag.

MMM: Wolljacke

Eine Wolljacke im Juni? Da werde ich beim heutigen Me-Made-Mittwoch zwischen vielen schönen Sommerkleidern etwas auffallen. Immerhin, die Jacke wurde im kühlen Mai genäht, mit Blick auf den anstehenden Pfingsturlaub, in dem wir in die Berge, ins Karwendel, fahren.

Ich habe eine sehr geschätzte und viel getragene Fleecejacke, die inzwischen aber so abgenutzt ist, dass ich sie nicht mehr in der Öffentlichkeit tragen will. Ersatz musste her.

Auf der Suche nach einer Alternative für Polyesterfleece wurde ich doch glatt im eigenen Stofflager fündig. Eine Doubleface-Wollmischung, die ich im örtlichen Stoffladen im Schlussverkauf ergattert hatte. Den Schnitt dazu gab es auch im Fundus: ottobre 5/2014, „Evening Walk“. 

Das letzte Projekt mit ottobre-Schnitt war ein Desaster, deshalb maß ich diesmal den Schnitt längs und quer und doppelt und dreifach vorher aus, und siehe da, passt und praktisch identisch zu meiner Kaufjacke. Kann bei dem Schwarz auf dem Foto nicht erkennen, aber bis auf die Naht im Ärmel und den Ärmelbündchen praktisch gleich.

Taschen und den Reißverschluss-Untertritt bekam die Jacke noch extra spendiert.

Die Vlieseline von der Taschenverstärkung muss ich noch wegpfriemeln.

Damit steht dem Urlaub auf der Berghütte nichts mehr im Weg, außer das elende Packen. Seufz.

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch.

In Kürze:
Schnitt: ottobre 5/2014 „Evening Walk“, Gr. 40, Hüfte 42
Stoff: Doubleface-Strick Woll-/Baumwollmischung aus dem örtlichen Stoffladen