Hemdblusen Sew Along, Finale

Ihr seid großartig! So viele tolle Tipps zu meiner Frage nach der perfekten Schlitzverarbeitung, herzlichen Dank dafür! Die Verarbeitung, die die russische Burda empfiehlt, werde ich beim nächsten Kleid ausprobieren. Ein kleines Dreieck oder Viereck aufzunähen, ist auch eine gute Idee. Erstmal hoffe ich aber, meine schludrige Verarbeitung fällt von außen nicht auf.

Heute ist nun endlich das große Abschlusstreffen der fertigen Hemdblusenkleider bei Tina. Es hat ausgesprochen viel Spaß gemacht, gemeinsam zu nähen und die unterschiedlichen Projekte wachsen zu sehen! Tausend Dank für den Sew Along, Tina und Manuela!

Hier nochmal eine kleine Zusammenfassung meines Kleids: Der Schnitt ist aus der Burda 05/2024 #135, original veröffentlicht in der Ausgabe 03/2016, #111. Oversized und locker fallend, mit einem klassischen Hemdkragen und einer Passe, verdeckter Knopfleiste, Seitenschlitzen und kurzen Ärmeln.

Quelle: www.burdastyle.de

Genäht habe ich Gr. 40. Ab Taille Gr. 42, also etwas schmäler, als meine Maße sind, aber bei dem lockeren Schnitt geht sich das aus. Ansonsten habe ich am Schnitt nichts geändert. Nächstes Mal würde ich wahrscheinlich die verdeckte Knopfleiste direkt an das Vorderteil-Schnittteil ansetzen, so ganz hat sich mir nämlich die aufwändigere Verarbeitung nicht erschlossen (siehe Teil 3 des Sew Alongs).

Der Stoff ist aus dem Outlet von Fox’s Moden, Zusammensetzung unbekannt, trägt sich aber ganz wunderbar. Ich habe 2,25m gebraucht und damit etwa so viel wie angegeben. Man kann grob sagen, bei diesem weiten Schnitt braucht man zweimal die Länge. Ich habe noch etwa 1,35m übrig und würde diesen Rest verschenken, wenn jemand ihn haben mag.

Wie ihr seht, habe ich den Musterverlauf an der vorderen Mitte sehr ungeschickt verfehlt. Wie das passieren konnte, ist mir schleierhaft. Normalerweise bin ich beim Zuschneiden recht pingelig, hier war ich wohl in Gedanken schon im Urlaub. Aber da das Muster so unregelmäßig ist, stört es mich tatsächlich gar nicht. Vielleicht werde ich altersmilde.

Ich bin rundum zufrieden mit meinem Kleid. An den heißen Tagen war es im Dauereinsatz.

Hemdblusen-Sew-Along, Teil 3

Vielen Dank für eure netten Kommentare zum meinem Post von vor zwei Wochen! Ihr wart euch ja alle einig, dass das Problem mit der schrägen Seitennaht sich durch etwas zusätzlicher Länge im Rückenteil beheben lässt. Ich war ja gleich motiviert, das bei einem weiteren Hemdblusenkleid auszuprobieren, aber der Alltag hat mich wieder, zu mehr als ein bisschen Stöbern nach weiteren Schnitten bin ich nicht gekommen.

Mein Kleid ist bei den hohen Temperaturen im Dauereinsatz, die lockere Passform ist einfach ideal und der Stoff ist leicht und trotzdem blickdicht. Heute, zum dritten Termin, soll es um die Details gehen. Heute sammelt Manuela die Beiträge, und sie erzählt von ihrer Suche nach den perfekten Knöpfen. Dank verdeckter Knopfleiste ist mir das erspart geblieben, lediglich der oberste Knopf ist zu sehen, da sich hier die verdeckte Knopfleiste nicht perfekt über den verdeckten Besatz legt. Ich finde das nicht schlimm, aber Burda empfiehlt, die untere Kante mit ein paar Stichen von Hand anzunähen.

Die Knopflochblende ist ein separates Schnittteil, und ich habe eine Weile gebraucht, um die Anleitung zu verstehen: „Besatzinnenkante feststecken, dabei die offene Blendenkante zwischenfassen. Besatzinnenkante schmalkantig feststeppen. Blende über die Naht nach vorn bügeln.“ Alles richtig, wenn auch wie üblich sehr knapp beschrieben.

Lustig ist, dass man laut Anleitung als erstes den Saum näht. Hab ich auch noch nie gemacht, macht aber aufgrund der Seitenschlitze und der verdeckten Knopfleiste absolut Sinn. Als nächstes näht man die Knopflochleiste und die Knopflöcher. Das finde ich richtig gut, oft saß ich schon vor dem fast fertigen Kleidungsstück und hab gebibbert, ob die Knopflöcher auch gut werden, oder ob gleich das ganze Stück verhunzt ist. Zur Not hätte ich die Blende nochmal zuschneiden können, aber die Knopflöcher ließen sich mit Start-Stopp perfekt nähen.

Beim Kragen wollte ich diesmal ein Variante ausprobieren, die auch sehr gut geklappt hat: ich habe zuerst die beiden Kragenstege an Vorder- und Rückteil genäht und dann erst den Kragen an den Kragensteg. Ich finde, dadurch ist mir der Übergang an der vorderen Mitte besser gelungen. Die Naht von innerem Kragensteg zu Kragen habe ich dann von Hand festgenäht.

Und zum Schluss noch eine Frage: wie kriegt man einen schönen Übergang vom Schlitz zu einer französischen Naht, ohne den Stoff einzuschneiden (damit habe ich schlecht Erfahrungen … einreißen…) gemacht? So sieht es bei meinem Kleid aus, also nicht besonders hübsch:

 

Hemdblusen-Sew-Along, Teil 2

Eine Woche Start-Stopp-Nähen liegt hinter mir, und ich kann nur sagen, ein Fan bin ich nicht geworden. Angeblich gibt es irgendwo in Asien ja Leute, die nur so nähen. Ich freue mich sehr darauf, wieder mein Fußpedal zu haben. Bei meiner (neuen Bernina-)Nähmaschine sind die Tasten richtig mickrig, und die Start-Stop-Taste leuchtet, wenn die Maschine nicht näht… kurzum, die Taste ist ohne Hinschauen schwer zu finden, ein echtes Manko.

Aber hier mal ein paar Erkenntnisse, falls jemand die Start-Stop-Funktion zum Nähen benutzen muss: erstens, Geschwindigkeit runter, eh klar. Zweitens, Vernähfunktion nutzen, weil gleichzeitig Start-Stop- und Rückwärtstaste drücken und den Stoff festhalten geht nicht. Drittens: ich stecke normalerweise die Nadeln quer zur Naht und ziehe sie während des Nähens kurz vorher raus. Das geht da nicht. Drüber nähen gab hässliche Schlaufen. Was dagegen gut geht, ist, die Nadeln parallel zur Naht (bzw. auf der Naht) zu stecken. Dann konnte ich sie leichter rausziehen, während die Maschine nähte. Und viertens: knifflige Stellen Stich für Stich nähen geht, wenn eine Hand an der Start-Stop-Taste bleibt.

Gescheitert bin ich einzig am Absteppen des Unterkragens, der ist jetzt von Hand festgenäht (sieht auch besser aus…).

Das Kleid ist im Urlaub fertig und gleich ausgeführt worden. Beweisfotos werden folgen. Inzwischen bin ich auch wieder zu Hause, und ich muss sagen, wenn wir mal wieder Urlaub mit Ferienwohnung oder Ferienhaus machen, werde ich meine Nähmaschine gerne wieder mitnehmen. (Inklusive Pedal.)

Und ich bin sehr zufrieden mit meinem Kleid! Es ist genauso, wie ich es haben wollte. Ein unkompliziertes Freizeitkleid, luftig und bequem. Der Stoff trägt sich sehr angenehm und ist sogar blickdicht. Perfekt für heiße Sommertage.

Beim zweiten Teil des Hemdblusen-Sew-Alongs geht es ja um Schnittanpassung. Und jetzt brauche ich mal eure Hilfe. Wenn ich das Kleid anziehe und der Kragen eng am Nacken anliegt, dann sitzt alles wunderbar. Aber sobald ich mich bewege und der Kragen nach hinten rutscht, hängt die Seitennaht nach vorne. Seht ihr auf dem nächsten Bild, links gerade, rechts schief. Was muss ich denn da am Schnitt ändern, damit die Seitennaht nicht schief hängt?

Ich habe ja nun die typische Vielsitzer-Haltung, und die Schnittanpassungsbücher sagen dann, mehr Stoff hinten, weniger vorne, das heißt Schulternaht nach vorne verlegen. Aber müsste es bei meinem Kleid nicht eher andersrum sein? Und wie verlegt man eine Schulternaht bei einer Passe?

Ich habe das Problem übrigens nicht nur bei diesem Kleid, sondern auch bei dem Hemdblusenkleid, von dem ich letztes Mal erzählt habe, das so ungeliebt im Schrank hängt:

Ihr Lieben, es ist ganz wunderbar, (virtuell) in eurer Gesellschaft zu nähen. Vielen Dank für den schönen Sew-Along! Diesmal macht sich Tina Gedanken zu Passformen und Proportionen, und hier finden sich auch alle Beiträge zum zweiten Termin.

Mehr zu Schnitt und Stoff meines Kleides steht im ersten Teil.