MMM: geschenkt!

Bevor der Sommer ganz zu Ende geht, muss ich noch schnell die kurze Hose zeigen, die ich meinem Mann zum Geburtstag genäht habe. Der Schnitt ist der gleiche wie vor vier Jahren, abgenommen von einer geliebten Kaufhose. Die erste Hose wurde durchaus auch gerne und oft getragen, allerdings war der Stoff nicht besonders gut und bereits nach ein paar Wäschen sehr ausgebleicht.

Am Schnitt selbst änderte ich daher nicht viel. In der Taille durfte es diesmal etwas enger werden und die Hose bekam einen richtigen Bund, das sieht, finde ich, einfach besser aus.

Ein paar Verarbeitungsrafinessen habe ich eingebaut. Da ist zum einen der Hosenschlitz. In der Rundschau 04.2019 war eine Anleitung enthalten, die zeigt, wie man auch bei dicken Stoffen wie Jeans einen sauberen Hosenschlitz näht. Sie ist übrigens auch auf der Homepage der Zeitschrift zu finden, soweit ich sehen kann, vollständig! Anfangs war ich etwas abgeschreckt, weil die Anleitung so lang ist, aber wie sich beim Nähen zeigte, liegt das nicht daran, dass es kompliziert ist, sondern weil alles superausführlich beschrieben ist. Ich finde vor allem den Untertritt clever konstruiert.

Für die Taschen habe ich die Anleitung für die Walnoot Pants verwendet, wo die Taschenbeutel so verstürzt werden, dass man keine offenen Kanten mehr hat. Einfach und clever, mache ich jetzt immer so.

Und für die seitlichen Blasebalgtaschen kam die Anleitung für eine Hose aus der burda 1/2020 zum Einsatz. Die sind gerade groß im Kommen, oder? Cargohosen scheint der neuste Trend zu sein, und ich glaube, da muss ich auch bald eine haben.

Das Nähen der Taschen war schlussendlich weniger knifflig als gedacht, nur die Form und Größe habe ich etwas angepasst, und die Klappen mit unsichtbaren Druckknöpfen versehen.

Leider scheine ich bei der Stoffwahl auch diesmal kein glückliches Händchen gehabt zu haben. Der Stoff ist ein Coupon von Karstadt, Baumwollköper mit Elasthan. Ich tue mich immer schwer, so was zu finden, daher habe ich ganz glücklich gleich einen ganzen Berg dieser Coupons gekauft, in allen möglichen Farben. Der schwarze hier ist aber etwas angeraut, und zieht deshalb jeden Staub magisch an. Insbesondere bei schwarz sehr unpraktisch.

Nun ja, der Mann ist ja nicht so kritisch wie ich, und zieht die Hose trotzdem gern und oft an. Toll, oder?

Darf das heute zum Me-Made-Mittwoch, auch wenn es nicht „for me“, sondern „for him“ ist? Ich bin einfach mal so frei.

In Kürze:
Schnitt: selbsterstellt, abgenommen von einer Kaufhose
Stoff: Baumwollköper mit Elasthan von Karstadt, 1,20m

9 Gedanken zu „MMM: geschenkt!“

  1. Große Klasse! ich darf dem herzblatt auf gar keinen Fall zeigen, dass andere Näherinnen solche Hosen für die Liebsten nähen… dann will er auch 😉 Derzeit benähe ich ihn mit Shirts, das geht fixer und er kann einige gebrauchen die ausreichend Länge habe…
    Deine/Seine Hose ist jedenfalls rundrum gelungen, ich bin begeistert! LG Kuestensocke

  2. Bisher habe ich den Übertritt immer angeschnitten. Eine Naht an der vorderen Mitte bringt aber auch Stabilität, was vielleicht manchmal ganz schön sein kann. So richtig anwenderfreundlich ist der Müller&Sohn-Beitrag aber nicht… Hose perfekt kopiert, würde ich sagen!
    Der MMM sollte sich allgemeiner der Mode öffnen.
    Viele Grüße Regina

  3. Hallo Christiane, die Hose ist toll und perfekt gearbeitet aber wie du schon vermutet hast gehört sie nicht zum MMM, das wäre der Fälle, wenn dein Mann die Hose für sich genäht hätte.
    Gern kannst du deinen Beeitrag selbst löschen.
    Liebe Grüße
    Sylvia

  4. Ich bin ja sehr froh, daß der Beitrag noch nicht gelöscht wurde, denn so habe ich ihn entdeckt. Danke für diesen informativen Post- es wird sowenig über Männermode geschrieben, ich finde das oft interessanter als den drölfzigsten Damenshirtschnitt zu sehen..
    Deine Hose ist toll geworden, die Burdaanleitung für die Cargotaschen muss ich mir mal anschauen. Die Anleitung bei Müller und Sohn habe ich überflogen, abert das müßte man richtig mal durcharbeiten. Klingt aber sehr fundiert, danke fürs Verlinken!
    LG Barbara

    1. Das ist nett, dass du das schreibst, Barbara. Was Schnitt und Stoff anbelangt, gibt der Beitrag ja nicht so viel an Inspiration her, aber hoffentlich meine Beschreibung der Details.

  5. Wow, die Innenverarbeitung sieht klasse aus! Eine tolle Hose und wenn er sie regelmäßig trägt, ist es doch das schönste Kompliment. Ich habe beim Nähen für ihn auch bessere Erfahrungen mit abgenommenen Schnitten gemacht, gekaufte Schnittmuster sind oft durchgefallen. Danke für die Verlinkungen der Anleitungen, ich finde so etwas immer sehr hilfreich. Liebe Grüße, Manuela

    1. Ich nehme es auch als Kompliment. Allerdings ist er mit Hosenpassform auch nicht so pingelig wie ich, und ich bin sehr froh, dass das Kopieren der Kaufhose so einfach geklappt hat.

  6. Ui, in diese kleine Hose hast du aber viel Arbeit und Mühe gesteckt und das sieht man auch.
    Die sieht wirklich perfekt aus.
    Merci für das Tutorial zum Hosennschlitz; das werde ich mir auf alle Fälle anschauen und ich habe auch Lust, mir diesen Herbst eine Cargohose zu nähen. Ich muss nur noch den richtigen Stoff dafür finden, : ).
    LG von Susanne

  7. Liebe Christiane,
    wie schön, dass die Hose noch rechtzeitig für den Sommer fertig geworden ist – und ich finde sie sehr gelungen. Meine Männer lieben die Cargotaschen auch sehr. Sauber ist die Versäuberung des Bundes innen. Da bekomme ich fast Lust, auch wieder Hosen zu nähen…
    Liebe Grüße
    Ines

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