Stoffspielereien: Gesichter

Ich muss gestehen, wenn ich mir nicht vorgenommen hätte, bei allen Stoffspielereien dieses Jahr mitzumachen, hätte ich geschwänzt. Mir wollte einfach nichts Rechtes einfallen beim Thema „Gesichter“, dass Susanne von nahtlust.de für heute vorgegeben hat. Schließlich habe ich das Thema zum Anlass genommen und Transferprint auf Stoff zu testen.

Der erste Versuch funktionierte prima. Schwarz-weißer Laserdruck auf normalen Kopierpapier, mit Foto Transfer Potch auf einen gefärbten Baumwollstoff transferiert. Wichtig ist, sowohl Foto als auch Stoff gut einzukleistern, aber nicht über den Rand hinaus, weil der Kleber auf dem Stoff zu sehen ist. Das Ergebnis wird ein Tischset für meinen Sohn, für das Pausenbrot in der Schule. Weil der Print nicht waschbeständig ist, ist der Stoff noch mit Odicoat beschichtet, dadurch ist er abwischbar (aber auch relativ steif).

Mein eigentlicher Versuch für die Stoffspielereien hat aber leider nicht besonders gut funktioniert. Die Idee war, ein aktuelles Bild und ein Bild von vor 10 Jahren von mir durch Weben zu überlappen.

Für den Versuch nahm ich einen dünnen Wolle-Viskose-Filz, um das Ausfransen zu verhindern. Das wäre vermutlich nicht nötig. Der Transferkleber verklebt und versteift den Stoff ausreichend. Dafür hat der Filz den Nachteil, dass das Papier schlecht zu entfernen ist. Merke, für Fototransfer einen möglichst glatten Stoff.

Mir gefällt das Ergebnis auch deswegen nicht, weil man die Fotos im Ergebnis kaum unterscheiden kann. Besser wäre es, Bilder bzw. Stoffe mit unterschiedlichen Farben zu nehmen.

Momentan habe ich keine rechte Verwendung für meine Idee, daher habe ich keinen zweiten Versuch gestartet.

Was den anderen Teilnehmerinnen zum Thema „Gesichter“ eingefallen ist, findet ihr hier. Vielen Dank, liebe Susanne, du hast mich sehr herausgefordert!

Die nächsten Termine und Themen der monatlichen Stoffspielerei (immer am letzten Sonntag im Monat) lauten:
März 2018: „Falten“ bei Schnitt für Schnitt
April 2018: „Schlipse“ bei Kaze
Mai 2018: „Japan“ bei madewithbluemchen
Juni 2018:  (Thema noch offen) bei Nahtzugabe

In vier Wochen bin also ich die Gastgeberin. Ich hoffe, ihr hat euch aus dem  Biesenthema im Januar noch viele Ideen aufgehoben und bin schon gespannt auf eure großen und kleinen, schrägen und geraden, wild übereinander oder brav nebeneinander liegenden Falten. Teilnehmen kann jede, die Lust hat, ich freue mich!

17 Gedanken zu „Stoffspielereien: Gesichter“

  1. Wirklich schade, Christiane, dass man die Fotos nicht mehr so gut sieht, denn die Verwebetechnik ist toll! Auch das Foto mit deinem Sohn ist superscharf geworden. Dsa ist ja auch nicht immer der Fall bei so einem Bildtransfer, insofern Glückwunsch, dass du dich da herangemacht hast. Ich freue mich auf die Falten und dass du auch diesen Monat dabei warst 🙂
    LG. Susanne

    1. Ja, irgendjemand hatte das auch mit Papierstreifen bei deiner Papierliebe am Montag gemacht. Aber auch da fand ich, dass die Fotos zu wenig wirkten. Man muss vielleicht sehr unterschiedliche Fotos nehmen. Ich werde das sicher nochmal ausprobieren – vermutlich ohne Gesichter 🙂 LG Christiane

  2. Liebe Christiane,
    ich werde ja schon mit dem normalen Foto Tranfer Pouch nicht warm – ich habe es vor Monaten bei einem Versuch nicht geschafft, das Papier ordentlich wegzurubbeln. Dass es bei Dir sogar (wenn auch nicht optimal) auf einem Filz geklappt hat! Schade, dass das Weben der Fotos nicht so wirkt – von der Idee her gefällt mir das gut. Wer weiß, was die künftigen Stoffspielereien noch so alles bringen und uns zum Ausprobieren bringt!
    Liebe Grüße
    Ines

    1. Ja, beim ersten Versuch hat es tatsächlich ermutigend gut geklappt, normales Kopierpapier, das lässt sich schön einweichen. Ich werde das mit dem Bilder verweben sicher nochmal probieren. LG Christiane

  3. Diese ganzen Transfertechniken sind so spannend, aber so richtig habe ich mich da noch nicht vorgewagt. Irgendwann versuche ich es auch.
    Die Idee mit dem Gesicht aus zwei Zeiten ist sehr schön und ich denke für ein Gesicht ist die Zerteilung zu grob gewesen. Ich könnte mir vorstellen, wenn du jeden Streifen noch einmal teilst und es dann webst, ist die Wirkung besser.
    viele Grüße, Karen

    1. Ja, eine feinere Aufteilung ist auch eine gute Idee, um die Charakteristika eines Gesichts nicht ganz zu überdecken. Eigentlich kann man das super erst mal mit Papier testen und das werde ich wohl bei Gelegenheit mal machen. LG Christiane

  4. Liebe Christiane, ich weiß, dass es Ines auch so gegangen ist, dass ihr bis zuletzt die Inspiration gefehlt hat, aber klasse, was du dann trotzdem draus gezaubert hat! Transfer Potch steht schon seit einiger Zeit bei mir im Regal und harrt seiner Ausprobierung – jetzt hab ich gerade große Lust drauf bekommen. (Mal sehen, ob es nicht schon eingetrocknet ist!) Die Verweberei finde ich an und für sich eine coole Idee, finde aber schade, dass man gar keine Augen sieht. Das ist wahrscheinlich gar nicht so einfach, die Bilder genau so übereinanderzubekommen, dass die Köpfe gleich groß sind und Kinn, Nase, Augen übereinander liegen. Dazu fällt mir das Fotoprojekt ein, wo jemand Kinderfotos mit den gleichen Personen – allerdings dann als Erwachsene – nachstellt. Kennst du das? Das hat auch diese historische Dimension.
    Ich freu mich schon auf die/das Falten bei Dir nächstes Monat! Wieder ein perfektes Spielerei-Thema! lg, Gabi

    1. Die eigentliche Idee war schon, die Köpfe genau übereinander zu bekommen, aber ich habe es dann nur nach Augenmaß gemacht, weil ich keine entsprechende Software habe. Allerdings denke ich inzwischen, dass es so genau auch gar nicht sein muss. Wichtiger sind gute Fotos, und tatsächlich habe ich mich schwer getan, ein Bild von mir zu finden, dass mein Gesicht frontal und ohne Fahrradhelm etc. zeigt. „Früher“ wurde eben noch nicht ständig mit dem Smartphone fotografiert und die Auflösung der Bilder war auch deutlich niedriger. LG Christiane

  5. Auch wenn es nicht ganz so geworden ist, wie Du gewollt hast, finde ich Deinen Beitrag spannend. Foto Transfer Potch und Odicoat – habe ich alles noch nicht ausprobiert. Und das Platzdeckchen sieht cool aus!

    Liebe Grüße aus dem verschneiten St. Petersburg,
    Mond

  6. Das Foto-Tranfer-Medium funktioniert ja sehr gut auf Stoff, ich hab es bis jetzt nur immer mit Gel probiert, mit ganz unterschiedlichen Ergebnissen. Die Web-Idee ist ja auch gut, aber vielleicht für so kleine Fotos nicht geeignet…
    Liebe Grüße Ulrike

  7. Freut mich, dass Du ein Experiment gestartet hast. Wenn man es probiert sammelt man unbezahlbare Erfahrungen.
    Fototransfer habe ich auch mal probiert und war nicht zufrieden. Auch die Haptik der Folie, die das Motiv trägt mag ich nicht, hat so was von Bügelfolie von der man das Bügeleisen fern halten sollte.
    Dein Schnitt-Austausch ist spannend. Vielleicht sind 2 Richtungen zu viel und Streifen nur waagerecht helfen dem Betrachter einen Durchblick zu finden. Hat dann was von Steckbriefen mit auswechselbaren Augen, Nase, Mund …
    LG Ute

  8. Also ich fand das ja jetzt richtig klasse, die Idee der zwei verwebten Gesichter. Da reicht für mich auch komplett die Vorstellung, eben die Idee. Vielleicht wäre es sogar störend, wenn man danach wieder ein erkennbares Gesicht hätte. Lebensabschnitte zu verflechten muss doch auch etwas geheimnisvolles haben 🙂
    Vielen Dank, dass du es probiert und gezeigt hast.

  9. Fotos auf Stoff zu transferieren und dann den Stoff weiterzuverarbeiten finde ich eine ganz spannende Methode, die ganz viel Potential hat. Vor allem deine Idee, Fotos von dir aus unterschiedlichen Zeiten zu verweben könnte der Start für ein spannendes Projekt werden. Vielleicht findet es – nach einer angemessenen Reifezeit -einen Platz in einer weiter führenden Arbeit. Vielleicht ein Quilt mit weiteren Lebensstationen oder……
    Liebe Grüße Ute

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