Stoffspielereien: Monogramme

Die Überschrift heute könnte auch lauten: Monogramme in XXL, trotzdem nicht besonders gelungen.

Gabi von made with Blümchen ist heute Gastgeberin bei den Stoffspielereien und hat das Thema „Monogramme“ vorgeschlagen. Bei dem Thema kam mir die Kombinationsschrift von Josef Albers in den Sinn, die bimbambuki bei den Stoffspielereien zum Thema Bauhaus letztes Jahr vorgestellt hatte. Diese Schrift aus dem Jahr 1928 besteht aus den Grundformen Viertelkreis, Quadrat und Kreis und daraus kann man alle Zeichen formen. Für meine Initialen fertigte ich mir zwei Schablonen mit Viertelkreis und Quadrat und bedruckte damit ein T-Shirt.

Das „C“ ist nicht so einfach zu erkennen, aber das finde ich gerade gut.  Man hätte natürlich auch eine Gesamtschablone für den Druck dieser zwei Buchstaben machen können, aber ich mag, dass man die Grundformen so gut erkennen kann.

So weit, so gut. Allerdings fand ich es dann doch etwas einfallslos, nur Claras Idee vom letzten Jahr zu kopieren, und machte mich daher im Internet auf die Suche nach anderen modernen Schriften, die man mit Stoffspielereien umsetzen könnte. Ich muss ja sagen, ich bin schon überfordert, aus den installierten Schriften auf meinem Computer eine auszuwählen, aber im Internet gibt es eine unüberschaubare Fülle an schönen und originellen Fonts, was einen bei einer Auswahl schier verzweifeln lässt.

Nach einigem Stöbern bin ich aber die Schrift „Tesla“ gestoßen, in die ich mich spontan verliebt habe. Sie ist von Lexi Griffith und kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Die wollte ich als Monogramm auf mein neues Kleid sticken. Für mich als unerfahrene Stickerin erwies sich das aber als ungeahnte Herausforderung. Wie bekomme ich das Muster auf das graue Leinen? Wie bekomme ich dann ein gleichmäßiges Stichbild?

Nach ein paar Proben entschied ich schließlich, das Monogramm 2 cm groß zu machen, auf ein separates Stück Leinen zu sticken und das Muster mit Hilfe von Solufix aufzubringen. So kam ich immerhin zu einem Ergebnis, wenn auch alles andere als schön.

Ich hoffe, ich kann mir heute das eine oder andere bei den anderen Stoffspielerinnen abschauen. Meine Hochachtung vor den Stickerinnen dieser feinen, geschwungenen Monogramme auf Taschentüchern etc. stieg jedenfalls mit jedem meiner krummen Stiche.

Das überdimensionierte Etikett mit meinen Initialen ziert jetzt doch mein neues Kleid, aber nur auf der Innenseite.

Die Stoffspielereien
Mach mit, trau dich, sei dabei! Die Stoffspielereien sind offen für alle, die mit Stoff und Garn etwas Neues probieren wollen. Es geht ums Experimentieren und nicht ums Perfektsein, denn gerade aus vermeintlich „misslungenen“ Experimenten können wir im Austausch jede Menge lernen. Lass dich gerne vom monatlich vorgegebenen Thema inspirieren und zeig deine Ideen dazu.

Jeden letzten Sonntag im Monat sind die Stoffspielereien zu Gast bei einer anderen Bloggerin. Dabei kommen wir ohne Verlinkungstool aus: Schreib einfach einen Kommentar mit dem Link zu deinem Beitrag im jeweiligen Blogpost der Gastgeberin. Sie fügt die Links im Lauf des Tages in ihren Beitrag ein – ganz persönlich und individuell.

Die nächsten Termine:
28.06.2020: „Monogramme“ bei made with Blümchen
Sommerpause
27.09.2020: „Texturen aus der Natur“ bei Schnitt für Schnitt
25.10.2020: „Textile Behältnisse“ bei Feuerwerk by kaze
29.11.2020: (Thema noch offen) bei Nähzimmerplaudereien
Dezember: Weihnachtspause

Einen Überblick über die bisherigen Stoffspielereien, die schon seit 2012 laufen,  findest Du bei Siebensachen zum Selbermachen.

28 Gedanken zu „Stoffspielereien: Monogramme“

  1. Hey, die Kombinationsschrift ist ja toll.. Gerde weil sie so schlicht ist. Ich bin ja eher für drucken als für sticken…. Du hast immer tolle Ideen. Ich kann keine Tipps geben… Da ich gar nicht sticker. Ich freue mich aber über Eure interessanten Posts.
    LG Ilka

    1. Danke dir, Ilka! Ja, die Kombinationsschrift hat was, und sie lässt sich leicht anwenden.

  2. Die Kombinationsschrift am Shirt ist eine klasse Idee! Sehr schick. Auch die Schrift „Tesla“ finde ich toll. Vielleicht magst Du es noch einmal mit einem anderen Stickstich probieren? Eine Außenlinie mit Rückstich wird finde ich sehr schnell wobbelig, das geht den meisten so. Ich glaube, mit einem Stielstich könnten die Konturen gleichmäßiger werden. Das könnte man man ausprobieren. Dein Etikett wirkt – vor allem in der Größe! – wie von einem Designerlabel. Edel. Liebe Grüße, Gabi

    1. Den Stielstich habe ich ausprobiert, das sah aber sehr unruhig aus bei den ganzen Rundungen. Ich bin mir nicht sicher, ob es an meinem Unvermögen lag, oder daran, dass sich der Stielstich für Rundungen nicht so gut eignet. Ehrlich gesagt, hat mich das jetzt nicht so gepackt, dass ich nochmal einen zweiten Versuch starten will, da geht es mir wie dir.

  3. Ja, ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht: Sticken erfordert Präzision und Erfahrung. Die Schrift für das Label gefällt mir ebenfalls – schaue ich mir noch in Ruhe an. Die Kombinationsschift von Albers zu verwenden, ist für mich sehr naheliegend; das werde ich mir als Idee merken. Hey: Das Kleid sieht vielversprechend aus! Das wollen wir unbedingt bald sehen.
    LG
    Siebensachen

    1. Das stimmt. Wie bei so vielem: man müsste das Sticken regelmäßig üben. Die Kombinationsschrift könnte man sicher auch in ganz klein für Etiketten nutzen. Das Kleid gibt es in voller Schönheit am Mittwoch zu sehen.

  4. Den Druck Deiner Initialen mag ich gerne – gerade auch weil man die einzelnen Elemente der Buchstaben erkennt. Das wirkt dadurch sehr viel mehr als wenn die Buchstaben „am Stück“ wären. Dann könnte das auch ein Plotter….
    Und das gestickte Monogramm ist allein schon durch die Schriftwahl ein Designerstück.
    Liebe Grüße
    Ines

  5. Das Monogramm im Bauhaus-Stil ist toll! Deine Recherche nach Schriftarten hat aber noch ganz was besonders hervorgebracht: die Tesla ist ja nicht grade einfach, doch du hast das ganz prima umgesetzt.
    LG eSTe

    1. Die Desingerin hat auch noch ein paar aufwändigere Varianten der Schrift entworfen, mit Glühwendeln und so, das sieht auch toll aus.

  6. Die Schrift auf dem Shirt ist sehr modern. Das Monogramm sieht man innen im Kleid doch nicht, das muß man zeigen!
    Liebe Grüße
    Annelies

  7. Liebe Christiane, ich finde diese Bauhausschrift auf dem T-shirt sehr gelungen. Und die Tesla-Schrift gefällt mir auch sehr gut, aber diese zu sticken ist sicherlich eine Herausforderung, die du als Anfängering super toll gemeistert hast. Ein super schönes Label hast du nun.
    LG Ute

    1. Findest du? So filigran fand ich es eigentlich nicht. Aber die vielen Linien nebeneinander beim S waren schwierig.

  8. Ein sehr schönes Label! So etwas schwebt mir auch vor 🙂 Toll, dass Du den gestickten Monogrammen mit der neuen Schrift so ein modernes Aussehen gegeben hast. Ich denke es sind auch sehr eng aneinander liegende Linien und vielleicht müsste man einen dünneren Stickfaden nehmen. Auch habe ich gelesen, dass sich das Stickvlies doch recht mühsam mit der Hand sticken lässt. Vielleicht wäre es einfacher, wenn man das Motiv direkt auf dem Stoff aufgetragen stickt – allerdings habe ich da auch gerade bei dunklen Stoffen noch keine ideale Technik gefunden. Liebe Grüße!

    1. Mit dem Soluvlies ist es ja noch eine störrische Schicht mehr, das stimmt. Aber das Übertragen mit dem Schneiderkopierpapier hat auf dem dünnen unregelmäßigen Stoff nicht gut geklappt.

  9. Also dein T-Shirt ist toll geworden – mega! Vielleicht würden sich auch diese Buchstaben super zum Weitersticken anbieten! Aber auch im Kleinen finde ich das gut gelungen – ich bin ja auch nicht der Profi mit den diversen Stickstichen, aber ich finde den normalen Stich, wie du ihn gewählt hast, sehr gut. Vielleicht müsste der Faden dünner und die sTichlänge kürzer sein? Hmmm – auf jeden Fall eine super Schrifttype! LG. susanne

  10. Man muss es probieren um zu erfahren wie es geht und was möglich wäre. Die moderne Schrift könnte mit 2 Farben Ton in Ton geordneter wirken.
    Mehr Potential für Deine Vorlieben hat sicher die Anordnung der geografischen Formen. Das ist toll geworden und obendrein ausbaufähig wenn die Formen mit Druckmustern gefüllt werden oder nach aussen hin ein dichteres Muster haben … Reverse Applikationen sind auch möglich.
    Spannend und zeitgemäß sind Deine Ergebnisse zu diesem historisch inspirierten Thema.
    LG Ute

    1. Du sprühst vor Ideen, Ute! Deshalb mag ich die Stoffspielereien, man bekommt den Anstoß, immer wieder was Neues auszuprobieren.

  11. Liebe Christiane,

    Deine Experimente find ich sehr interessant und gut gelungen, setze das ruhig weiter fort.
    Ein schickes Label im Kleid ist doch die wahre Raffinesse, das gefällt mir gut. Man könnte die Initialen auch auf einer Brusttasche anbringen, wie bei Herrenhemden. Oder auf einem Gürtel, oder, oder – die Ideen kommen während der Arbeit
    Herzliche Grüße
    Tyche

    1. Ja, so ein Label hat was, das macht den Unterschied von selbst gemacht zu Designerstück 😉

  12. Wie schön, dass du auch mit der Kombinationsschrift gespielt hast. Das T-Shirt sieht cool aus, gerade, weil man die einzelnen Quadrate und Viertelkreise erkennt. Das unterstreicht, finde ich, noch mal dass Besondere dieser Schrift. Warum das C aussieht, wie es aussieht, habe ich mich auch schon gefragt. Seltsam.
    Deine Initialen sind übrigens auch meine Initialen – falls du das T-Shirt irgendwann verschenken willst… 😉
    Herzliche Grüße!

    1. Ich hatte ein bisschen herumgespielt und andere Anordnungen für das C gewählt, aber das sah mir dann doch etwas zu langweilig aus. Von der Form erinnert es an das alte „s“, das so ein bisschen wie ein f aussieht. Vielleicht harmoniert im „sch“ das c dann besser mit dem s und dem h.

  13. Toll diese Bauhausschrift umgesetzt- und ganz modern noch heute. Im letzten Jahr habe ich viel über die Bauhausfrauen gelesen. Da hätte ich auch gern studiert.

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