MMM in schwarz

So unpassend, wie ich letzte Woche noch dachte, bin ich mit meinem wärmenden Outfit heute nicht. Draußen ist alles weiß…

Da ist zum Einen meine neue Fleecejacke, mit Fleece aus Bio-Baumwolle und nach dem Schnitt le 205 von dp studio, mit der ich sehr glücklich bin. Das Besondere an dem Schnitt ist die unterschiedliche Linienführung der Seitenteile links und rechts, die dank des schwarzen Stoffes bei meiner Jacke leider gar nicht auffällt.

Schwarze Klamotten zu fotografieren ist immer dämlich. Ich habe die Bilder extra in der Sonne gemacht, damit man zumindest ein klein wenig die Details erkennen kann.

Der Fleece wird nach dem Waschen ziemlich plüschig, aber weil ich keine Teddy-Jacke wollte, habe ich einfach die linke Seite nach außen genommen und die Plüschseite nach innen. Und weil der Stoff auch ziemlich dick ist, habe ich die Außenkanten der Belege nicht nach innen umgeschlagen, sondern mit Schrägband versäubert und danach mit Hand festgenäht.

Die Jacke sitzt wirklich ganz schön eng, mehr als ein schmales T-Shirt passt da nicht drunter. Insbesondere die Ärmel sind sehr eng, aber der Stoff ist ausreichend dehnbar, wenn ich mit den Armen erst mal drin bin, passt sie wie angegossen.

Nicht so glücklich bin ich mit meiner neuen Hose nach dem Grasser-Schnitt 453. Die ist zwar sau-bequem, sieht aber eher seltsam aus, wie ich finde.  Die zwei Vorderteile vorne überlappen sich nur, ohne Reißverschluss, und geschlossen wird die Hose durch die Schnallen und verdeckte Knöpfe. Bei mir passen die überlappenden Teile nicht richtig übereinander und stehen ab. Braucht man im Schrittbereich natürlich nicht. Ich habe die Teile etwas aufeinander genäht, damit  sich zumindest keine unfreiwilligen Einblicke ergeben.

Meine Vermutung ist, dass mir die Hose einfach zu eng ist, obwohl die bestellte Größe 48 genau meinen Maßen entspricht. Nachgemessen habe ich nicht. Vielleicht habe ich auch etwas falsch genäht. Der Schnitt kommt nur mit einer sehr kurzen, kryptischen Anleitung, die nicht besonders hilfreich war.

Für diese erste Version habe ich nur einen Probestoff genommen, aber eine weitere Version wird es vermutlich nicht geben, zu kompliziert scheinen mir die Anpassungen.

In Kürze:
Jacke:
le 205 von dp studio, Gr. 40, Hüfte 42, Ärmel um 1cm verlängert, Stoff Fleece aus Bio-Baumwolle, bestellt über Biostoffe.at (unbedingt vorher waschen)

Hose: Schnitt No. 453 von Grasser Patterns, Gr. 48 (Länge 170-176), geschenkter Probestoff

Stoffspielereien: Pop Art

Heute schäme ich mich ein bisschen, meinen Beitrag eine Stoffspielerei zu nennen. Aber es war wie immer eine Freude und eine Herausforderung, ein gesetztes Thema umzusetzen, auch wenn das Ergebnis letztlich sehr technisch geworden ist.

Zugegeben, meine organischen Formen aus den letzten Stoffspielereien erinnerten mit selbst nicht an Amöben, sondern mir fiel irgendwann eine gewisse Ähnlichkeit mit den tanzenden Figuren von Keith Haring auf. Daraus entstand die Idee, gemeinsam mit meinem Sohn ein T-Shirt mit solchen Figuren zu bemalen. Auf haringkids.com gibt es eine umfassende Ideensammlung, wie man mit Kindern und Jugendlichen die Kunst von Keith Haring erkunden kann.

Allerdings beschloss mein Sohn schon bei der zweiten Zeichnung, dass seine Figuren anders aussehen sollen. Es wurden dann mehr so tanzende Außerirdische. Was natürlich klasse ist, mir aber meine Idee für die Pop-Art-Stoffspielereien raubte.

Auf der Suche nach einer neuen Idee für heute blieb ich bei den bunten Serienbildern von Andy Warhol hängen. Für seriellen Siebdruck habe ich nicht die Ausstattung, aber das wäre auch mal reizvoll. Stattdessen wollte ich mir das Motiv mit Hilfe von Schablonen auf Stoff malen, aber während ich darüber grübelte, welche Schablonen ich wie mit dem Plotter erstelle, kam mir die Idee, doch gleich mit bügelbarer Plotterfolie zu arbeiten, und so war es dann.

Wie auch beim letzten Mal habe ich das Motiv erst entworfen, dann digital umgesetzt und dann den Plotter ausdrucken lassen. Zu meinem Plotter habe ich letztes Jahr einen dicken Packen bunter Flexfolie als Dreingabe bekommen, so dass ich farblich aus dem Vollen schöpfen konnte.

Ein T-Shirt für meinen Sohn ist es letztlich doch geworden (ich selbst brauche nicht schon wieder eins). Der Schnitt für das T-Shirt ist aus der ottobre 1/2019.

Insgesamt fand ich das Thema diesmal eine spannende Herausforderung. Ich wollte einerseits nicht einfach nur das Werk eines Künstlers kopieren, aber schnell mal eben etwas erfinden, was den Namen Pop Art verdient, ist nicht so einfach.

Aber bestimmt habe ich mir mal wieder zu viele Gedanken gemacht, und daher bin ich umso mehr gespannt, was meine Mitspielerinnen heute zeigen. Alle Werke für heute sammelt bimbambuki. Vielen Dank, liebe Clara, für die Einladung und die Anregung, es hat großen Spaß gemacht!

Habt einen erholsamen Sonntag!

 

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die nächsten Termine:
25.04.2021: „Fransen“ bei made with Blümchen
30.05.2021: „Exotisch“ bei Petersilie & Co
27.06.2021: „Nähfüße“ bei Nähzimmerplaudereien
Sommerpause
26.09.2021: „Risse und Schlitze“ bei nahtlust
31.10.2021: „Punkte und Kreise“ bei Schnitt für Schnitt
28.11.2021: „Glitzer tröstet“ bei Tyche

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen,  findest Du bei Siebensachen zum Selbermachen.

MMM in rot, grün und blau

Heute gibt es dreimal neu, neuer Rock, neues Oberteil und neue Haarfarbe. Bei den Bildern von gestern kam ich frisch von meiner Friseurin zurück. So definiert sich Glück im Jahr 2021.

Julia von Sewionista hat Anfang des Jahres eine ganze Serie begonnen, um der Nähgemeinde das Erstellen und Abändern von Schnittmustern zu zeigen. Ich finde das großartig, weil mein Nähprozess häufig damit startet, dass ich eine bestimmte Idee umsetzen möchte und mich dann auf die Suche nach einem Schnittmuster mache, dass dieser Idee möglichst nahe kommt. Mein Traum wäre natürlich, mir die Sucherei zu ersparen und mich dann  hinzustellen und das Ganze selbst zu zeichnen.

Das Projekt des Monats Februar war der Rock Merris, A-linien-förmig, mit dreieckiger Passe und Eingrifftaschen. Julia erklärt genau, wie man das Schnittmuster erstellt und wie der Rock genäht wird, ein riesengroßes Kompliment und Dankeschön an dieser Stelle! Um die Besonderheiten meiner Figur – schmale Taille und breite Hüften, aber flacher Hintern – zu berücksichtigen, habe ich allerdings schon auch noch die Schnittkonstruktionsbücher von Hofenbitzer aus dem Regal gezogen.

Eine kleine Abwandlung habe ich allerdings dann doch vorgenommen. Der Rock endet in der Taille, ich habe ihn aber ganz gern ein bisschen tiefer sitzen, daher habe ich erst einen Bund von 3 cm angezeichnet und dann erst die Passenteile beginnen lassen. Dann kann ich den Rock mit oder ohne Bund nähen. Der Proberock ist aber erst mal mit Bund. Er ist aus einem dunkelblauen Babycord und sitzt so gut, dass er in den Kleiderschrank gewandert ist.

Nur die hintere Mitte, wo die Naht mit dem nahtverdeckten Reißverschluss ist, steht etwas ab. Ich hoffe, das lässt sich mit ordentlich Dampfbügeln beheben.

Und man sieht leider auch, dass der Rock vorher zwei Stunden im Friseursessel plattgesessen wurde. So ist das mit Cord.

Neu ist auch das Oberteil, le 518 von dp studio, aus deren Buch „Fashion Couture“. Julia von pink&fein hat schon viele der ausgefallenen Schnitte von dp studio nachgenäht und mich so dazu gebracht, mir auch dieses Buch zu kaufen. Auch den le 518 hat sie schon genäht.

Das Buch ist auf Französisch, und daher war es am Anfang für mich erst mal ein kleines Abenteuer, die wichtigsten Informationen herauszufinden (ja, die Schnittmuster sind mit 1 cm Nahtzugabe). Aber sonst war das Schnittmuster nicht so schwierig, als dass man eine Anleitung bräuchte.

Le 518 ist für Webware gedacht, nur die Bündchen sind aus Strick. Mein Stoff ist trotzdem dickerer Jersey, aber ohne Elasthan und daher nur wenig dehnbar. Der Stoff war von Stoff&Stil, nicht die beste Qualität, aber absolut meine Farbe. Mit dem Stoff fühlt es sich auch mehr wie ein Sweatshirt denn wie eine Bluse an, und das ist auch angenehm so. Sweatshirt-Stoff würde ich aber keinesfalls nehmen, der ist zu dick, und dann fällt die viele Mehrweite am Bauch und an den Armen nicht mehr schön.

Den interessanten Halsausschnitt wollte ich unbedingt hervorheben, und habe dafür den Bündchenstoff genommen, allerdings mit Vlieseline versteift, dehnbar soll er nicht sein. Der Pullover hat einen Reißverschluss an der linken Schulter, ich habe statt eines nahtfeinen einen dickeren genommen und den dann sichtbar eingenäht. Passt gut zu meiner etwas rustikaleren Variante.

Also, ihr seht, ich bin rundum glücklich mit meinem neuen Dreiklang aus rot-grün-blau. Und mit dem Sonnenschein sowieso.

Mehr Selbstgemachtes gibt es heute wieder beim Me Made Mittwoch.

In Kürze:
Rock: Rock Merris von Sewionista, Länge Taille bis Saum 55 cm, Stoff Babycord – Coupon von Karstadt, ca. 1,20m

Oberteil: le 518 aus dem Buch „Fashion Couture“ von dp studio fashion, Gr. 40, um 5 cm verlängert, Ärmel um 2 cm verlängert, Stoff dicker Jersey von Stoff&Stil (nicht mehr erhältlich)