Stoffspielereien: Risse und Schlitze

Eine lange Sommerpause geht zu Ende, und heute sind wieder Stoffspielereien angesagt. Susanne aka Frau Nahtlust lud uns ein, uns mit dem Thema Risse und Schlitze zu beschäftigen. Für dein Pinterest-Board, liebe Susanne, war ich dir sehr dankbar,  das hat mir bei der Ideenfindung geholfen.

Wie ich beim ersten Spicken auf deinen Blog gerade sehen konnte, haben wir uns für eine ähnlich Vorgehensweise entschieden. Auch bei mir kam Mehlpampe zum Einsatz. Auf Englisch klingt das etwas eleganter: Flour Resist with Dye. Ich habe nach der Anleitung von Lynda Heines Blog  gearbeitet, dort wird ganz ausführlich beschrieben, wie es geht.

Ein Stück Stoff mit einem Teig aus Mehl und Wasser (bei mir im Verhältnis 1:1) einstreichen – mit der Hand geht das wunderbar. Trocknen lassen und dann den Stoff zerknautschen, so dass der getrocknete Teig bricht. Dann mit Farbe überstreichen und wieder alles abwaschen. Ich habe mit verdickter Procion-Farbe gearbeitet, das hat wunderbar funktioniert. Der Stoff war dafür schon mit Soda vorbehandelt, und das Ganze durfte einen Tag in Plastik eingeschlagen einwirken.

Ehrlich gesagt bin ich selbst ganz angetan, dass die Ergebnisse so gut geworden sind. Das ist ja doch ein ziemliches Überraschungspaket, das man so über mehrere Tage verteilt vorbereitet, bevor man es endlich auspacken darf.

Die beiden länglichen Stücke habe ich einfach nur vorsichtig eingerollt, das gab dann ganz zarte und dünne parallele Risse, teilweise sogar gar nicht sichtbar.

Die anderen beiden Stücke habe ich einfach durchgegeknautscht, da bricht auch schon mal ein Stück aus der Mehlschicht ab. Das Ergebnis ist eine wilde Risslandschaft.

Vielen Dank, Susanne, für das kreative Thema!

Nächstes Mal bin ich die Gastgeberin mit dem Thema „Punkte und Kreise“. Da findet doch bestimmt jede etwas zum Ausprobieren, oder? Nähen, Applizieren, Trapunto, Schichten, Schneiden, Malen, Sticken, regelmäßig und ganz exakt oder einfach drauf los und nicht ganz rund – ich freu mich jetzt schon auf die Beiträge. Was ich selber mache, weiß ich noch nicht, mein Pinterest-Board füllt sich mit Ideen. Vielleicht ist für euch auch etwas dabei, was euch inspiriert. Bis bald!

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die nächsten Termine:
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche

 

14 Gedanken zu „Stoffspielereien: Risse und Schlitze“

  1. Wie toll, du hast dich auch ans Stoffgestalten gemacht. Ich war versucht … habe dann aber ganz konventionell einen Rock genäht (der schon ein paar Kreise enthält, ganz in Unkenntnis des nächsten Themas). Dein Stoff ist bestimmt eine gute Basis für die nächsten Spielereien.
    Liebe Grüße, Elvira

  2. Oja, große Mehlpampen-Liebe auch hier 🙂 Ich kann mir nun gut noch STickarbeiten darauf vorstellen – oder vielleicht als kompletter Innenstoff für eine Tasche. Das könnte dem ein oder anderen beim Öffnen etwas verwundert dreinblicken lassen! Großartig, wie die Wirkung bei dir rausgekommen ist.
    LG. Susanne

  3. Wunderschöne, interessante Stoffmuster sind da entstanden. Die Idee, das als Stickuntergrund zu nehmen, spricht mich besonders an, ebenfalls die
    Verwendung als Taschenfutter.
    Das nächste Thema der Stoffspielerei schwirrt mir auch schon im Kopf herum, es bietet wieder viele Möglichkeiten der Interpretation.
    Liebe Grüße
    Tyche

  4. Wow, was für abgefahrene Techniken Du immer ausgräbst. Gefällt mir total gut, sowohl die Struktur als auch die Farben. Übrigens schön, dass Du aus der Sommerpause zurück bist. Liebe Grüße Manuela

  5. Hihi … Mehlpampe … das klingt lustig und die Vorgehensweise erhöht ja die Spannung enorm. Tolle Ergebnisse hast du erziehlt, mir gefallen vor allem die feinen und zarten Risse sehr. Liebe Grüße Ingrid

  6. Sehr cooles Dessin! Danke für die prozessbegleitenden Fotos, da kann ich mir die Technik schon besser vorstellen. Das muss ich auch unbedingt mal ausprobieren. Liebe Grüße!

  7. Klasse Ergebnisse hast du da erzielt. Ja, es immer ein Überraschungspaket, aber wenn man nichts erwartet und sich überraschen lässt, wird es immer toll. Und irgendwann weiß man auch, wo man das Stoffstück einsetzen wird.
    LG Ute

  8. Mit dieser Technik Stoff gestalten, kannte ich gar noch nicht. Auwei, schon wieder etwas was ich gern ausprobieren möchte. Diese Listen werden immer länger. Erinnert an Krakelee bei Lack oder Rakurisse bei der Keramik. So Überraschungspäckchen mag ich sehr. Wie oben schon gesagt ,echt abgefahren. Danke fürs Zeigen.
    Auf dein Thema freue ich mich schon sehr, mal sehen, ob es zeitlich zum Mitmachen reicht.
    Viele Grüße, Karen

  9. Du bist zu recht angetan von deinen Ergebnissen – ich finde sie auch klasse. Diese Technik steht bei mir auch auf der Liste. Die Seite von Lydia Heines kenne ich auch und habe da schon viel abgeguckt.
    Ich habe bereits bei Susanne geschrieben, dass ich im Moment nicht so den rechten Zugang zu den Stoffspielereien finde (was aber nicht an den Themen liegt), aber zu denem Thema für den Oktober ist mir schon etwas eingefallen.
    LG, Siebensachen

  10. Eine spannende Technik, die auch mich sehr inspirierend wirkt. Bestimmt macht die Sodavorbehandlung etwas aus. Das 2. mutigere Ergebnis gefällt mir besonders gut. Vielleicht findet es Verwendung bei Deiner Gastgeber-Rolle. Als Futter würde ich es nicht verstecken. In Bullaugen gerahmt könnte ich mir Deine schönen Stoffe gut vorstellen …
    LG Ute

  11. Auch hier diese Technik – jetzt steht sie weit oben auf meiner To-Do-Liste! Vor allem die „wilde Risslandschaft“ ist großartig. Vielen Dank fürs Zeigen und herzliche Grüße aus der Ferne!

  12. Ach, da denke ich, dass auch Wachsbatik sich sehr gut für das Risse-Thema geeignet hätte. (Leider hatte ich Susannes Inspirations-Post und Pinterest-Board vorher nicht gelesen.) Aber Mehlpampe ist wahrscheinlich einfacher zu verarbeiten als Wachs, und deine gekrinkelten Ergebnisse überzeugen mich sehr. Schöne Spielerei, und danke auch für die Anregungen zu deinem nächsten Thema! Liebe Grüße, Gabi

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