MMM: Kantenrock und Kuschelpullover

Es ist wieder Me-Made-Mittwoch!

Ich habe noch zwei warme Teile genäht, ein Pullover aus „Alpenfleece“, und ein Rock aus Wollwalk, beide Stoffe vom Stoffmarkt.

Der Schnitt für den Pullover ist aus Burda 09/2012, Nr. 106. Mit runden Halsausschnitt vorne und hinten und langen Ärmeln. Damit geht etwas die Eleganz des Originalentwurfs verloren, aber ich brauche einen Pullover für den Alltag und der erfordert lange Ärmel als Kälteschutz. Der Kragen sollte mit Volumenvlies gepolstert werden. Hab ich vergessen, sieht bestimmt besser aus.

Der Stoff für den Rock ist so dick, dass ich Angst hatte mit normalen Nähten dicke Wülste zu erzeugen. Ich habe deshalb die Stoffteile zum Steppen übereinander gelegt, dadurch bleibt eine Kante sichtbar. Fällt am fertigen Rock gar nicht so auf, ich kann mir aber vorstellen, dass die Kanten mit der Zeit abstehen werden. Weil es so gut zum Thema passt, verlinke den Beitrag auch mit den Stoffspielereien im Januar zum Thema „Ecken und Kanten“.

Die Taschen sind einseitig angeschnitten und verstecken sich wunderbar hinter den vorderen Kanten. Der Reißverschluss ist hinter einer der hinteren Kanten versteckt, der beult allerdings etwas. Auf dem Bild vom Innenleben sieht man übrigens die Stoffseite, die vermutlich die rechte sein soll. Mir gefällt die andere Seite besser, weil ungewöhnlicher und bunter.

Das Schnittmuster ist übrigens ebenfalls Burda, 07/2016, Nr. 116. Ohne hintere Abnäher (akute Wulstangst!) und Bund – der täte der Passform allerdings sicher gut -, dafür mit Futter.

Jetzt reicht es mir mit Winterklamotten.

MMM: Lemming hoch drei

Ich heute also auch im Raven-Kleid.

Ich gehöre ja zu der Sorte Lemminge, die so lange zuschauen, bis alle anderen schon über die Klippe gesprungen sind. Für meine Begriffe bin ich also diesmal rasend schnell mit dem Nachmachen. Schon drei Monate, nachdem der Schnitt veröffentlicht worden war und wunderbare Beispiele in der Blogger-Gemeinde auftauchten (z.B. von hier oder hier).

Ich hatte die La Maison Victor bis dato nicht gekauft – die technischen Zeichnungen sprechen mich nicht an. Aber da es in meinem lokalen Nähladen im Dezember nach dem Raven-Hype noch ein Exemplar gab, war es also soweit. Ich komme ja in der Regel ohne Nähanleitung ganz gut klar, aber mal zur Abwechslung statt burda-Hyroglyphen eine klar beschriebene Anleitung zu haben, ist trotzdem sehr angenehm.

Auch beim Stoff folge ich den ausgetretenen Blogger-Spuren des letzten Jahres: Erstens Bio-Baumwoll-Jacquard, zweitens von lillestoff. Hatte der lokale Stoffhandel im Sonderangebot, das war doch zu verführerisch. Kombiniert mit unifarbenen Interlock-Jersey, auch lokal bezogen.

Gegen Fröstelsorgen gab es von den Stoffresten noch eine Halssocke.

Und wenn es mal ganz kalt wird, ist auch der Kopf stofflich passend bedeckt.

Verlinkt beim Me-Made-Mittwoch.

MMM: Jahresrückblick

Am ersten Me-Made-Mittwoch des Jahres wird traditionell nach dem Lieblingsstück des vergangenen Jahres gefragt. Das ist bei mir eindeutig der Hüllenmantel, der im Rahmen des Herbstjacken Sew-Alongs, organisiert von Elle Puls, entstanden ist.

Hier ist mir die perfekte Kombination aus Stoff und Schnitt gelungen. Trägt sich wunderbar bis zu Temperaturen unter 10°C.

Weniger gelungen ist mir das bei der größten Enttäuschung des Jahres. Das Jeanskleid wurde genau einmal getragen und hat sich dabei als eine sehr misslungene Kombination aus Stoff und Schnitt herausgestellt: Das Oberteil ist sehr bauschig und dafür ist der Stoff viel zu steif. Das Kleid passt, solange ich ganz still stehe. Ansonsten: bewegen, zuppeln, bewegen, zuppeln, bewegen, zuppeln, … Jetzt ist es erst mal eine Schrankleiche.

Meine Bilanz: 6 Kleider (echt?), 4 Oberteile, 2 Jacken, 2 Hosen, 2 Röcke, 1 Hose für den Gatten, mehrere Kinderklamotten. Meine genähten Klamotten gibt es hier in chronologischer Reihenfolge zu sehen, auch ältere Sachen.

Zu kurz gekommen ist das Hosen nähen, der selbst erstellte Schnitt ist da, zwei Probehosen sind auch entstanden, aber dann waren andere Dinge immer wieder spannender. Gescheitert bin ich mal wieder am Taschen nähen – die werden immer anders, als ich gerne hätte, und dann landen sie in der Ecke. Also, da haben wir doch gleich zwei Herausforderungen für das neue Jahr.

Auf in ein neues und kreatives 2017!