MMM: Vom Gelingen und Scheitern

Meistens zeigen die Teilnehmerinnen des Me-Made-Mittwoch voller Stolz die neusten Werke. Spannend ist aber auch zu sehen, welche Stücke davon sich über Monate oder Jahre im Kleiderschrank bewähren. Das fand ich interessant an den Beiträgen zum Me-Made-May. Sehr selten dagegen schaffen es die gescheiterten Projekte auf die Blogs, obwohl auch das hilfreich und unterhaltsam zu lesen ist. Frau Nähfreundin hatte kürzlich von ihrem Kampf mit der teuren Seide berichtet.

Heute gibt es zwei grüne Hosen zu sehen, eine gern getragene und ein Teil für die Tonne.

Weil die ersten Bilder die bleibenden Eindrücke hinterlassen (und zum Vorschaubild werden), erst das erfolgreiche Projekt. Eine sehr weite Bundfaltenhose aus grünem Leinen (vom Stoffmarkt). Der Schnitt ist aus Burda 11/2016, nicht so schwierig zu nähen, wie die Zeitschrift behauptet, allerdings habe ich mir Aufschlag und Paspeltaschen geschenkt.

Die Schrittnaht habe ich vorn und hinten um 1 cm verlängert, das wäre aber nicht nötig gewesen. Die Hosenbeine sind jeweils ca. 8 cm schmäler, trotzdem noch sehr weit.

Weil ich Gürtel und seitliche Reißverschlüsse für inkompatibel halte, ist das Bindeband an der Seite geteilt und festgenäht.

Mein erster Versuch, mir eine weite grüne Hose zu nähen, ging dagegen ziemlich in die Hose, haha. Als Schnitt hatte ich mir Juniper von Colette Patterns ausgesucht.

Für eine längere Schnittnaht hatte ich die Hosenschnittteile um 1 cm oben verlängert, allerdings ohne ausreichend die Taschenkonstruktion zu beachten. Da tat sich dann plötzlich eine Lücke beim Zusammennähen auf, die sich nur bewältigen ließ, indem ich den 1 cm wieder wegschnitt. Obwohl ich dann den Formbund etwas breiter machte, half alles nichts: die Hose kneift und wirft hässliche Falten, wie auf den Bildern zu sehen ist. Und das sind noch die hübschen Bilder im Stehen.

Was mich auch gewaltig nervt, sind die die Taschen, die weder in der Seiten- noch in der Schrittnaht mitgefasst werden und dadurch ziemlich planlos rumhängen und ständig in Position gezuppelt werden wollen.

Der Stoff tut sein übriges, dass dieses Projekt nicht in der UFO-Kiste, sondern im Abfall landet. Glatte Baumwolle mit Elasthan aus dem örtlichen Stoffladen, nicht billig. Der Stoff trägt wirklich jede Falte tagelang mit sich herum, was anders als bei Leinen nicht edel, sondern nur ungebügelt aussieht.

Man möge mich daran erinnern, zukünftig um diesen Schnitt und diese Art von Stoff einen großen Bogen zu machen. Und bei euch so, wie ist eure Erfolgsquote? Wie viele Teile werden schnell wieder aussortiert?

Hoppla, jetzt habe ich übersehen, dass beim heutigen Me-Made-Mittwoch Streifentag ist. Aber ein schneller Blick in meinen Kleiderschrank zeigt: ich habe nix mit Streifen! Aber ein paar gestreifte Stoffe…

6 Gedanken zu „MMM: Vom Gelingen und Scheitern“

  1. Ich habe auch einige (sehr viele) Projekte, die gescheitert sind. Wenn ich an meine Anfänge zurückdenke….. Ich habe nur für die Tonne genäht. Und das passiert mir immer noch, aber die Art der Fehler haben sich geändert. Früher habe ich die einzelnen Schritte nicht verstanden, und die Sachen einfach falsch zusammengenäht. Inzwischen sind es Fehler wie „falscher Stoff für den Schnitt“ oder es mangelt einfach an der Übung, z. B. beim Versäubern von Halsausschnitten bei Jerseyteilen. Ich habe lange und viel von den TfT aufgehoben, weil ich dachte, man könnte doch vielleicht…… und vielleicht trage ich es doch irgendwann einmal…… aber inzwischen bin ich gnadenlos. Was nichts ist, kommt weg. Ich brauche meinen Platz.
    Die erste Hose ist super. Sie sitzt super. Bei der zweiten Hose…. schade um den Stoff. Ich kann dich verstehen, das tut weh. Schade, schade.
    LG, Sandra

  2. Scheitern ist nichts schlimmes, aus Fehlern lernen wir! Und wenn deine erste Hose auch ein Umweg war, ist die zweite doch ein wundervoller Erfolg! Ich bin heute auch ein bisschen gescheitert, aber dafür jetzt gecheiter! ^^ Hosennähen ist nämlich nicht so einfach und ich korrigieren geradeden Sitz eines neuen Schnittes…

  3. Ach ja, solche Fehlschläge passieren immer mal wieder, schließlich sind wir auch nur ambitionierte Hobbyschneiderinnen und keine Profis.
    Und dass du es kannst, beweist die Burdahose ja sehr eindrucksvoll; eine wunderbar luftige Sommerhose in einer meiner Lieblingsfarben.
    LG von Susanne

  4. Ich finde, Fehlversuche gehören dazu, wenn man etwas Neues ausprobiert. Daher nähe ich immer Probestücke, wenn ich einen teuren Stoff mit einem unbekannten Schnittmuster nähe. Passende Hosen sind aus meiner Sicht das Schwierigste überhaupt.
    LG Julia

  5. Och das passiert mir ständig. Eigentlich will ich die Fehlversuche auch verbloggen, gehört halt zum Lernprozess dazu, aber wer setzt sich schon gern mit Dingen auseinander, die einfach nur frusten. Aber die Fehler ändern sich mit der Zeit. Und an der Veränderung der Fehler merkt man ja auch das es vorwärts geht. Liebe Grüße Rike

  6. ie gut, das ich das hier jetzt leses, denn solch einen Hose wollte ich nähen. Vieilleicht würde es mit Leinen gelingen? Sattel und Taschen finde ich sehr gut. Aber es ist schon schade, erst recht wenn man sich von dem Stoff doch anderes erwartet hatte.
    VG Karen

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